BSE 9b–11b

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BSE 9b–11b
Werkfoto von Hanomag
Werkfoto von Hanomag
Werkfoto von Hanomag
Nummerierung: BSE 9b–11b
OSE 31–33
DR 89 6307
Anzahl: 3
Hersteller: Hanomag
Fabriknummer 9450, 9451, 10494
Baujahr(e): 1920–1926
Ausmusterung: bis 1965
Bauart: C n2t
Gattung: Gt 33.13
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8.775 mm
Gesamtradstand: 3.100 mm
Leermasse: 27,5 t / 30,3 t *
Dienstmasse: 36 t / 40 t *
Reibungsmasse: 36 t / 40 t *
Radsatzfahrmasse: 12 t / 13,3 t*
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Treibraddurchmesser: 1.200 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 370 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 1,47 m²
Verdampfungsheizfläche: 69,6 m²/ 76,5 m²*
Wasservorrat: 4,5 m³/ 4,6 m³*
Brennstoffvorrat: 1,8 t/ 2 t*
Bremse: Handbremse;
Indirekte Bremse Bauart Knorr
* BSE 11b

Die von Hanomag gebauten normalspurigen Tenderlokomotiven BSE 9b–11b wurden 1920 und 1926 an die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (BSE) ausgeliefert. 1930 wurden sie an die Oschersleben–Schöninger Eisenbahn verkauft und erhielten ab 1933 die Betriebsnummern OSE 1031–1033.

Zwei der Lokomotiven verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg bei der BSE und wurden bis 1954 ausgemustert. 1949 wurde die ehemalige BSE 9b von der Deutschen Reichsbahn übernommen und mit der Betriebsnummer 89 6307 versehen. Sie wurde 1965 ausgemustert sowie verschrottet.

Die Lokomotiven wurden ebenso wie die etwas anderen BKB 3 und 4 in der Literatur als Hanomag-Werklok bezeichnet.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorkriegsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit einer umgebauten Lokomotive erhielt die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (BSE) von Hanomag zwei dreifach gekuppelte Lokomotiven. Die 1920 abgelieferten beiden Lokomotiven erhielten die Betriebsnummern 9b–10b. eine dritte Lokomotive wurde 1926 geliefert, sie besaß einen etwas größeren Kessel und erhielt die Bezeichnung 11b.

Ende der 1920er Jahre besaß die benachbarte Oschersleben-Schöninger Eisenbahn-Gesellschaft (OSE) einen überalterten Lokomotivpark. Die Beschaffung neuer Lokomotiven war aus Kostengründen nicht möglich. So erwarb die OSE von der BSE diese Lokomotiven, wo sie zuerst die Betriebsnummern OSE 31–33 bekamen und 1933 von der ADEG in 1031–1033 umgezeichnet wurden. Die ehemalige BSE 10b und 11b befanden sich beim Ende des Zweiten Weltkrieges in der Werkstatt der BSE in Braunschweig und blieben so nach 1945 bei der BSE.

Nachkriegsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Verstaatlichung der OSE 1949 wurde die dort eingesetzte Lokomotive von der Deutschen Reichsbahn übernommen und erhielt die Bezeichnung 89 6307. 1950 war sie in Oschersleben beheimatet, 1953 in Halberstadt, 1957 in Jerichow und 1962 in Salzwedel. Dort wurde sie 1962 abgestellt, 1965 ausgemustert und zwei Jahre später verschrottet.[2]

Die bei der BSE eingesetzte ehemalige BSE 10b hatte eine neue Feuerbüchse erhalten. Von März 1946 an war sie in den nächsten drei Jahren an 350 Tagen abgestellt und danach an die Butzbach-Licher Eisenbahn vermietet. Sie wurde dort 1954 ausgemustert und verschrottet.[3]

Die ehemalige BSE 11b war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht einsatzfähig. Nachdem sie 1947 eine neue Feuerbüchse erhalten hatte, war sie als Leihlok bei der BSE bis 1951 eingesetzt, wurde danach ein Jahr als Dampfspender verwendet und 1952 verschrottet.[4]

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven hatten einen hinter dem Führerhaus liegenden Kohlebunker und besaßen einen Blechrahmen, der als Wasserkastenrahmen ausgebildet war. Sie besaßen Heusinger-Steuerung, der Kreuzkopf war einschienig auf der Gleitbahn ausgeführt.

Die Lokomotiven hatten eine indirekte Bremse Bauart Knorr und eine Wurfhebelbremse. Es wurden die zweite und dritte Achse einseitig von vorn abgebremst und die mittlere Treibradachse von beiden Seiten durch den handbetätigten Sandstreuer gesandet. Sie besaßen ein vor dem Dampfdom angeordnetes Dampfläutewerk der Bauart Latowski, eine Dampfpfeife auf dem Führerhaus und eine Petroleumbeleuchtung.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dirk Endisch, Uwe Oswald: Klein- und Privatbahnen im nördlichen Harzvorland. Dirk Endisch, Leonberg-Höfingen 2004, ISBN 3-936893-11-X, S. 131–134.
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen Band 11 Niedersachsen Teil 3. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-670-4, S. 403–404.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Weisbrod: Dampflokomotiven Band 6 Regelspurige Privatbahnlokomotiven bei der DR. Transpress Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-71044-3, S. 114.
  2. a b Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 183.
  3. Dirk Endisch, Uwe Oswald: Klein- und Privatbahnen im nördlichen Harzvorland. Dirk Endisch, Leonberg-Höfingen 2004, ISBN 3-936893-11-X, S. 133.
  4. Dirk Endisch, Uwe Oswald: Klein- und Privatbahnen im nördlichen Harzvorland. Dirk Endisch, Leonberg-Höfingen 2004, ISBN 3-936893-11-X, S. 134.