Astrid (Satellit)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2013 um 15:47 Uhr durch Kein Einstein (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Wissenschaft in Schweden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Astrid 1
Typ: Forschungssatellit
Land: Schweden Schweden
COSPAR-ID: 1995-002B
Missionsdaten
Masse: 27 kg
Größe: 29x45x45 cm
Start: 24. Januar 1995, 03:54 UTC
Startplatz: Plessezk LC 132/1
Trägerrakete: Kosmos-3M
Status: außer Betrieb seit 1. März 1995
Bahndaten
Umlaufzeit: 105,0 min[1]
Bahnneigung: 82,9°
Apogäumshöhe 1023 km
Perigäumshöhe 968 km
Astrid 2
Typ: Forschungssatellit
Land: Schweden Schweden
COSPAR-ID: 1998-072B
Missionsdaten
Masse: 29 kg
Größe: 170x110x30 cm
Start: 10. Dezember 1998, 11:57 UTC
Startplatz: Plessezk LC 132/1
Trägerrakete: Kosmos-3M
Status: außer Betrieb seit 24. Juli 1999
Bahndaten
Umlaufzeit: 105 min[2]
Bahnneigung: 83,0°
Apogäumshöhe 1013 km
Perigäumshöhe 978 km

Astrid ist die Bezeichnung für eine Serie schwedischer, wissenschaftlicher Satelliten, die nach der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren benannt sind.

Astrid 1

Astrid 1 hat eine Masse von nur 27 kg und eine Größe von 29 cm Höhe und 45 cm Länge und Breite. Er wird daher auch als Mikrosatellit bezeichnet. Der Satellit wurde am 24. Januar 1995 zusammen mit einem russischen Navigationssatelliten vom Typ Zikada von einer russischen Kosmos-3M vom russischen Kosmodrom Plessezk gestartet und in einen Orbit mit 82,9° Inklination und ca. 1000 km Höhe befördert. Die wissenschaftlichen Instrumente (insgesamt 4,36 kg schwer und mit 11,88 Watt Stromverbrauch) gingen am 6. Februar in Betrieb, jedoch fielen sie bereits am 1. März desselben Jahres aus. Dennoch konnte der Satellit zeigen, dass man bei geringen Kosten (1,4 Mio. Euro) und zeitnah (ein Jahr Entwicklungszeit) wissenschaftliche Raumfahrt betreiben kann.

Es gibt drei wissenschaftliche Instrumente:

  • PIPPI (Prelude in Planetary Particle Imaging) untersuchte neutrale Teilchen (Atome und Moleküle); geladene Teilchen mit bis zu 140 keV Energie werden vom Instrument abgeschirmt und somit nicht detektiert. Auch die Energie der neutralen Teilchen wird gemessen.
  • EMIL (Electron Measurements - In-situ and Lightweight) ist ein Elektronenspektrometer.
  • MIO (Miniature Imaging Optics) ist ein Paar von Ultraviolettphotometern zur Untersuchung von Polarlichtern und der Hochatmosphäre.

Die drei Forschungsinstrumente sind nach Astrid Lindgrens Geschichten und deren Titelhelden Pippi Långstrump, Emil i Lönneberga und Mio, min Mio benannt.

Astrid 2

Astrid 2 ist der Nachfolger von Astrid 1 und befindet sich ungefähr im selben Orbit und ist ebenfalls spinstabilisiert mit Drehachse in Richtung Sonne. Er wurde am 10. Dezember 1998 von Plessezk ebenfalls mit einer Kosmos-3M als Sekundärnutzlast beim Start des Satelliten Nadeshda 5 gestartet. Der Satellit war bis zum 24. Juli 1999 in Betrieb. Die Masse des Satelliten beträgt 29 kg, seine Größe mit entfalteten Solarpanelen 1700x1100x300 mm. Die Kommunikation mit dem Satelliten erfolgte über zwei Bodenstationen, eine in Schweden und eine in der Antarktis (SANAE-IV-Station).

Astrid 2 besitzt vier Instrumente, ein Langmuir-Sonden-Interferometer, ein Ionen- und Elektronenspektrometer, ein Instrument zur Messung von elektrischen und magnetischen Feldern und ein UV-Photometer. Die Instrumente wiegen zusammen etwa 9 kg und verbrauchen 16 Watt an Energie. Die Datenübertragung zum Boden erfolgt mit 128 kBit/s.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bahndaten nach Astrid. In: National Space Science Data Center. NASA, abgerufen am 18. September 2012 (englisch).
  2. Bahndaten nach Astrid 2. In: National Space Science Data Center. NASA, abgerufen am 18. September 2012 (englisch).