Bahnstrecke Kaliningrad–Swetlogorsk

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Kaliningrad–Swetlogorsk
Bahnstrecken um Königsberg 1938
Bahnstrecken um Königsberg 1938
Streckenlänge:43,0 km
Spurweite:bis 1945: 1435 mm
1520 mm
von Kaliningrad-Passaschirski
0,0 Kaliningrad-Sewerny (Königsberg Nord)
(Kbg.-Samlandbf.) (bis 1929)
nach Selenogradsk und nach Sowetsk
Trasse Tilsit–Königsberg bis 1929
Abz. von Tilsit
Selma[1] (Kohlhof)
4,7 (Königsberg-Charlottenburg)
6,9 Tschkalowsk-Sapadny (Kbg.-Tannenwalde)
8,4 (Goldschmiede)
9,8 (Gallhöfen)
13,1 Druschnoje-Sapadnoje (Mednicken)
16,3 (Dommelkeim)
17,3 Kolossowka-Sapadnaja (Willgalten)
19,3 O. p. 20 km (Drugehnen-Galtgarben)
22,7 Pereslawskoje-Sapadnoje (Marienhof)
nach Fischhausen
25,2 (Perteltnicken)
27,6 Romanowo (Watzum-Pobethen) ehem. Bf.
29,6 (Kalthof)
31,7 (Lixeiden)
von Selenogradsk
35,2 Pionerski Kurort (Neukuhren)
40,0 Swetlogorsk 1 (Rauschen Ort)
43,0 Swetlogorsk 2 (Rauschen Düne)
nach Primorsk

Die Bahnstrecke Kaliningrad–Swetlogorsk, die historische Samlandbahn,[2] verbindet das Zentrum der russischen Oblast Kaliningrad, die Stadt Kaliningrad (Königsberg) mit dem Ostseebad Swetlogorsk (Rauschen) an der Nordküste des Samlandes.

Die Strecke ist elektrifiziert und wird auf russischer Breitspur betrieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wurde von 1900 bis 1906 von der Samlandbahn AG in Normalspur erbaut. Sie führte ursprünglich bis Warnicken (heute Lesnoje). Bis 1929 fuhren die Züge vom Königsberger Samlandbahnhof, anschließend vom neuerrichteten Nordbahnhof. Anfang 1945 wurde ein Teilstück dieser Strecke südlich von Neukuhren (heute Pionerski) entfernt, um ein vorher fehlendes Teilstück von Warnicken nach Groß Dirschkeim (heute Donskoje) in der Nordwestecke des Samlandes zu schließen, was die deutsche Bevölkerung bei ihrer Fluchtbemühung unterstützen sollte.

Nach 1945 wurde weiter das gesamte Teilstück von der Kaliningrader Stadtgrenze, wohin ein Anschluss zum erweiterten ehemaligen Flugplatz Königsberg-Prowehren verblieb, bis nach Pionerski abgebrochen und 1965 in russischer Breitspur wiederhergestellt.[3] Dabei wurde im Bereich der ehemaligen Haltepunkte Goldschmiede und Gallhöfen die Trasse um etwa einen Kilometer nach Norden verlegt.[4] Am Wiederaufbau der Strecke waren Militärangehörige der 11. Gardearmee und Kursteilnehmer der Kaliningrader höchsten Militär-Ingenieurschule A. A. Schdanow (КВВИУ)[5] beteiligt.[6]

Anfang der 1970er Jahre wurde die Strecke elektrifiziert. 1975 wurde der neue Bahnhof Swetlogorsk 2 (ehemals Rauschen Düne) fertiggestellt und ab 2006 renoviert. 2011 wurde im nördlichen Kaliningrad in der Nähe des Handelskomplexes Selma[7] ein gleichnamiger Haltepunkt eingerichtet.

Heutiger Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Swetlogorsk 2 (2011)

Zum Fahrplanwechsel im Sommer 2011 wurde die Zugfolge auf der heute elektrisch betriebenen Strecke von Königsberg nach Rauschen mit dem so genannten Blauen Pfeil, einem Schnelltriebwagen, verdichtet.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seit 2011; dieser neue Haltepunkt befindet sich offenbar an (mindestens annähernd) demselben Ort wie der vermutlich bis in die 1930er Jahre existente Haltepunkt Kohlhof, der dann offenbar durch den Haltepunkt Königsberg-Charlottenburg ersetzt wurde.
  2. diese führte noch weiter bis Warnicken
  3. Eisenbahn-Kurier Special 58: Über die Ostbahn nach Ostpreußen, S. 71
  4. wegen der Erweiterung des ehemaligen Flugplatzes Königsberg-Prowehren nach 1945, vgl. PDF (474 kB)
  5. das heutige Kaliningrader Grenzinstitut des föderalen Sicherheitsamtes der Russischen Föderation (Калининградский пограничный институт Федеральной службы безопасности Российской Федерации) in Kaliningrad-Borissowo
  6. "Железный" путь на север, к морю (Memento vom 11. März 2007 im Internet Archive) (Eisenspur in den Norden, ans Meer) auf www.svetlogorsk-admin.ru (ru.), abgerufen am 13. Januar 2013
  7. rus. Рынок Сельма (Rynok Selma)
  8. Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-11 vom 2. Juli 2011