Arboretum Koblenz

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Ginkgoblatt, das Symbol des Arboretum Koblenz

Das Arboretum Koblenz ist ein gut 4,5 Hektar großes Arboretum (Baumsammlung) im Stadtteil Goldgrube der kreisfreien Stadt Koblenz in Rheinland-Pfalz. Auf dem Gelände des Hauptfriedhofs werden mehr als 220 Laubbaumarten, etwa 75 Nadelbaumarten und etwa 250 Straucharten aus aller Welt präsentiert. Symbol des Arboretums ist ein Ginkgoblatt. Das Arboretum ist das ganze Jahr über frei zugänglich. Hinweistafeln erklären Herkunft, Besonderheiten, Holzeigenschaften und Verwendung der Bäume und Straucharten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mamutbaumscheibe im Eingangsbereich des Koblenzer Friedhof

Die Geschichte des Koblenzer Arboretum begann 1967 mit der Aufzucht von Bäumen- und Sträucher durch das Garten- und Friedhofsamt und der anschließenden Pflanzung entlang der Fußgängerachse. Durch den 1997 erfolgten Zukauf eines ehemaligen Kleingärtengelände konnte das Gelände des Hauptfriedhofs erweitert werden. Anschließend wurde das Hanggelände, dank der Baumspenden durch Koblenzer Bürger, bepflanzt und die Sammlung in den 1980er Jahren, durch Initiative des Gartenbaudirektors Wilhelm Wolf, gezielt ergänzt.[1]

Offiziell eingeweiht wurde es anlässlich der 2.000-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 1992. Auf dem Gelände sind mehr als 220 Laubbaumarten, etwa 75 Nadelbaumarten und etwa 250 Straucharten aus aller Welt zu bestaunen. Symbol des Arboretums ist ein Ginkgoblatt.

Liste einiger Baum- und Straucharten des Arboretums:

Bei der 2.000-Jahr-Feier wurde im Eingangsbereich (Beatusstraße) eine 2.300 Jahre alte Mammutbaumscheibe aufgestellt. Der 1945 in 2.450 m hohen Gebirgslagen der kalifornischen Sierra Nevada umgestürzte Riesenmammutbaum war 31 m hoch und sein Alter geht nach der Jahresringzählung (Dendrochronologie) auf etwa 250 v. Chr. zurück. Ein Koblenzer Gartenarchitekt organisierte 1991 zusammen mit seiner Frau und mit Hilfe von Sponsoren den Abtransport der Scheibe von 5,4 m Durchmesser.

Die Bundeswehr transportierte die Scheibe kostenlos von der USA nach Emden.[2] Sie wurde Oberbürgermeister Willi Hörter (1930–1996) 1992 zur 2.000-Jahr-Feier der Stadt Koblenz als Geschenk überreicht. Der Friedhof und das Arboretum wurden 2.002 in das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal aufgenommen.

In seiner Arboretum Eröffnungsrede betonte der Gartenbaudirektor Wilhelm Wolf[3]:

„Die heimischen Gehölze leiden unter der von Jahr zu Jahr zunehmenden Luftverschmutzung und Strahlungsintensität. Es gehört zu meinen traurigsten Erfahrungen, in dieser Stadt mit ansehen zu müssen, wie Linden, Eichen und Ahorne vor sich hinsterben. Im Gegensatz dazu präsentieren sich einige fremdländische Gehölze in der Innenstadt gesund und farbenprächtig – wie Trompetenbäume aus dem südlichen Nordamerika und Blauglockenbäume aus China“

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Jahr 1995 hat die Stadt Koblenz einen kleinen Führer mit Lageplan herausgegeben. Er ist unter anderem bei der Tourismus-Information erhältlich.
  • Barbara Kemmer, Frank Schmitt: 111 Orte in Koblenz, die man gesehen haben muss: Emons Verlag (2018), ISBN 978-3-7408-0439-8
  • Eigenbetrieb der Stadt Koblenz (Hrsg.): Grünflächen- und Bestattungswesen Ein Park für die Toten und die Lebenden – 200 Jahre Hauptfriedhof Koblenz, Schnell & Steiner (2020) ISBN 978-3-7954-3483-0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW
  1. Verena Gross: Ein Park für die Toten und die Lebenden - 200 Jahre Hauptfriedhof Koblenz. Hrsg.: Eigenbetrieb der Stadt Koblenz - Grünflächen- und Bestattungswesen. Schnell & Steiner, Regensburg 2020, ISBN 978-3-7954-3483-0, S. 261.
  2. Verena Gross: Ein Park für die Toten und die Lebenden. S. 263
  3. Verena Gross 2020, ISBN 978-3-7954-3483-0, S. 262–263

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 50° 21′ 8″ N, 7° 34′ 52,5″ O