Anja Community Reserve

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Anja Community Reserve
Lage Ambalavao; Madagaskar
Fläche 0,3
Geographische Lage 21° 51′ S, 46° 51′ OKoordinaten: 21° 51′ 7″ S, 46° 50′ 34″ O
Anja Community Reserve (Madagaskar)
Anja Community Reserve (Madagaskar)
Einrichtungsdatum 2001
Verwaltung Association Anja Miray
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Anja Community Reserve ist ein Schutzgebiet auf Madagaskar mit Waldungen und einem Süßwasser-See am Fuße eines imposanten Kliffs. Das Reservat entstand aus einer örtlichen Initiative, der Anja Miray Association.[1] Das Gelände des Reservats ist von großen Steinen und Felsblöcken aus Steinschlägen geprägt und es gibt zwei kleine Höhlen, die Fledermäusen und Eulen als Lebensraum dienen.

Das Reservat wurde 2001 mit Unterstützung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) eingerichtet. Es soll zusätzliche Arbeitsplätze und Einkommen für die örtliche Gemeinschaft bringen.[2]

Das Reservat ist Heimat der höchsten Populationsdichte von Kattas (englisch Maki) in ganz Madagaskar. Die örtliche Bevölkerung, die selbst aus Glaubensgründen keine Lemuren essen, verkauften solche jedoch oft an Auswärtige. Als die Gemeinschaft jedoch feststellte, dass 95 % der Makis in Madagaskar bereits ausgestorben sind, begannen die Einheimischen das Naturreservat zu schützen und begründeten damit das weltweit größte Schutzgebiet für Makis auf Basis einer örtlichen Gemeinschaft.[3] Aufgrund ihrer hohen biologischen, kulturellen und landschaftsschützerischen Bedeutung wurde vorgeschlagen, das Schutzgebiet in die Liste des UNESCO-Welterbes aufzunehmen.[4]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Reservat liegt zwischen den Städten Fianarantsoa und Ihosy an der National Route 7 (NR7). Es liegt am Ostrand des Gemeindegebietes von Anja[5]. Landschaftsprägend sind die drei Felsklippen, die zwischen Iarintsena, Mandrarano und Manambolo vom Talgrund auf ca. 1000 m Höhe auf über 1400 m ansteigen. Im Westen des Kliffs liegt der kleine See. Das Gebiet ist ein beliebtes Touristenziel auf dem Weg nach Süd-Madagaskar. Das Reservat bietet viele Verstecke in den Blockfeldern und den zugehörigen Hainen.

Freizeitmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden geführte Touren angeboten. Vor allem zwei Wanderwege sind ausgebaut, es gibt Touren zwischen zwei und sechs Stunden bis zum Gipfel des Kliffs.

Unterhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Reservat wird von der Association Anja Miray gepflegt.[6] Der Ökotourismus bringt Einkommen für Projekte der Gemeinschaft zu Bildung und Gesundheit. Außerdem entstanden Fischfarmen und Baumschulen.[6] Das Projekt wurde vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen unterstützt, unter anderem mit dem mit 5000 Dollar dotierten Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis der Vereinten Nationen, dem Equator Prize (2012), ausgezeichnet,[6][1] sowie durch die Globale Umweltfazilität (Global Environment Facility) finanziert.[2]

Fauna und Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Anja Reserve leben ca. 300 Kattas (Lemur catta), sowie drei besondere Eidechsenarten:[7]

Die Kattas sind an Besucher gewöhnt und lassen Menschen auf wenige Meter heran. Füttern ist mittlerweile wieder verboten.

An Insekten finden sich zwei besonders beachtete Spezies von Spitzkopfzikaden:

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012 Equator Prize, der Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis der Vereinten Nationen ($5000)[1][6]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Anja Community Reserve – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Masika sipa: Anja Community Reserve. In: MadaMagazine. 2016, abgerufen am 1. Juli 2021 (englisch).
  2. a b Solange Nyamulisa: Moving towards self-sufficiency in Madagascar. In: undp.org. UNDP, 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2014; abgerufen am 14. Dezember 2014 (englisch).
  3. Adorable Lemurs Roam Free on This Ancient Island. In: National Geographic. 19. Dezember 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2019; abgerufen am 23. Dezember 2017 (englisch, Kurzfilm von Robin Hoskyns; Video nicht mehr abrufbar).
  4. Arterra/Universal Images Group: Granite cliffs in the Anja Community Reserve near Ambalavao. In: Getty Images. Abgerufen am 23. Dezember 2017 (englisch).
  5. Anja. In: GeoNames. Abgerufen am 1. Juli 2021 (englisch): „ca. 1030 m“.
  6. a b c d Association Anja Miray (Anja Miray Association). In: Equator Initiative. 26. Mai 2017, abgerufen am 1. Juli 2021 (englisch).
  7. Anja Community Reserve. Lemurs. In: anjareserve.angelfire.com. RazozyInk, 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014 (englisch).
  8. Torsten van der Heyden: Flatida rosea (Melichar, 1901) and Zanna madagascariensis Signoret, 1860, two bizarre and fascinating species of planthoppers from Madagascar (Hemiptera: Flatidae, Fulgoridae). (PDF; 418 kB) In: Arquivos Entomolóxicos. Revista galega de Entomoloxía. Band 10. Fernando Prieto Piloña, Javier Pérez Valcárcel, 23. Juni 2014, S. 222, abgerufen am 14. Dezember 2014 (englisch, Arquivos Entomolóxicos es una revista online gratuita; ISSN 1989-6581): „Various species of the Fulgoridae are sometimes referred to as lanternflies because of the lantern-like “snout”, although they do not emit light. It seems that the function of the “snout” had been misinterpreted by Maria Sibylla Merian and that this misinterpretation was adopted by Carl von Linné.