Anton Tripp

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Anton „Toni“ Tripp (* 2. August 1911 in Essen; † 2. August 1991 in Düsseldorf) war ein deutscher Fotograf und Publizist.

Leben

Tripps Werdegang als Fotograf begann 1929 mit einem Studium an der Folkwangschule bei Max Burchartz in Essen, das er nach kurzer Zeit abbrach. Von 1937 bis 1940 absolvierte Tripp eine Lehre als Fotograf. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er zunächst nach Schlüchtern, wo er 1946 zum Landrat ernannt wurde. Die Ernennung wurde jedoch durch die US-Militärregierung aufgrund seiner Zugehörigkeit zur KPD nach nur zwei Tagen widerrufen.[1]

Ab 1947 war Tripp als Fotograf tägig, wobei er hauptsächlich das Genre der Arbeiterfotografie bediente. Selbst überzeugter Kommunist, arbeitete er als Journalist und Bildredakteur für sozialistische Zeitschriften wie „Arbeiterfotografie“, „Die Liga“, „Frau und Frieden“ oder „Poeten für den Frieden“. Er dokumentierte Zechenstilllegungen, Protest- und Ostermärsche, Arbeitskämpfe sowie das Alltagsleben der Arbeiterklasse an Rhein und Ruhr. Zwischen 1951 und 1969 unterhielt er in Düsseldorf den TT-Bilderdienst, mit dem er zahlreiche Zeitungen, wie den Spiegel, sowie Nachrichten- und Presseagenturen belieferte.

Als Rentner widmete sich Tripp mehr und mehr der Schriftstellerei und dem Verfassen von Gedichten.

Neben seiner Tätigkeit als Künstler und Journalist wurde Tripp für sein Engagement für gefährdete Bodendenkmäler im Rheinland bekannt. So setzte er sich beispielsweise für archäologische Ausgrabungen auf dem Gelände der Düsseldorfer Schlösser Brauerei[2] und für den vollständigen Erhalt von Haus Bürgel[3] ein. Auch brachte er sich aktiv in die Gestaltung des Geschichtslehrpfades „Jahrtausendsteine“ in Düsseldorf-Garath ein.

Werke

  • Balthasar im Laden. Selbstverlag, Frankfurt am Main 1964.
  • Parkgesang. Peters, Hanau 1979. ISBN 3-87627-034-0
  • Zahn der Zeit. Offizin de Hripu, Frankfurt am Main 1983.
  • Palette des Poeten. Offizin de Hripu, Windecken 1986.
  • Tropfen auf heisser Ofenplatte. Offizin de Hripu, Nidderau 1993. ISBN 3-9803450-5-X

Sammlungen

Das Fotoarchiv des Ruhr Museums in Essen besitzt ca. 200 000 Fotonegative aus dem Nachlass Tripps.[4] Das Fotoarchiv seines Sohnes Manfred Tripp mit weiteren Negativen aus dem Nachlass des Vaters befindet sich im Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung.

Literatur

  • Manfred Tripp (Hrsg.): Toni-Tripp- Zum 100. Geburtstag des Fotografen und Schriftsteller. Neue Impulse Verlag, Essen 2011 (= Sonderausgabe der Zeitschrift Arbeiterfotografie. 28. Jahrgang, Heft 95, 2011) ISSN 0173-9530

Einzelnachweise

  1. http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18043
  2. Westdeutsche Zeitung, Ausgabe vom 20. Juni 1991; Rheinische Post, Ausgabe vom 20. Juni 1991.
  3. Westdeutsche Zeitung, Ausgabe vom 19. Juli 1990; Express, Ausgabe vom 24. Juli 1990.
  4. http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16633