Bahnstrecke Püspökladány–Oradea

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2013 um 15:58 Uhr durch Århus (Diskussion | Beiträge) (→‎Einzelnachweise: sort). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Püspökladány–Oradea
Bahnhof in Püspökladány
Bahnhof in Püspökladány
Strecke der Bahnstrecke Püspökladány–Oradea
Kursbuchstrecke:CFR: 300, MÁV: 101
Streckenlänge:68,069 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Szolnok
von Füzesgyarmat
Püspökladány
nach Debrecen
Báránd
Sáp
Szentkozma
Berettyóújfalu
Mezőpeterd
Feketenagytanya
Biharkeresztes
Ártánd
Grenze UngarnRumänien
Borș
von Derecske
von Valea lui Mihai
659,723 Episcopia Bihor
von Békéscsaba
653,998 Oradea
nach Cluj-Napoca

Die Bahnstrecke Püspökladány–Oradea ist eine Hauptbahn in Ungarn und Rumänien, die ursprünglich durch die k.k. privilegierte Theiss-Eisenbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft im Osten der Großen Ungarischen Tiefebene.

Geschichte

Während der Entstehung lag die Bahnstrecke auf dem Territorium Ungarns innerhalb der habsburgischen Doppelmonarchie. Der Bau der Strecke erfolgte im Rahmen der planmäßigen Erschließung des Ostteils der Großen Ungarischen Tiefebene, nachdem 1847 die Eisenbahn von Budapest nach Szolnok und 1857 die von Szolnok nach Debrecen eröffnet worden war.

Am 10. November 1856 wurde der k.k. privilegierten Theiss-Eisenbahn (ungarisch Tiszavidéki vasút) – einer privaten Bahngesellschaft – von der Regierung Österreich-Ungarns eine am 1. Januar beginnende, über 90 Jahre laufende Konzession für den Bau und den Betrieb dieser und anderer Bahnstrecken erteilt.[1]

Die Bahnstrecke schloss im Ort Püspökladány an der Linie von Szolnok nach Debrecen an. Für den Bau mussten 14 Brücken errichtet werden. Am 22. April 1858 wurde die Strecke eröffnet.[2]

Die Theißbahn-Gesellschaft betrieb zunächst die Linie selbst. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 wurde ein Teil der Aktien der Bahngesellschaft vom ungarischen Staat übernommen; 1880 erfolgte die vollständige Verstaatlichung und die Übertragung an die Staatsbahngesellschaft MÁV.[3]

Nach Ende des Ersten Weltkrieges gelangte der östliche Teil der hier beschriebenen Strecke an Rumänien und wurde von der staatlichen Eisenbahngesellschaft CFR übernommen. Seitdem sind in Biharkeresztes und in Episcopia Bihor (Stadtteil von Oradea) Grenzbahnhöfe. Von 1940 bis 1944 lag infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruches zwischenzeitlich wieder die gesamte Strecke auf dem Gebiet Ungarns.

Heutige Situation

Die Strecke ist nicht elektrifiziert und eingleisig. Sie ist trotzdem eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Ungarn und Rumänien. Es verkehren täglich mehrere Schnell- und Nahverkehrszüge. Auch für den Güterverkehr zwischen Rumänien und den Ländern Mittel- und Westeuropas ist die Linie von Bedeutung. Die seit längerer Zeit vorgesehene Modernisierung und Elektrifizierung[4] wurden aus finanziellen Gründen mehrfach verschoben.

Höhenprofil
Höhenprofil


Einzelnachweise

  1. Adalbert Th. Michel: Oesterreichs Eisenbahnrecht. W. Braumüller, Wien 1860, S. 9.
  2. Julius Michaelis: Deutschlands Eisenbahnen. C. F. Amelang, Leipzig 1859, S. 358.
  3. Adam Wandruszka, Peter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918. Band 1: Alois Brusatti (Hrsg.): Die Wirtschaftliche Entwicklung. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1973, ISBN 3-7001-0030-2, S. 296.
  4. Website der CFR aus dem Jahr 2000, abgerufen am 20. April 2009