Benutzer:Sinuhe20/Keltenlexikon

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Diese Unterseite sammelt die Einleitungen der 60 wichtigsten Kelten-Artikel und führt diese in alphabetischer Reihenfolge auf. Die Einträge sind mit Hilfe der Vorlage:Anker so gut es geht untereinander verlinkt. Hinter jedem Eintrag folgt ein Link zum kompletten Artikel.

Kleines Keltenlexikon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anderswelt, auch Anderwelt, Andere Welt, Anderes Land ist in der keltischen Mythologie der auf einer anderen Ebene existente Wohnort verschiedener mystischer Wesen und mythischer Personen. Die Anderswelt ist in Hügeln, auf Inseln und am Grunde von Seen und des Meeres angesiedelt. Der Zugang, z. B. durch Höhleneingänge, ist den Normalsterblichen nur unter bestimmten Bedingungen – mit oder ohne Einverständnis der Anderswelt-Bewohner – möglich. mehr

König Artus (walisisch Arthur ['arθir]) ist eine Sagengestalt, die in vielen literarischen Werken des europäischen Mittelalters in unterschiedlichem Kontext und unterschiedlicher Bedeutung auftaucht. Sein Herrschaftsgebiet wird in Britannien verortet. Seit dem späten 9. Jahrhundert überliefern britische Chroniken eine führende und erfolgreiche Teilnahme des Königs in den Kämpfen gegen die dort eindringenden Angeln, Jüten und Sachsen (Angelsachsen) um 500 n. Chr., und seit dem 12. Jahrhundert wurde diese Geschichte in der höfischen Literatur ausgeschmückt und in ihre klassische Form gebracht. Ob Artus ein reales historisches Vorbild hatte, ist ungewiss. mehr

Als Barden (altkeltisch Bardos, irisch und schottisch-gälisch Bard, walisisch Bardd, bretonisch Barzh) bezeichnet man im deutschsprachigen Raum Dichter und Sänger des keltischen Kulturkreises. Die früheste Erwähnung keltischer Barden findet sich bei Diodorus Siculus und Strabo, die sie gemeinsam mit den Druiden und Vates erwähnen. Bekannt wurden aus der Literatur der Barde Ossian aus James Macphersons gleichnamiger Dichtung und der Barde Troubadix als Comicfigur in der Asterix-Serie von René Goscinny und Albert Uderzo. mehr

Die Boier (auch Bojer, lateinisch Boii) waren ein keltischer Stamm in Mitteleuropa. Die ursprünglich aus dem Gebiet Rhein, Main, Donau stammenden Boier siedelten im Gebiet der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Österreich, im südlichen Deutschland und bis auf den Balkan sowie in Oberitalien. Die italischen Boier wurden nach 200 v. Chr. romanisiert und die nördlichen Boier zur Zeitenwende durch die Markomannen assimiliert. mehr

Die Bretonen sind ein keltisches Volk, das sich in der Bretagne (Frankreich) niederließ.

Im 6.Jahrhundert kam der Volksstamm Britto (Breton auf Lateinisch) aus Großbritannien – teils als Flüchtlinge vor Angelsachsen und irischen Plünderern, teils im Zuge gezielter Ansiedlung. Sie haben sich mit den Einheimischen gemischt und gehören jetzt zu den nationalen Minderheiten in Frankreich. Die Mehrzahl gehört der römisch-katholischen Kirche an.

Seit dem 16. Jahrhundert gehört die Bretagne zu Frankreich. Sie war von Anfang an zweisprachig: der westfranzösische Dialekt gallo wurde im Osten der Region gesprochen und die keltische Sprache im Westen. Letztere wird als bretonische Sprache heute noch gesprochen. mehr

Cross Slab (deutsch Kreuzplatte) und Pillar stone oder Pillar Cross (Pfeilerkreuz) sind Bezeichnungen für frühchristliche zumeist piktische Symbolsteine auf den Britischen Inseln, die als dominante Gravur ein Kreuz zeigen. So genannte "Pillar Crosses" wie das Kreuz von Neuadd Siarman sind eine walisische Abart des schottischen Cross-Slab.

