Amédée Achard

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Amédée Achard (* 19. April 1814 in Marseille; † 24. März 1875 in Paris) war ein französischer Journalist und Schriftsteller.

Leben und Werk

Grabmal Achards

Amédée Achard kam mit seiner Familie nach Algerien, wo er später als Kaufmann seinen Lebensunterhalt verdiente. Später wurde er, ebenfalls in Algerien, Teilhaber eines landwirtschaftlichen Unternehmens. Achard kehrt nach Frankreich zurück und ließ sich ab 1838 als Feuilletonist in Paris nieder. Zur gleichen Zeit konnte er dort seine Lettres parisiennes für die Zeitung L'Epoque veröffentlichen, die er unter dem Pseudonym „Grimm“ (eine Hommage an den Schriftsteller Friedrich Melchior Grimm) verfasst hatte.[1]

Zu Zeiten der Februarrevolution 1848 wurde Achard auch politisch aktiv; er verfasste u. a. einige revolutionäre Pamphlete. Als Schriftsteller blieb er lange dem konservativen königstreuen Lager verbunden. Später wandte er sich wieder mehr dem Unterhaltungsroman zu. Dabei entstanden u. a. auch die von Publikum und Kritik gleichermaßen gelobten historischen Porträts Nièces de Mazarin. Im Alter von 61 Jahren starb der Schriftsteller Amédée am 24. März 1875 in Paris und fand auf dem Friedhof Père Lachaise (Abt. 85) seine letzte Ruhestätte. Im Auftrag der Société des gens de lettres und der Société des auteurs dramatiques schuf der Bildhauer Louis Charles Janson (1823–1881) den Grabstein.

Werke (Auswahl)

Novellen
  • Edelmann und Bauer. In: Gustav Kühne (Hrsg.): Drei Novellen. Reichenbach Verlag, Leipzig 1850.[2]
Romane
  • Yerta Slovoda. Roman (Yerta Slovoda, 1867). Hartleben, Wien 1868.
  • Königliche Jagd. Historischer Roman aus der Zeit Ludwig XIV. (La chasse royal, 1849/50, 7 Bde.). Hartleben, Pest 1861 (6 Bde.).
  • Die Jagd nach dem Ideal. Roman (La chasse à l'ideal, 1867). Hartleben, Wien 1868.
  • Belle-Rose (Belle-Rose, 1847, 5 Bde.). Hartleben, Pest 1851 (4 Bde.)
  • Les Petits-fils de Lovelace. Paris 1854 (3 Bde.).
  • Marcelle. Un roman. Paris 1868.
  • Les petits-filles d'Eve. Paris 1877.
  • La robe de Nessus. Paris 1854.
Theaterstücke
  • Der Invalide. Lustspiel in einem Act (L'invalide, 1872). Verlag Neumann-Möser, Berlin 1873.[3]
  • Am Fenster. Schwank in einem Aufzug (Par les fenêtres, 1851). Hayn, Berlin 1854.[4]
  • Reise-Erinnerungen. Lustspiel in einem Akt (Souvenirs de voyage, 1850). Michaelson Verlag, Berlin 1853.[5]
Sachbücher
  • Un mois en Espagne. Paris 1847.
  • Récits d'un soldat. Une armée prisonnière; une campagne devant Paris. Paris 1871.
  • Montebello, Magenta, Marignan. Lettres d'Italie. Paris 1859.
  • Souvenirs de la Forêt Noire. Paris 1880.
  • Nièces de Mazarin. Paris 1878.

Literatur

  • Hanns-Peter Mederer: Der unterhaltsame Aberglaube. Sagenrezeption in Roman, Erzählung und Gebrauchsliteratur zwischen 1840 und 1855. Verlag Shaker, Aachen 2005, ISBN 3-8322-4201-5 (zugl. Dissertation, Universität Hamburg 2005).[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zum Teil wurden einige unter dem Pseudonym Grimm veröffentlichten Lettres parisiennes gemeinsam mit Laurent-Jan und Joseph Méry verfasst; vgl. Stéphane Vachon: Balzac, S. 483
  2. Zusammen mit Alfred de Menciaux: Frau von Brabantane und Émile Souvestre: Jugensdsünden.
  3. Uraufführung Théâtre du Gymnase Marie Bell, Paris, 19. Juni 1872.
  4. Uraufführung Théâtre du Gymnase Marie Bell, Paris, 10. Juli 1852.
  5. Uraufführung Théâtre Française, Paris, 16. März 1853.
  6. zu Achards Roman Roche=Blanche, 2 Bände, 1848.


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