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Katharina Gaenssler (* 1974 in München) ist eine deutsche bildende Künstlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Ausbildung zur Silberschmiedin an der Berufsfachschule Neugablonz von 1993 bis 1997 studierte Katharina Gaenssler von 1999 bis 2005 an der Akademie der Bildenden Künste München unter anderem bei Otto Künzli, Albert Hien und Hermann Pitz. Studien- und Stipendiatenreisen ermöglichten ihr Aufenthalte in Genua, Wien und den USA. Gaenssler war als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig tätig[1] und 2013/2014 als Gastprofessorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. 2022/2023 hatte sie eine Vertretungsprofessur an der Akademie der Bildenden Künste München inne und ist Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste seit 2017. Sie lebt und arbeitet in München.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina Gaenssler arbeitet vorwiegend im Medium der Fotografie und verwendet für ihre Werke meist die Techniken der Collage und Montage. In unzähligen Detailaufnahmen fotografiert sie Räume durch eines geschautes Raster unter Verwendung eines Stativs, ein Vorgehen, das Gaenssler als „System räumlicher Abwicklung“[2] bezeichnet. Die Einzelbilder werden dem Raster folgend in einem digitalen Entwurf montiert. Es folgt die Montage der tausenden Einzelbilder im Ausstellungsraum zu multiperspektivischen Fotoinstallationen.

Mit dem Abriss temporärer Wandbilder entstehen „Décollagen“[3], Abrisse, die als Fragment verbleiben und oftmals zum Ausgangspunkt einer neuen Arbeit werden. Parallel entstehen entwickelt Katharina Gaenssler chronologisch gesetzte Buchobjekte, die als Bildarchive fungieren; die Archivierung selbst bildet einen wichtigen formalen Aspekt in ihrer Arbeit.

„[Ihre] komplexen Kompositionen […] setzen sich über traditionelle Wahrnehmungsmuster hinweg, indem sie über die Wand des Ausstellungsraumes und die Seite des Buches zwei verschiedene und sich ergänzende Formen/Formate setzen hervorbringen, die jeweils auf besondere Weise den Raum begreifen. […] Oftmals wiederholt/verdoppelt das Wandbild den Ort, an dem es ausgestellt ist und bietet somit eine Simultansicht, in situ, umfassend und monumental; es wirkt physisch auf den Betrachter und zwingt ihn, den Ausstellungsort selbst zu reflektieren.“[4]

Während Katharina Gaenssler in vielen ihrer temporären Installationen Einzelbilder direkt an die Wand klebt, nutzt sie unter bestimmten Umständen andere Bildträger und Medien, so z. B. in der Arbeit Sixtina 2012 (Gobelin), 2012, und in den Arbeiten Peter Pan, 2017, und Porta Fidei, 2013.[5]

Bauhaus Staircase, Fotoinstallation, Ausschnitt, 2015, The Museum of Modern Art, New York

Mit Sixtina 2012 deutete sich bereits eine neue Herangehensweise an, die bestimmend für die Gaensslers Werke seit 2018 ist. Das Medium bleibt zwar die Fotografie, das Einzelwerk aber kann neben den  montierten Wandbildern nun auch Tapete, Textil, Kleid, Gewebe, Teppich, Vorhang, Wandbespannung oder Siebdruck auf Metall sein. Das Material der Fotografie hängt ganz entscheidend von dem zugrunde gelegten Konzept einer Arbeit ab. Das heißt, der jeweilige Kontext verlangt nach dem angemessenen Material. Weiter werden die komplexen Bildmontagen aus dafür eigens angelegten Bildkonvoluten durch die Verwendung im eigenen Archiv bereits vorhandener und auch fremder Fotografien abgelöst. Oftmals ist auch nur ein einzelnes Bild ausreichend, um eine wandflächenfüllende Montage (z.B. im Rapport) zu entwickeln, so zum Beispiel in den Arbeiten 2205 LL oder 2210 VILLA.

Der Arbeitsprozess ist geprägt durch den Dialog. Ein Werk entsteht in Zusammenarbeit mit einer Institution, in Auseinandersetzung mit den spezifischen Produktionsbedingungen und den jeweiligen Kurator*innen oder Auftraggeber*innen. In der Herstellung geht es um Autausch, Kooperation und Verständigung mit Spezialist*innen und Handwerker*innen.