Die Pikten in Schottland bevorzugten den geometrischen und flachen Cross Slab. Der runde oder abgerundete, in der Form eher dem Menhir oder dem Ogham-Stein ähnelnde Pfeiler (cross-carved stone) ist dagegen typisch für Irland.

Ein Cross Slab, der wahrscheinlich Longinus zeigt, der dem gekreuzigten Christus eine Lanze in die Seite sticht, stammt vom Calf of Man aus dem 9. Jahrhundert und zeigt byzantinischen Einfluss. mehr

Cú Chulainn [kuːʴxuliNʴ] (irisch: Hund des Culann), auch Cuchulain, Cúchulainn, Cuchulinn oder Cuchullin, ist eine Figur aus der keltischen Mythologie Irlands. Er ist der bedeutendste Kämpfer und Held der Kriegervereinigung vom Roten Zweig, den Gefolgsleuten von Conchobar mac Nessa, einem sagenhaften König von Ulster, der um Christi Geburt regierte. Cú Chulainns Taten wurden im irisch-gälischen Ulster-Zyklus, einer Sammlung alt- und mittelirischer Erzählungen, aufgezeichnet. mehr

Dalriada (altirisch: Dál Riata) war ein Kleinkönigreich keltischer Skoten, das sich zwischen 300 und 800 über den Nordosten Irlands, primär die Grafschaft Antrim und den mittleren Westen Schottlands erstreckte. mehr

Die Druiden waren eine Art kultischer und geistiger Elite in der keltischen Gesellschaft und Mythologie. Sie gelten als wichtigste Personen des Kultpersonals der keltischen Religion. Die heute vorliegenden Erkenntnisse stammen weitestgehend aus römischen und mittelalterlichen christlichen Quellen.

Von den Druiden unterschieden werden die keltischen Vates, die ebenfalls mantische Bräuche und Opfer vollzogen sowie die Filid, die Barden, Dichter, Sänger und Unterhalter der keltischen Fürsten waren. Innerhalb verschiedener neuheidnischer Bewegungen bezeichnen sich heutzutage einige Gruppen ebenfalls als Druiden (Neuzeitliche Druiden). mehr

Feen sind nach romanischer und keltischer Volkssage geisterhafte, mit höheren Kräften begabte Fabelwesen, die sowohl weiblich als auch männlich sein können. Begriff und Name entwickelten sich aus den römischen Schicksalsgöttinnen, den Fata (vgl. Parzen), lat. Fatua, ital. Fata, span. Hada, franz. Fée. In der deutschen Poesie des Mittelalters kommen sie unter dem Namen Feien oder Feinen vor und sind mythologisch mit den so genannten weißen Frauen und den Nornen verwandt. Im slawischen Raum sind sie als Wilen bekannt, im inselkeltischen als Sidhe. mehr

Fionn mac Cumhaill [fʴiN mak 'kuviLʴ], auch Finn oder Find Mac Cumail/Mac Umaill/MacCool, ist ein Sagenheld der keltischen Mythologie Irlands. Er ist die namensgebende Hauptperson im Finn-Zyklus. mehr

Galater (griechisch Γαλάται Galátai) ist die Bezeichnung für die Nachfahren der 20.000 keltischen Söldner vom Stamm der Volcae, die 278 v. Chr. von König Nikomedes I. von Bithynien angeheuert wurden. Sie ließen sich im Gebiet um Gordion und Ancyra (das heutige Ankara) nieder, das später nach ihnen Galatien genannt wurde. Sie teilten sich in drei Stämme, die Tolistobogier (Τολιστοβόγιοι, Tolistobogii), die Tektosagen (Τεκτόσαγες, Tectosages), mit ihren Teilstämmen der Ambitouti, Toutobodiaci und Voturi, und die Trokmer (Τρόκμοι, Trocmi).

