Benutzer:Mrilabs/K.St.V. Ludovicia Augsburg

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K.St.V. Ludovicia
Wappen
Basisdaten
Hochschule/n: Universität Augsburg, Hochschule Augsburg
Gründung: 25. Januar 1899
Gründungsort: Augsburg
Korporationsverband: Kartellverband seit 27. Juli 1926.
Münchner Kartellverband
Farben: Blau-Weiß-Grün,
Fuchsenband Blau-Weiß
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Gerecht und beharrlich
Mitglieder insgesamt: 250
Website: www.ludovicia.de

Die Katholische Studentenverbindung Ludovicia Augsburg (K.St.V. Ludovicia) ist eine 1899 in Augsburg gegründete katholische deutsche Studentenverbindung. Sie gehört dem Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine an. Ihre Mitglieder nennen sich Ludoviker. Die Verbindung trägt die Nummer 80 im Kartellverband und ihre Abkürzung lautet Lu. Ihre Farben sind „Blau-Weiß-Grün“. Der Wahlspruch lautet „Gerecht und beharrlich“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1888 wurde die farbentragende Verbindung „Vindelicia“ gegründet, welche katholische Studenten des Lyzeums St. Stephan aufnahm. Da ihre Mitglieder - wie in einem solchen Lyzeum üblich - jedoch nach 2 bis 3 Semestern an andere Hochschulen wechselten, musste diese sich nach vier Semestern wieder auflösen.

Zehn Jahre später, im Jahre 1898, äußerten zehn Kandidaten des Lyzeums während der Weihnachtsfeier den Wunsch, eine Akademische Vereinigung zu gründen. Dies legte den Grundstein für die Gründung der bis heute existierenden Verbindung.

Die K.St.V. Ludovicia wurde also am 24. Januar 1899 am Lyzeum St. Stephan von den Studenten Georg Jaser, Michael Mesmer, Friedrich Regenbogen, Johann Schmaus, Otto Stolber und Joseph Wunderle als „Akademische Vereinigung Ludovicia“ gegründet. Der Rektor des Lyzeums, Dr. P. Narziss Liebert OSB, bestätigte die Neugründung. Am 25. März 1899 wurde sie publiziert. Der Begriff Vereinigung wurde bewusst gewählt, um sich von den Verbindungen und Vereinen an anderen Hochschulen zu unterschieden. Dies gab den Mitgliedern die Möglichkeit, sich bei einem Universitätswechsel einer anderen Verbindung (farbentragend), oder einem Verein (nichtfarbentragend) anzuschließen. Die Umbenennung in Katholische Studentenvereinigung Ludovicia erfolgte am 3. August 1900.

Zu ihren Prinzipien erklärten die jugendlichen Gründer „Religio, Amicitia, Patria“. Bis heute ist die K.St.V. Ludovicia die einzige Verbindung in ihrem Dachverband, welche das Patria-Prinzip führt. Als Farben wählten sie „Blau-Weiß-Grün“: „Blau-Weiß“ als die Farben des Bayernlandes, „Grün“ als Bestandteil der Stadtfarben Augsburgs. Es wurde jedoch beschlossen, die Farben zuächst nur in Form von Bierzipfeln zu tragen, da befürchtet würde, man könne als farbentragende Studentenverbindung in Augsburg auf Ablehnung stoßen. Wahlspruch der Vereinigung wurde die Regierungsdevise König Ludwig I. von Bayern: „Gerecht und beharrlich“. Ihm zu Ehren gab man sich auch den Namen „Ludovicia“.

Der Erste Weltkrieg brachte einen tiefen Einschnitt in das Verbindungsleben, ein geziemendes Korporationsleben konnte sich nicht mehr entfalten. 67 Ludoviker (von etwa 150) wurden einberufen; 17 von ihnen kamen im Krieg ums Leben. Im September 1919 konnte die Ludovicia jedoch ihr 20. Stiftungsfest feiern, und in diesem Rahmen ihre zweite Fahne einweihen. Sie erhielt zudem im gleichen Jahr ihre Farbenstrophe (diese ist bei Verbindungen allgemein üblich). Sie wurde von Friz Spengler verfasst.

