Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montargis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Orléans–Montargis
Bahnhof Fleury les Aubrais mit Tramway d’Orléans, Sommer 2008
Bahnhof Fleury les Aubrais mit Tramway d’Orléans, Sommer 2008
Streckennummer (SNCF):686 000
Streckenlänge:76 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit:1880–Anfang der 1950er Jahre
121,0 Orléans 117 m
Bahnstrecke Orléans–Gien und
Bahnstrecke Orléans–Montauban-V.B.
von/nach Gien und Montauban-V.B.
Bahnstrecke Paris–Bordeaux und
Bahnstrecke Chartres–Orléans
von/nach Bordeaux-St-J. und Chartres
Gleisharfe Aubrais
118,9 Les Aubrais 118 m
117,8 Bahnstrecke Paris–Bordeaux
Bahnstrecke Orléans–Malesherbes
121,3 Semoy 122 m
Abzw. Kohlelager
129,3 Vennecy 114 m
134,4 Donnery 112 m
136,8 Fay-aux-Loges 108 m
138,4 Cens
146,9 Vitry-aux-Loges 125 m
149,4 Combreux 128 m
157,5 Boiscommun-Nibelle 147 m
158,0 Streckenende
161,0 Montliard 140 m
163,7 Streckenende
Bahnstrecke Auxy-Juranville–Bourges v. Auxy-Juranville
164,9 Bellegarde-Quiers 115 m
Bahnstrecke Auxy-Juranville–Bourges nach Bourges
172,4 Bezonde (10 m)
172,7 Ladon 99 m
180,0 Saint-Maurice-sur-Fessard 92 m
183,4 Pannes 93 m
183,9 A 77
185,1 Canal d’Orléans (9 m)
186,8 Solin (26 m)
187,4 Canal du Loing (21 m)
187,7 Loing-Tal (74 m)
187,9 Loing (11 m)
Bahnstrecke Villeneuve–Montargis v. Villen.-St-Georges
188,8
117,0
Bahnstrecke Moret–Lyon von Moret-Veneux-les-Sablons
117,7 Montargis 89 m
118,1 Bahnstrecke Montargis–Sens nach Sens
Bahnstrecke Moret–Lyon nach Lyon-Perrache

Die Bahnstrecke Orléans–Montargis war eine eingleisige, nicht-elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Nur noch wenige Kilometer werden heute durch den Güterverkehr genutzt. Sie verband im Abstand von etwa 120 km von Paris entfernt die beiden wichtigen Nord-Süd-Achsen Paris–Bordeaux und Paris–Lyon miteinander. Diese Gleistrasse gehörte zu der dreiteiligen Strecke, die in Fortführung über Montargis–Sens und Coolus–Sens nach Châlons-sur-Marne führte. Die Kilometrierung erfolgt vom Bahnhof Paris-Austerlitz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für alle drei Teilstücke erhielt 1864 die gleiche Bietergemeinschaft die Konzession und wurde am 6. Oktober 1874 eröffnet. Am 25. Mai 1878 übernahm die Staatliche Eisenbahnverwaltung Chemins de fer de l’État zusammen mit vielen anderen Strecken den Betrieb dieser privaten Gesellschaft, nachdem ein Konkurs nicht mehr abwendbar war.[1] Am 14. Juni 1864 wurde der Bau und Betrieb dieser und der anderen beiden Strecken über Troyes und Sens durch das Ministerium für Landwirtschaft, Wirtschaft und öffentliche Angelegenheiten genehmigt. Am 16. Februar 1870 wurde dazu die Compagnie du chemin de fer d’Orléans à Chalons gegründet.[2] Am 25. August 1875 konnte die Strecke zunächst eingleisig in Betrieb genommen werden. 1880 wurde eine zweite Gleisspur verlegt. 1884 kaufte die Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO) die Strecke von der staatlichen Auffanggesellschaft, die die Strecke am 28. Mai 1878 von der maroden Bahngesellschaft übernommen hatte, auf und integrierte sie in ihr Gleisnetz.

Während vor dem Ersten Weltkrieg die Fahrzeit zwischen den beiden, 76 km voneinander entfernten Endbahnhöfen unter Dampf etwas über zwei Stunden dauerte,[3] liegt sie zwischen den Weltkriegen bei fast zwei Stunden.[4] Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag damit bei nur 40 km/h, deutlich zu langsam, um attraktiv wirtschaften zu können. Die Übernahme durch die Staatseisenbahn SNCF änderte diese Situation nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zweite Gleis wieder entfernt und die Dampflokomotiven durch Triebwagen ersetzt. Am 4. November 1969 wurde der Personenverkehr auf dieser Strecke geschlossen, am 26. Juli 1973 auch der Güterverkehr auf einem kleinen Abschnitt in der Mitte der Strecke (BK 158 – BK 163,7). Seit 2012 wird der nicht stillgelegte Teil auch durch Güterverkehr nicht mehr benutzt, nachdem in Höhe von Marigny-les-Usages ein Hangrutsch die Strecke verschüttet hat.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bulletin des lois de la République française, No. 14216, Paris 1884, Seite 345–352
  2. Bulletin des lois de la République française. No. 395, Paris 1878, Seite 801–823
  3. Fahrplantabelle vor dem Ersten Weltkrieg auf einer privaten Homepage.
  4. Fahrplantabelle Mai 1936