Die Galater werden auch im Neuen Testament erwähnt, und zwar im Brief des Paulus an die Galater. mehr

Als Gallien (Gallia) bezeichneten die Römer den Raum, der überwiegend von Kelten (lat. Galli) besiedelt war. Caesar nennt daneben Belger und Aquitanier (Belgae und Aquitani), wobei er Ligurer und Iberer nicht nennt, weil sie im bereits römischen Teil Galliens lebten. mehr

Gallier ist eine übergreifende Bezeichnung für die keltischen Stämme auf dem Territorium Galliens (entspricht in etwa dem heutigen Frankreich, Belgien und dem Schweizer Mittelland).

Nach dem Gallischen Krieg durch Iulius Caesar (58–51 v. Chr.) wurde unterschieden zwischen:

  • den eigentlichen keltischen Galliern oder Kelten, zwischen Garonne und Seine-Marne
  • belgischen Galliern oder Belgern, von der Seine und Marne bis zum Rhein (stark mit Germanen durchsetzt)
  • aquitanischen Galliern oder Aquitaniern, etwa zwischen den Pyrenäen und der Garonne (keine Kelten, sondern Basken im weiteren Sinne) mehr

Vercingetorix unterwirft sich Caesar
(Gemälde von Lionel-Noël Royer 1899)

Als Gallischer Krieg wird in der althistorischen Forschung die Eroberung des „freien Galliens“ durch den römischen Feldherrn (und späteren Alleinherrscher) Gaius Iulius Caesar in den Jahren 58 bis 51/50 v. Chr. bezeichnet.

Die wichtigste Quelle stellen die von Caesar verfassten Commentarii de bello Gallico dar, deren Buch 8 von Aulus Hirtius verfasst wurde, einem Offizier Caesars. Das Werk, das auch literarisch gelungen ist, erlaubt es, die Feldzüge recht genau zu verfolgen. Dennoch ist das Werk problematisch, da Caesar das Geschehen aus seinem Blickwinkel schilderte. Nur teilweise bieten andere Quellen − wie etwa das Geschichtswerk des Cassius Dio − ein Korrektiv. mehr

Als Gallorömer bzw. Galloromanen werden die Bewohner der römischen Provinz Gallien in der Spätantike bezeichnet. Der Name drückt die Verschmelzung römischer und gallischer Kultur in dieser Bevölkerungsschicht aus (Gallo-römische Kultur). Aus der weiteren Verschmelzung dieser Bevölkerungsgruppe mit den Franken der Völkerwanderungszeit entstanden das Reich der Merowinger und in der weiteren Folge Frankreich und Deutschland. mehr

Als gallorömische Kultur wird die von der antiken römischen Zivilisation in Gallien beeinflusste Kultur bezeichnet. Diese entwickelte sich im Laufe der Romanisierung Galliens in der Zeit nach Augustus. Speziell gallorömisch geprägt waren die Regionen Gallia Narbonensis, welche sich später zu Okzitanien entwickelte, sowie in einem geringeren Maße Aquitanien. Der Norden Galliens war während längerer Zeit jedoch weniger stark römisch beeinflusst und zählt somit nur bedingt dazu. mehr

Keltische Gottheiten ist der Sammelbegriff für Götter und Wesen der Keltischen Mythologie und Religion, die innerhalb des Bereiches der keltischen Kultur (Celticum) von den Stämmen der Britischen Inseln, Galliens, den keltiberischen Völkern und den Ostkelten der Donauländer und Galatiens vor ihrer Christianisierung verehrt wurden. Archäologische wie philologische Zeugnisse ergeben das Bild einer polytheistischen Anschauung mit zahlreichen lokalen und regionalen, aber auch einigen überregional verbreiteten keltischen Gottheiten. Überliefert sind die Namen der Gottheiten festlandkeltischer Kulturen durch Inschriften und die Werke antiker griechischer und römischer Autoren, die der Inselkelten durch frühmittelalterliche Aufzeichnungen keltischer Mythen und Sagen. Während Muttergottheiten im gesamten keltischen Raum anzutreffen waren, lassen sich Vatergötter oder Götterväter kaum verlässlich benennen. Wichtige Positionen nahmen hingegen Toten-, Handwerks- und vor allem Kriegsgottheiten ein. Ob Götter mit Tierattributen oder Tiergestalt im keltischen Kult eine wesentliche Rolle spielten, ist umstritten. mehr

