Benutzer:Orloeg/Baustelle

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Früheste europäische Kontakte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als erste Europäer sichteten Christoph Kolumbus und seine Mannschaft die Insel im August 1498 während der dritten Fahrt des Genuesen in die Karibik. Auch wenn er Tobago nicht betrat[1], nahm Kolumbus das Eiland doch für Spanien in Besitz, von wo aus allerdings keine Anstrengungen unternommen wurden, den Anspruch auch tatsächlich umzusetzen. Vielmehr diente die Insel - seit 1511 durch königliche Order legitimiert[2] - den spanischen Kolonisten auf Hispaniola als Ziel für Überfälle zur Beschaffung von Sklaven.

So mussten vorbeifahrende englische Seeleute, die 1580 auf der Insel landeten, keinen Widerstand fürchten, als sie durch hissen ihrer Flagge Besitz von Tobago ergriffen[3]. Da aber auch diese dort keine Ansiedlung gründeten, blieb die englische Aneignung im Grunde bedeutungslos, diente dem englischen König James I. aber 28 Jahre später als Argument, die englische Hoheit über Tobago zu proklamieren[3].

Nach der Etablierung einer permanenten spanischen Ansiedlung auf Trinidad 1592 intensivierte sich der spanische Menschenraub auf Tobago, der insbesondere auf die Gewinnung von Arbeitskräften für die Perlenfischerei auf der Insel Margarita zielte und mindestens bis in die 1620er Jahre andauerte[2]. Die damit einhergehende Dezimierung der Inselbevölkerung[2] bedingte deren anhaltend aggressives Abwehrverhalten gegen jegliche Versuche einer dauerhaften europäischen Niederlassung. So scheiterte schließlich der erste, von dem Spanier Juan Rodriguez im Januar 1614 unternommene Versuch zur Gründung einer Kolonie bereits am 16. Mai des Jahres am Widerstand der Indigenen[4][3].

1627 begann die englische Besiedlung der Insel Barbados, von wo aus der Geistliche Nicolas Leverton im gleichen Jahr mit mehreren Kolonisten nach Tobago aufbrach. Seine Siedlung musste er aber nach fortgesetzten Angriffen der Kariben schon wenig später aufgeben[3].

Die geteilte Insel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächste und erste erfolgreiche Versuch zur Gründung einer Kolonie ging erneut vom Herzogtum Kurland aus. Am 20. Mai 1654 warf das mit 45 Kanonen bewaffnete Schiff Wappen der Herzogin von Kurland vor der Südwestküste Tobagos Anker und Kapitän Willem Mollens (Moleyns) ging mit 25 Offizieren, 124 Soldaten und 80 Familien in der Great Courland Bay an Land. Die Insel erhielt den Namen Neukurland und es wurde umgehend begonnen, die Ruinen des niederländischen Forts wiederaufzubauen, das nach dem Herzog Jakob benannt wurde. Um die Festung herum entstand eine Siedlung namens Jakobstadt (das heutige Plymouth), in der noch im ersten Jahr eine Kirche erbaut wurde, das Zentrum der allerersten lutheranischen Gemeinde in der Karibik.

Die Siedler, eine Mischung aus Kurländern und Niederländern, legten Felder an und pflanzten Tabak, Zuckerrohr und Ingwer, deren Ernten bereits im folgenden Jahr nach Europa verschifft werden konnten.

Doch auch die niederländische Westindien Kompanie gab ihre Ambitionen zur Kolonisierung nicht auf. Unter dem Patronat der Brüder Adriaen und Cornelius Lampsins, zwei vermögenden Kaufleuten aus Vlissingen in Zeeland, erreichte nur wenige Monate später, im September 1654, eine zeeländische Expedition unter Pieter Becquart die Lampsins Bay auf der gegenüberliegenden Inselseite. An Stelle der heutigen Hauptstadt Scarborough gründeten die Siedler den Ort Lampsinsstad, um den herum drei Forts entstanden: Lampsinsberg, Beveren und Bellavista.

Kriege gegen die Niederlande[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seeschlacht von Tobago[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vergessene Insel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1732 landeten schwedische Siedler unter Laurentz Brander till Barima an der Nordküste von Tobago und begannen mit dem Aufbau von Fort Frederick. Doch schon am 4. Mai 1732 wurden die Schweden von den Einheimischen wieder vertrieben[3].

Neutralität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als die europäischen Großmächte am 18. Oktober 1748 mit Unterzeichnung des Friedens von Aachen den Österreichischen Erbfolgekrieg beendeten, einigten sich Großbritannien und Frankreich auch darauf, Tobago als neutrales Territorium zu behandeln. Ohne Wissen um die Bestimmung gründeten Franzosen aus Martinique noch im Dezember 1748 eine Siedlung auf der Insel, die dann nach Ratifizierung des Vertrages 1749 aufgegeben wurde[3].

Der britisch-französische Gegensatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Koalitionskriege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Ersten Koalitionskrieges gelang Großbritannien am 15. April 1793 die Eroberung der Insel. In Artikel III des den Zweiten Koalitionskrieg beendenden Friedens von Amiens vom 25./27. März 1802[5] erklärte sich Großbritannien zur Rückgabe an Frankreich bereit. Die faktische Inbesitznahme erfolgte am 7. Oktober 1802.

Allerdings blieben auch nach Friedensschluss alle wirtschaftlichen Beschränkungen zwischen den Kriegsgegnern bestehen, weshalb Großbritannien bereits am 18. Mai 1803 Frankreich erneut den Krieg erklärte. Britische Truppen landeten auf Tobago und zwangen die Franzosen am 30. Juni 1803 nach der Schlacht bei Arnos Vale zur Kapitulation.

Nach dem Sieg der Alliierten über Napoleon trat der neue französische König Ludwig XVIII. am 30. Mai 1814 in Artikel VIII des Ersten Pariser Friedens[6] Tobago endgültig an Großbritannien ab.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Learie, Luke B.: Identity and secession in the Caribbean: Tobago versus Trinidad, 1889-1980. University of the West Indies Press, Kingston, Jamaica 2007, ISBN 978-976-640-199-3.
  2. a b c Boomert, Arie: The indigenous peoples of Trinidad and Tobago: from the first settlers until today. Leiden, ISBN 978-90-8890-354-0.
  3. a b c d e f Ben Cahoon: worldstatesmen.org. Abgerufen am 13. Dezember 2020 (englisch).
  4. Marco Ramerini: colonialvoyage.com. Abgerufen am 13. Dezember 2020 (englisch).
  5. The Napoleon Series. Abgerufen am 22. Dezember 2020 (englisch).
  6. Staatsverträge Deutschlands. Abgerufen am 22. Dezember 2020.