Bambocciade

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Bambocciade (ital. bambocciata) war ursprünglich eine abwertende Bezeichnung für eine Stilrichtung in der Genremalerei aus Rom.

Die ersten der nicht sehr großformatigen Bambocciade-Bilder, die auf sehr derbe Art Szenen aus dem Volksleben thematisieren und dem „edlen“ Barockklassizismus der Zeit Figuren von Bettlern, Vaganten und kleinen Handwerkern entgegensetzen, stammten vom niederländischen Maler Pieter van Laer. Van Laer lebte und arbeitete in Rom und wurde – erzählt die Legende – wegen seines Äußeren „Bamboccio“ (Lumpenpuppe) genannt.

Während seines Aufenthalts in Rom sammelte sich eine Gruppe Maler um ihn, die sich „Bamboccianti“ nannten. Wichtiges Vorbild für die Gruppe war neben van Laer Michelangelo Merisi da Caravaggio.

Van Laers Malstil geht auf eine lange Tradition zurück, lässt sich unter anderem in Verbindung bringen mit Hieronymus Bosch, Adriaen van Ostade, David Ryckaert, David Teniers dem Jüngeren und David Teniers dem Älteren.

Wichtige Vertreter

Literatur

  • Giuliano Briganti, Ludovica Trezzani, Laura Laureati: The Bamboccianti. Pittori della vita quotidiana a Roma nel Seicento. Bozzi, Rom 1983, ISBN 88-7003-010-5.
  • David A. Levine, Ekkehard Mai (Hrsg.): I Bamboccianti. Niederländische Malerrebellen im Rom des Barock. Electa Editrice, Mailand 1991. ISBN 88-435-3604-4 (Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum, Köln und Centraal Museum der Stadt Utrecht, Utrecht).