Guinevere (englisch), Gwenhwyvar ([gwenˈhuivar] walisisch), Ginebra (spanisch), Ginevra (italienisch), Guenièvre (französisch), ist in der keltischen Mythologie von Wales und in der sich daran anschließenden Artus-Sage die Frau des König Artus und die Geliebte des Ritters Lancelot (der in den walisischen Überlieferungen allerdings nicht vorkommt). mehr

Mitteleuropäische Eisenzeit[1]
Hallstattzeit
Ha C 800–620 v. Chr.
Ha D1–D3 620–450 v. Chr.
Latènezeit
LT A 450–380 v. Chr.
LT B 380–250 v. Chr.
LT C 250–150 v. Chr.
LT D 150–15 v. Chr./ 0

Als Hallstattzeit wird die ältere vorrömische Eisenzeit in weiten Teilen Europas von etwa 800 bis 450 v. Chr. bezeichnet. Die Epoche wurde so im Jahre 1874 durch den schwedischen Prähistoriker Hans Hildebrand nach dem Gräberfeld oberhalb des Ortes Hallstatt im Salzkammergut benannt, der damit die Teilung der Eisenzeit in eine Hallstatt- und eine Latènezeit vorschlug. Die Funde aus dem eponymen Fundort Hallstatt werden zeitlich in die Stufen HaA bis HaD eingeteilt. HaA und HaB gehören noch der Urnenfelderkultur an – nur HaC und HaD entsprechen der Hallstattzeit.

Die Hallstattkultur ist die Kultur der älteren vorrömischen Eisenzeit im nordalpinen Mitteleuropa (ab 800 v. Chr.). Die Grenze zur nachfolgenden Latènekultur wird mit 450 v. Chr. angegeben, tatsächlich vollzog sich der Übergang jedoch fließend über mehrere Jahrzehnte. mehr

Die Helvetier waren ein keltischer Volksstamm, der im 1. Jahrhundert v. Chr. im heutigen schweizerischen Mittelland sowie in Südwestdeutschland siedelte. Die Helvetier sind vor allem wegen ihrer Rolle in den Berichten von Julius Caesar über den Gallischen Krieg bekannt.

Nach Julius Caesar bestanden um 60 v. Chr. vier helvetische Teilstämme (pagi), von denen er die Verbigener und die Tiguriner nennt. Auch Poseidonios nennt vier Teilstämme, darunter die Tougener und Toutonen. Es ist umstritten, ob letzterer Teilstamm mit den von Livius als Germanen bezeichneten Teutonen identisch ist.

Nach dem Abzug der Römer im 5. Jahrhundert wurden die Helvetier ein wichtiger Bestandteil der Alemannen und nahmen deren Dialekte an. Eine „Zwangsassimilation“ ist in Frage zu stellen, da die spät erfolgte politische und wirtschaftliche Schwäche der Kelten zu einem freiwilligen Übergang führte. Erst bei der Gründung der Helvetischen Republik 1798 wurde wieder ein Bezug des schweizerischen Gebiets zu den Helvetiern hergestellt. Mit der Gründung des Bundesstaates 1848 wurde als offizielle Bezeichnung der Schweiz nebst dem Namen in den vier Landessprachen zusätzlich die sprachenübergreifende lateinische Bezeichnung Confoederatio Helvetica eingeführt. mehr

Imperium Galliarum oder Gallisches Sonderreich ist die moderne Bezeichnung für das Separat- oder Sonderreich, das zwischen 260 und 274 auf dem Gebiet der römischen Provinzen von Niedergermanien, Obergermanien, Rätien, Gallien, Britannien und Hispanien bestand. mehr