Ausstellungen, Installationen und Projekte (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018 Echo, permanente Fotoinstallation, Munich Re Art Collection, München[6]
  • 2017 Peter Pan, Mosaik aus photolumineszierendem Splitt, Studentenwerk, Wohnanlage Agnes-/Adelheidstraße und Internationales Haus, München
  • 2017 Chicago Architecture Biennial, Chicago, USA
  • 2017 Showcase – Künstlerbücher aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek, München
  • 2016 Reset – Randlagen, Neupräsentation der Sammlung Moderne Kunst, Pinakothek der Moderne, München
  • 2016 Bauhaus Staircase – Dessau, New York, Tel Aviv, Fotoinstallation, Braverman Gallery, Tel Aviv, Israel
  • 2015 Bauhaus Staircase, Fotoinstallation und Buchobjekt, Ausstellung Ocean of Images — New Photography 2015, Museum of Modern Art, New York[7]
  • 2015 Ciné-Bal, permanente Fotoinstallation, Munich Re Art Collection, München[6]
  • 2014 HD (Halle), Fotoinstallation, Ausstellung Prix Découverte, Les Rencontres Arles Photographie, Frankreich[8]
  • 2014 Große Kniende, Fotoinstallation, Ausstellung (Mis)Understanding Photography – Werke und Manifeste, Museum Folkwang, Essen[9]
  • 2014 Bücher, Barbara Gross Galerie, München[10]
  • 2014 Raum im Raum, permanente Fotoinstallation, Quivid, Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München, Gymnasium Trudering, München
  • 2013 Torso 1 (Herakles – Hm 093), Torso 2 (Rodin – ZV 1737), zwei Fotoinstallationen, Ausstellung de sculptura – Blicke in die Dresdner Skulpturensammlung, Salzburg Museum
  • 2012 Fluchträume, Fotoinstallation und Bühne für ein performatives Theaterstück, Maximiliansforum, München
  • 2012 HD (Pferd), Fotoinstallation, Galerie Katharina Bittel, Hamburg
  • 2012 Sixtina 2012 (Guckkasten), Rauminstallation, Ausstellung Déjà-vu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube[11], Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
  • 2012 Sixtina 2012 (Gobelin), Fotoinstallation, Sixtina 2012 (Buch), Buchobjekt, Intervention anlässlich der Ausstellung Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden[12][13]
  • 2012 HD (Turm), Fotoinstallation, HD 12.12.2011 – 24.12.2011, Buchobjekt, Ausstellung Rasterfahndung – Das Raster in der Kunst nach 1945, Kunstmuseum Stuttgart
  • 2011/12 reenacting the reenactment, zwei Fotoinstallationen und Bühne für ein performatives Theaterstück, Maximiliansforum, München und Theaterhaus Jena
  • 2010 o. T., Halbrelief, Pfarrheim St. Johannes der Täufer, Taufkirchen
  • 2010 KdeE (Kathedrale des erotischen Elends), Fotoinstallation, Ausstellung Ephemer, DG Galerie der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, München[14]
  • 2010 Krypta (Freisinger Dom), Skulpturendepot (Dommuseum Freising), zwei Fotoinstallationen, Ausstellung Geschichtet, Diözesanmuseum Freising
  • 2010 Werkschau, Sprengel Museum Hannover[15]
  • 2010 Bestandsaufnahme, Fotoinstallation, Neue Galerie Dachau
  • 2009 Landesgalerie Linz, Depot Welserstraße, Fotoinstallation und Buchobjekt, Ausstellung Einführung in die Kunstgeschichte 6, Landesgalerie Linz
  • 2008 Ackerman ∕ Marc, Demand ∕ Macke A+B, Eliasson ∕ Kandinsky, Grosse ∕ Jawlensky, Fotoinstallation und Buchobjekt, Ausstellung Favoriten 08Neue Kunst in München[16], Städtische Galerie im Lenbachhaus, Kunstbau, München
  • 2008 Hans von Aachen – Peter Zimmermann, Fotoinstallation und Buchobjekt, Galerie Katharina Bittel, Hamburg
  • 2008 o. T., Fotoinstallation und Buchobjekt, Ausstellung Ansichtssache, kunstraum niederösterreich, Wien[17]
  • 2007 Archiv, Fotoinstallation und Buchobjekt, Forum für Zeitgenössische Fotografie der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum
  • 2006 München, 13. – 22. März 2006, Fotoinstallation und Buchobjekt, Barbara Gross Galerie, München[18]

Preise / Stipendien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hochschule für Bildende Künste Braunschweig: Katharina Gaenssler
  2. Anna Elisabeth Kruyswijk, „A glitch in photography“, in: Revelar. Revista de Estudos da Fotografia e Imagem, vol. 1, Oktober 2016, S. 24-41; h. S. 34-35
  3. Katharina Gaenssler. Bestandsaufnahme, Ausst.-Kat., Neue Galerie Dachau, 2010
  4. Quentin Bajac, „Introduction“, in: Katharina Gaenssler. TXT IMG, Künstlerbuch anlässlich der Ausstellung Ocean of Images – New Photography 2015, Museum of Modern Art, New York, Spector Books, Leipzig 2015, S. 6, (Übersetzung durch Benutzer:JCSNM), http://www.barbaragross.de/artists/29/texts
  5. Katharina Gaenssler: Werkverzeichnis 1999 – 2019
  6. a b Katharina Gaenssler | Munich Re - Corporate Art. Abgerufen am 2. April 2019.
  7. http://www.moma.org/calendar/exhibitions/1539?locale=en
  8. Les Rencontres d'Arles: Katharina Gaenssler. Abgerufen am 2. April 2019.
  9. Museum Folkwang: (Mis)Understanding Photography. Werke und Manifeste
  10. http://www.barbaragross.de/exhibitions/?show=Past&year=2014&eid=33
  11. Mensger, Ariane, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.: Déjà-vu?: die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube. Kerber, Bielefeld, Germany 2012, ISBN 978-3-86678-676-9.
  12. Sarah Bautz, „Wir müssen intervenieren!“, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Verlagsbeilage, 27.05.2012
  13. Bernhard Maaz, „Spiel mit dem Sicht- und Unsichtbaren – Katharina Gaenssler Galerie-Gobelin in der Sixtina-Ausstellung verbindet Präsenz und Abwesenheit“, Dresdener Neueste Nachrichten, 08.08.2012, Kultur, S. 12
  14. DG Galerie. Abgerufen am 2. April 2019.
  15. Katharina Gaenssler „Werkschau“ | Kalender | Monopol - Magazin für Kunst und Leben. Abgerufen am 2. April 2019.
  16. Lenbachhaus. Abgerufen am 2. April 2019.
  17. Kunstraum Niederösterreich. Abgerufen am 2. April 2019.
  18. Brita Sachs: Gegenwartskunst: Manische Rundumcollage: Die Fotografin Katharina Gaenssler bei Barbara Gross in München. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. April 2019]).


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