Benutzer:Pointski/ Najma Chowdhury

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Auf dem Bild ist Najma Chowdhury während eines Vortrags im Jahr 2012 zu sehen. Sie spricht in ein Mikrofon.
Najma Chowdhury 2012

Najma Chowdhury (bengalisch নাজমা চৌধুরী) (*26.Februar 1942 in Sylhet; † 08.August 2021 in Dhaka)[1] war eine Gender- und Politikwissenschaftlerin aus Bangladesch. Sie war Mitbegründerin der Abteilung für Frauen und Geschlechterforschung an der Universität Dhaka. Neben ihrem wissenschaftlichen Engagement war sie auch als politische Akteurin aktiv, Najma Chowdhury war 1996 als Beraterin in der geschäftsführenden Regierung von Bangladesch tätig. Wegen ihres vielfältigen Engagements wurde sie mit einem zivilen Verdienstorden, dem Ekushey Padak sowie dem Victoria Schuck Award der American Political Science Association ausgezeichnet.[2]

Leben und Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Najma Chowdhury wurde als drittes Kind am 26. Februar 1942 in der Division Sylhet, in der gleichnamigen Großstadt im ehemaligen Ostpakistan, geboren. Als Tochter des Bauingenieurs Imamuzzaman Chowdhury zog sie mit ihrer Familie häufig um und besuchte verschiedene Mädchenschulen in mehreren Orten Bangladeschs. Nach ihrer Schulbildung studierte Najma Chowdhury Politikwissenschaften an der Universität Dhaka, dort absolvierte sie 1963 ihren Bachelor und machte in den darauffolgenden Jahren dort auch ihren Masterabschluss.[3]

1961 heiratete sie den ehemaligen obersten Richter Mainur Reza Chowdhury († 2004). Najma Chowdhury verstarb am 8.August 2021 an den Folgen einer COVID-19 Infektion.[1]

Akademische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Najma Chowdhury begann ihre akademische Karriere als Dozentin an der Universität Dhaka. Nach drei Jahren in der Lehre absolvierte sie ihren PhD im Rahmen eines Commonwealth Scholarships an der SOAS Universität London.[4] Sie kehrte 1972 nach Bangladesch zurück und übernahm anschließend den Vorsitz der Abteilung für Politikwissenschaft an der Universität Dhaka. Während ihrer Zeit als Vorsitzende von 1984 bis 1987 führte sie das Zentrum für Frauenforschung ein und nahm einige grundlegende Änderungen am Curriculum vor indem sie Kurse zu den Themen Frauenrechte und Frauen- und Geschlechterforschung einführte.

Im Jahr 1988, nach ihrer Zeit als Vorsitzende besuchte Najma Chowdhury die Universität Minnesota als Gastwissenschaftlerin im Rahmen des Fulbright fellowships.[5] Dort publizierte sie einige Jahre später auch das Werk Women and Politics Worldwide gemeinsam mit Barbara J. Nelson.[6]

Ab 2000 agierte sie als Mitgründerin der Abteilung für Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Dhaka. 2003 übernahm sie ebenda eine Vollzeitprofessur, bevor sie schließlich den Vorsitz der Abteilung übernahm. Die letzten Jahre war Najma Chowdhury als Professorin Emeritus tätig.[7]

Politisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren von 1978 bis 1986 nahm Najma Chowdhury als Repräsentantin Bangladeschs an den Generalversammlungen der Vereinten Nationen teil. Im Jahr 1880 nahm sie ebenso an der Unesco Generalkonferenz in Paris teil um bei geschlechterpolitischen Entscheidungen zu beraten. Fünf Jahre später, 1985, war sie für ebendiese Funktion auch bei der Unesco world Conference on Women in Nairobi anwesend.[8] Najma Chowdhury fungierte als politische Beraterin in der geschäftsführenden Regierung Bangladeschs von 1996. Im Rahmen der Expert*innenregierung beriet sie das Ministerium für Arbeit und Arbeitskräfte sowie das Ministerium für Sozialfürsorge, Frauen und Kinder.[9] Ihr politisches Engagement äußerte sich auch in ehrenamtlichen Tätigkeiten, so war Najma Chowdhury unter anderem in den Non-Profit-Organisationen Women for Women und der Human Development Foundation tätig.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Women and Politics worldwide, gemeinsam mit Barbara J. Nelson (1994) [11]
  • Of Mangroves an Monsters: Women's political participation and women's studies in Bangladesh. (2010) [12]
  • The politics and functioning of the East Bengal legislature, 1947-58 (1972) [4]
  • Protesting partriarchy : contextualizing Rokeya [13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur von und über Najma Chowdhury in der Library of Congress

Najma Chowdhury an der Universität Dhaka

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sirajul Islam Rubel: Prof Najma Chowdhury passes away. 9. August 2021, abgerufen am 31. August 2021 (englisch).
  2. List of Ekushey Padak award recipients 2000–2009. In: Wikipedia. 3. Mai 2021 (wikipedia.org [abgerufen am 30. August 2021]).
  3. কর্মে জীবন ভরা - প্রথম আলো. 12. Oktober 2016, abgerufen am 31. August 2021.
  4. a b Najma Chowdhury: The politics and functioning of the East Bengal legislature, 1947-58. Hrsg.: University of London, School of Oriental and African Studies. ProQuest Dissertations Publishing, London 1972.
  5. a b Najma Chowdhury: Women and politics. Women for Women, Dhaka 1994.
  6. a b American Political Science Association Victoria Schuck award. Abgerufen am 31. August 2021.
  7. Home :: Dhaka University. Abgerufen am 31. August 2021.
  8. N.a.: World Conference to review and appraise the achievements of the United Nations Decade for Women: Equality, Development and Peace. Hrsg.: United Nations. Nairobi 26. Juli 1985.
  9. Syedur Rahman: Historical Dictionary of Bangladesh. Hrsg.: Craig Baxter. 2. Auflage. Nr. 75. Scarecrow Press, Lanham 2010.
  10. Najma Chowdhury, Sonia Amin, Saskia Wieringa, u.a.: Protesting patriarchy : contextualizing Rokeya. Hrsg.: University of Dhaka. Pathak Shamabesh, Dhaka 2006.
  11. Najma Chowdhury, Barbara J. Nelson: Women and Politics worldwide. Yale University Press, New Haven 1994.
  12. Najma Chowdhury: Of Mangroves an Monsters: Women's political participation and women's studies in Bangladesh. Hrsg.: University of Dhaka. pathak Shamabesh, Dhaka 2010.
  13. The Library of Congress: Caudhurī, Nājamā, 1942- - LC Linked Data Service: Authorities and Vocabularies | Library of Congress, from LC Linked Data Service: Authorities and Vocabularies (Library of Congress). Abgerufen am 31. August 2021.