Am 4. August 1922 wurde die Ludovicia zunächst als außerordentliches Mitglied in den nichtfarbentragenden Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (kurz: KV) aufgenommen. Zur Aufnahme vorgeschlagen wurde sie von der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Agilolfia Regensburg, mit der sie bis heute freundschaftliche Beziehungen pflegt. Der Aufnahme vorausgegangen war eine lange Diskusssion, ob sie dem KV oder einem anderen katholischen Dachverband, nämlich dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (kurz: CV), beitreten sollte. Das Problem bestand nämlich darin, dass die Mitglieder der Ludovicia nach dem Wechsel ihres Studienortes entweder CV- oder KV-Verbindungen beigetreten waren. Während der KV jedoch die Doppelmitgliedschaft bei den 21 CV-Mitgliedern tolerieren würde, verlangte der CV dagegen, dass die KV-Mitglieder aus der Ludovicia ausgeschlossen werden müssten. Da ein Ausschluss der sieben KV-Mitglieder für die Ludovicia aber nicht in Frage kam, entschied man sich, dem KV beizutreten.

Des Weiteren bestanden Bedenken, ob die Ludovicia in Augsburg überlebensfähig sei, und deshalb wurde gefordert, die Verbindung nach München zu verlegen. Am 12. April 1926 wurde jedoch innerhalb der Ludovicia dagegengestimmt, und am 27. Juli 1926 - vier Jahre nach der Aufnahme als außerordentliches Mitglied - trat die Ludovicia dem Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV) bei. Es folgte ein hoher Zulauf an neuen, jungen Mitgliedern.

Diese Blütezeit hielt jedoch nicht an, denn die Zeit des Nationalsozialismus brachte das vorläufige Ende für Hochschule und Verbindung. Das NS-Regime duldete auf Dauer keine katholischen Gemeinschaften, Korporationen und Bildungseinrichtungen. Es folgte 1933 eine Umbenennung in „Deutsche burschenschaftliche Verbindung Ludovicia“ und die Einrichtung einer sog. Wohnkameradschaft im Ulrichsheim am 1. September 1934. Die Selbstauflösung der Verbindung erfolgte am 28. Januar 1937, zwei Jahre nach der Auflösung des KV.

Am 15. Februar 1949 beschloss der Convent der Ludovicia im Weißen Gockel (heute le coq) einstimmig eine Wiederaufnahme des Verbindungsbetriebs. So begann das erste Nachkriegssemester.

Knapp 10 Jahre später erhielt die Ludovicia ein eigenes, angemietetes Heim. Anlässlich des 60. Stiftungsfestes stellte Verlagsdirektor Josef Hall der Verbindung im Untergeschoss des „Winfriedwerks“ (Frauentorstraße 5) mehrere Räume als Verbindungsheim zur Verfügung.

Im Jahre 1975 beschloss die Ludovicia, auch nichtkatholische Christen in ihre Verbindung aufzunehmen und nahm dafür eine Neufassung der Satzung vor. Mit der Gründung der Universität Augsburg 1970 blühte das Verbindungsleben auf, und 1983 wurde der Mietvertrag in der Frauentorstraße durch die Winfried-Werk GmbH aus betrieblichen Gründen gekündingt. Infolgedessen wurde 1984 beschlossen, ein aus dem 18. Jahrhundert stammendes denkmalgeschütztes Wohn- und Werkstattgebäude in der historischen Altstadt von Augsburg am Mittleren Lech 13 zu erwerben.

Im Jahre 1993 stellte die Ludovicia zum ersten Mal den Vorort des KV unter Leitung des VOP Martin Buchner. 1999 feierte die Ludovicia ihr 100. Stiftungsfest. Zur Feier des 100-jährigen Bestehens wurde eine Chronik erstellt, in der die Ereignisse der letzten 100 Jahre festgehalten wurden.