Verbreitung keltischer Völker und Sprachen:
  • Gebiet der Hallstattkultur im 6. Jh. v. Chr.
  • Größte keltische Ausdehnung, um 275 v. Chr.
  • Lusitania (keltische Besiedlung unsicher)
  • Die sechs „keltischen Nationen“ mit keltischen Sprachen in der Neuzeit
  • Heutiges Verbreitungsgebiet keltischer Sprachen
  • Als Kelten (lateinisch Celtae oder Galli, griechisch Κέλτοι Keltoi oder Γαλάται Galatai) bezeichnete man seit der Antike Volksgruppen der Eisenzeit in Europa. Der Name ist wahrscheinlich von den indogermanischen Wurzeln *kel-1 „ragen, hoch“ und *g[h]al- „können“ abgeleitet und bedeutet sinngemäß „die Mächtigen, Erhabenen, Starken“. mehr

    Ein Keltenkreuz, Hochkreuz oder Irisches Kreuz ist ein Element der frühmittelalterlichen und mittelalterlichen sakralen Kunst im keltischen Kulturraum der britischen Inseln und Irlands (Cornwall, Irland, Isle of Man, Schottland, Wales). Es ist ein Balkenkreuz mit verlängertem Stützbalken (lateinisches Kreuz), meist aus Stein gehauen, bei dem um den Schnittpunkt der Balken ein Ring liegt. In der Heraldik wird diese Form, die sich im Volkstum bis nach Schweden (Mittsommerkreuz) verbreitet hat, als Radkreuz bezeichnet. Die ursprünglichen irischen Hochkreuze fanden sich nicht auf Grabstätten, sondern markierten dekorativ ein besonderes Gebiet oder heiliges Land. Sie waren auch regionale gesellschaftliche Treffpunkte, um die herum Feiern abgehalten wurden. mehr

    Die Keltologie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Geschichte, den Sprachen und der Kultur keltischer Völker und ihrer Nachfahren von der Hallstattzeit bis zur Gegenwart beschäftigt. Dazu gehört auch das Studium der noch heute in Irland, Schottland, Wales und der Bretagne gesprochenen keltischen Sprachen.

    Keltistik ist ein veralteter Begriff für das Fach Keltologie. Er war im 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum gebräuchlich, wird heute jedoch kaum noch verwendet. mehr

    Die Latènezeit, auch La-Tène-Zeit, ist eine Epoche der jüngeren vorrömischen Eisenzeit in weiten Teilen Mitteleuropas. Sie reicht von etwa 450 v. Chr. bis zur Zeit um Christi Geburt.

    Der Begriff Latènekultur, auch La-Tène-Kultur, bezieht sich auf die archäologischen Hinterlassenschaften der Kelten aus der Latènezeit und umfasst alle Materialgruppen dieser Zeit nördlich der antiken Welt.

    Namengebender Fundplatz war La Tène am Neuenburgersee in der Schweiz. mehr

    Das Lebor Gabála Érenn ['lʴevor gəvaːla 'eːrʴeN] („ Das Buch von den Einnahmen Irlands“, „Das Buch der Landnahmen Irlands“, neuirisch Leabhar Gabhála Éireann) ist ein vermutlich im 9. Jahrhundert entstandenes und im 11. Jahrhundert kompiliertes Sammelwerk in mittelirischer Sprache verschiedener Erzählungen und Gedichte, die eine mythische Geschichte Irlands erzählen. Das Lebor ist in zwei unterschiedlichen Versionen überliefert, zuerst im Lebor Laignech („Das Buch von Leinster“) und im Leabhar Mór Leacain („Das große Buch von Lecan“). mehr

    Das Mabinogion ist eine Sammlung von Erzählungen, die aus mittelalterlichen, walisischen Manuskripten stammen. mehr

    Matronen, Matronae (von lateinisch matrona „Familienmutter, vornehme Dame“), Matres (auch Deae Matres) oder Matrae (von lateinisch mater „Mutter“) sind nur in der Mehrzahl, überwiegend in Dreizahl auftretende Muttergottheiten der römischen, germanischen und keltischen Religion. Sie sind einzig durch Inschriften und bildliche Darstellungen bekannt, antike Schriftquellen zu ihnen fehlen.

    Dargestellt werden sie in Form einer sitzenden Dreiergruppe auf Votivsteinen und Altären vor allem in den Nordwest- und Nordost-Provinzen des Römischen Reiches sowie in Gallien, Nordspanien und Norditalien. mehr

    Merlin (wahrscheinlich vom walisischen Myrddin ['mɘrðin]) ist der Name eines der bekanntesten mythischen Zauberer des westlichen Kulturkreises. mehr

    Mythen und Sagen sind aus dem gesamten einst keltischen Raum lediglich von den Inselkelten, also den Bewohnern der Britischen Inseln, überliefert. Seit dem Frühmittelalter werden sie in diesem Bereich zumeist von Mönchen teils in Gälisch (Irland) oder Kymrisch (Wales), teils in Latein aufgezeichnet. Die schottisch-gälischen Legenden sind gesungene Balladen, die bis ins 20. Jahrhundert noch zu hören waren; mit dem Rückgang der schottisch-gälischen Sprache in Europa sind sie nahezu verschwunden. Die Ursprünge aller Mythen und Sagen sind lokal in mündlicher Form überliefert, wenngleich einige von ihnen in mehreren Regionen der britischen Inseln ihre (wechselnden) Handlungsorte haben. Die regionale Zuordnung der Mythen ist unter dem Gesichtspunkt zu sehen, dass eine saubere Trennung auf Basis der neuzeitlichen Einzelstaaten England, Schottland und Wales, sowie Nordirland und Republik Irland nicht den historischen Regionen entsprechen kann. So sind einerseits Irland, andererseits Wales und Britannien zusammengefasst, wobei Britannien für den Teil der britischen Insel steht, der ungefähr dem heutigen England entspricht. Diese Mythen wurden oftmals in Sammelwerken zusammengefasst, deren Name sich manchmal von Material und Farbe des Einbandes herleitet. mehr

    Keltische Mythologie ist eine von der Literaturwissenschaft (Philologie) und Religionswissenschaft geprägte Sammelbezeichnung für die Gesamtheit der sagenhaften profanen (weltlichen) und religiösen Erzählungen (Mythen) der Kelten von der Zeit vor ihrer Christianisierung bis ins christliche Mittelalter hinein. Dagegen bedeutet der Begriff keltische Religion die Summe der Institutionen, Riten oder Zeremonien zu bestimmten den Göttern oder den Verstorbenen gewidmeten Anlässen vor der Christianisierung.

    Für die keltische Mythologie der vorgeschichtlichen und antiken Zeit sind praktisch keine direkten schriftlichen Quellen überliefert, die innerkeltische Tradierung erfolgte in vorchristlicher Zeit nahezu ausschließlich durch die mündliche Überlieferung. Die Berichte antiker griechischer und römischer Autoren sowie die viel später von christlichen Mönchen verfassten Manuskripte von den Britischen Inseln geben weitere Informationen. Bei den antiken Autoren ist wegen der Interpretatio Graeca und der Interpretatio Romana (Gleichsetzung altkeltischer mit griechischen und römischen Gottheiten) ein klares Bild erschwert und eine Tendenz in Richtung der klassischen Mythologie zu erkennen.