Das Ludovikerhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heutige, denkmalgeschützte Ludovikerhaus am Mittleren Lech 13 kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Im Jahre 1641 kaufte der Rat der Stadt das Gelände inklusive Hof und Nebengebäude, nachdem die alte Münzstätte im Fischgraben zu klein und eng geworden war. Die Augsburger Stadtmünze war bekannt für ihr gutes Geld, sodass Kaiser Leopold I. hier im Jahre 1695 schon eine beständige Anzahl an Münzen prägen ließ. Nachdem im Jahre 1806 jedoch die Eingliederung der Stadt Augsburg in das Königreich Bayern erfolgte, erfolgte so auch die städtische Münztätigkeit im Hause am Mittleren Lech. Bis zum Erwerb durch die Studentenverbindung Ludovicia war das Haus mehreren Besitzerwechseln ausgesetzt: Es befanden sich beispielsweise eine Zwirnfabrik (ab 1845), eine Strohwarenfabrik (ab 1864) und ein Spezialwarenhändler (ab 1922) in diesem Haus. 1926 wurde das Grundstück von den Eheleuten Alois und Ursula Gnann gekauft.

Als dann im Jahre 1983 der Mietvertrag des ehemaligen Ludovikerheimes in der Frauentorstraße 5 gekündigt wurde, wurde diskutiert, ob ein eigenes Grundstück erworben werden solle. Innerhalb der Ludovicia hatte ein Alter Herr ein Vorkaufsrecht am Mittleren Lech 13 gegenüber der Fam. Gnann in der Hand, welches er zugunsten der Ludovicia abtrat.

Am 27. Juli 1984 wurde der einstimmige Beschluss gefasst, einen Hausbauverein zu gründen. Ziel dieses Vereines bestand darin, das Haus zu erwerben und in ein Studentenheim umzubauen. Von unterschiedlichen Mitgliedern wurde Unterstützung zugesagt: Die damaligen Studenten leisten jeweils mehr als 40 Arbeitsstunden pro Person beim Ausbau des Hauses. Verschiedene Alte Herren beteiligten sich durch Spenden und Sachleistungen an der Finanzierung des Baus. Nachdem im September 1985 die vermieteten Wohnungen geräumt worden waren, konnte mit der Sanierung und dem Umbau begonnen werden. Nach zehn Monaten Umbauzeit wurde das im Juli 1986 im Rahmen des 87. Stiftungsfestes eingeweiht und von den Studenten bezogen.

Ludovicia Heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute besteht die Katholische Studentenverbindung Ludovicia aus etwa 240 Mitgliedern. Diese setzen sich aus etwa 30 aktiven Studenten, aus den unterschiedlichen Fachrichtungen, sowie 220 Alten Herren zusammen. Ihr Verbindungshaus besteht aus drei Stockwerken. Im ersten und zweiten Stockwerk befinden sich insgesamt neun Zimmer und eine große Gemeinschaftsküche für Studenten, die so relativ günstig bei zentraler Lage in der Augsburger Altstadt wohnen können. Das Erdgeschoss enthält Gemeinschaftsräume, in denen die meisten Veranstaltungen der Ludovicia stattfinden. Zu diesen Veranstaltungen gehören beispielsweise Vorträge von Akademikern bzw. Berufstätigen, die von Tradition geprägten studentischen Kneipen, oder Partys.

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ralph Beckert: 100 Jahre K.St.V. Ludovicia – Geschichte einer kath. Studentenverbindung in Augsburg 1899–1999. Verlag Dr. Hall KG (1999). ISBN 3-87288-001-2
  • Verbandsorgan: Akademische Monatsblätter. ISSN 0002-3000
  • Robert Jauch OFM: Das Prinzip „Religion“ katholischer Studenten- und Akademikerverbände unter besonderer Berücksichtigung der nachkonziliaren Entwicklung beim Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV). Würzburg 1986. ISBN 3-923621-14-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


[[Kategorie:KV-Verein]] [[Kategorie:Studentenverbindung (Augsburg)]]