    Aus allen diesen deshalb mit gebotener Vorsicht zu verwendenden Quellen ist zu erkennen, dass es für den keltischen Raum (das Celticum) keine einheitliche mythologische Tradition gab. Die große Zahl regionaler Mythen standen nur in sehr geringem Umfang in Einklang untereinander. mehr

    Noricum war ein keltisches Königreich unter der Führung des Stammes der Noriker auf einem Großteil des Gebietes des heutigen Österreich sowie angrenzender Gebiete Bayerns (östlich des Inn) und Sloweniens, das später unter der Bezeichnung Provincia Noricum eine Provinz des Römischen Reiches wurde. Die Provinz Noricum grenzte im Süden an Italien, im Osten an Pannonien und im Westen an Raetien. mehr

    Das Ogam-Alphabet

    Die Ogham- oder (altirisch) Ogam-Schrift (irisch ['oɣam]) wurde in Irland und einigen westlichen Teilen Britanniens bzw. Schottlands (Schottisch-Gälisch Oghum) vom 4. bis 6. Jahrhundert dazu benutzt, an den Kanten von Oghamsteinen oder auf anderem Trägermaterial kurze Texte, in den meisten Fällen Personennamen, anzubringen. Der Name der Schrift weist starke etymologische Parallelen zu Ogma oder Ogmios auf, dem altirischen Gott der Redekunst. Ob dieser Gott jedoch der Namensgeber der Schrift ist oder ob die Volksetymologie den Bezug im Nachhinein herstellte, ist nicht zu klären. mehr

    Unter einem Oppidum (lat. oppidum Befestigung, Schanzanlage, fester Platz; Plural: oppida) versteht man eine befestigte, stadtartig angelegte Siedlung der La-Tène-Zeit (späte Eisenzeit). mehr

    Pikten (lat. picti „die Bemalten“) ist der römische Name für Völker in Schottland. Der Name wird auf die bei den Pikten verbreitete Sitte zurückgeführt, sich zu tätowieren. Als Herkunftsbezeichnung nicht in Frage kommen die bemalten und gravierten Piktensteine, da diese erst zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert entstanden. Bei den von den Römern als Pikten bezeichneten Völkern handelt es sich ursprünglich nicht um ein Volk (Ethnie), sondern um verschiedene Völker mit sich unterscheidenden kulturellen Traditionen, die jedoch angesichts der gemeinsamen Feinde (Römer, Skoten, später auch Wikinger) politische und militärische Allianzen eingingen.

    Der Ursprung der Pikten ist unklar. Ihre Sprache und Kultur verschwanden, als die Königreiche der Pikten und der keltischen Skoten 843 n. Chr. unter Kenneth Mac Alpin vereinigt wurden.

    Von der Kultur der Pikten ist wenig bekannt. Es sind fast nur späte Bildsteine und Stelen erhalten, die mit Schriftzeichen, teilweise in der eigenen Sprache, und Ornamenten reich verziert sind. Darunter sind die Cross Slabs des 9. Jahrhunderts hervorzuheben. Ortsnamen und die Muster auf ihren kunsthandwerklichen Gegenständen und gravierten Steinen deuten darauf hin, dass es sich bei den piktischen Völkern um britannische Kelten gehandelt haben könnte. Ihre Feinde hingegen, die Skoten, waren gälische (irische) Kelten. mehr

    Als keltische Religion wird von der Keltologie die Summe der Institutionen, Riten oder Zeremonien zu bestimmten, den Göttern oder den Verstorbenen gewidmeten Anlässen bezeichnet, die bei den Kelten vor der Christianisierung bestanden. Die Gesamtheit der religiösen und mythischen Erzählungen der Kelten wird hingegen in der keltische Mythologie zusammengefasst. Da die unter dem Begriff Kelten erfassten Völker keine einheitliche Kultur und Politik ausgebildet hatten, sind weder Religion noch Mythologie der Kelten eine geschlossene Einheit.

    Die religiöse Praxis der Kelten umfasst insgesamt den heiligen Ort, die heilige Zeit, die kultischen und magischen Verrichtungen – Opfer, Gebet und Mantik (Weissagung) –, den Kopfkult, das Sterben und das Totengedenken, das Kultpersonal und die diesem Brauchtum zugrundeliegenden Vorstellungen. Sie ist durch Berichte antiker Autoren und vor allem durch die große Zahl von archäologischen Funden etwas besser belegt als die keltische Götterwelt und die keltische Mythologie. Da jedoch aus Fundstücken und wesentlich später verfassten Texten Glaubensinhalte und dazugehörende Rituale nur unsicher bis gar nicht erschlossen werden können, ist die keltische Religion ebenfalls nur unvollständig rekonstruierbar. mehr

    Inselkeltische Sprachen – Verbreitung und Sprecherzahlen
    ISO 639-2 Code: cel (Sprachfamilie, unspezifiziert, auch historisch)

    Die keltischen Sprachen bilden einen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie. Sie werden heute noch auf den Britischen Inseln und in der französischen Bretagne gesprochen. mehr

    Die Táin Bó Cúailnge (irisch [t̪ˠaːnʲ boː ˈkuəlʲɲə], Rinderraub von Cooley, oft kurz Táin genannt) ist die zentrale Sage des Ulster-Zyklus, eines der vier großen Zyklen der mittelalterlichen irischen Literatur, als deren wichtigste Erzählung die Táin gilt. Niedergeschrieben wurde das Heldenepos auf Alt- und Mittelirisch. Es ist größtenteils in Prosa gehalten, enthält aber auch einige Versszenen.

    Die Táin schildert den Krieg zwischen den irischen Ländern Connacht und Ulster. Dabei wollen die Connachter den namensgebenden Braunen Bullen von Cooley (Donn Cuailnge) stehlen, wobei ihnen der jugendliche Held Cú Chulainn entgegentritt. mehr

    Tara (altirischer Name Temair, Ausspr. wahrsch. /t´eṽar´/, modern Teamhair, /t´auər´/, dt. Erhebung, Hügel, möglicherweise „Ort der schönen Aussicht“) ist ein Hügel im County Meath in Irland, auf dem sich zahlreiche vorzeitliche und frühgeschichtliche Monumente befinden. Die nahegelegene Ortschaft hat 1.135 Einwohner (Stand 2006). mehr

    Die Treverer (lateinisch Treverii, gallisch Treviri, Treveri) waren ein Volksstamm der Kelten in Nordostgallien mit Kontakten ins Rechtsrheinische. Laut Tacitus erhoben die Treverer mit besonderem Ehrgeiz Anspruch darauf, germanischen Ursprungs zu sein und sich so von den schlaffen Galliern abheben zu können.

    Das Stammesgebiet erstreckte sich, nach De bello Gallico von Gaius Iulius Caesar, vom Rhein bis zum Land der Remer. Die westliche Grenze bildete die Maas. Die nördliche Grenze war der Vinxtbach, nördlich von ihm siedelten die Eburonen und Condruser, sie waren clientes der Treverer. Caesar erwähnt in seinem Werk keinen befestigten Ort (Oppidum) bzw. Hauptort der Treverer. Augusta Treverorum (Stadt des Augustus im Land der Treverer, das heutige Trier), stieg erst in provinzialrömischer Zeit zur Hauptstadt der Treverer auf. mehr

    Die Túatha Dé Danann [ˈt̪ˠuːahə dʲeː ˈd̪ˠan̪ˠən̪ˠ] (Das Volk der Danu) sind nach dem Lebor Gabála Érenn („Das Buch der Landnahmen Irlands“) ein Volk (tuath), das von der Göttin Danu abstammen soll. Das im 11. Jahrhundert verfasste Lebor Gabála Érenn, eine mittelirische Sammlung folkloristischer Texte, beschreibt die Entstehung dieses Volks und seine Invasion Irlands. Dieses Buch der Invasionen wurde unter anderem um 1634 von Seathrún Céitinn für seine Geschichte Irlands (Foras feasa ar Éirinn) benutzt; damit wurden die Túatha Dé Danann und die anderen Völker, die angeblich nacheinander Irland besiedelten, in die Geschichtsschreibung der Neuzeit übernommen. mehr

    Als Ulster-Zyklus wird eine Gruppe alt- und mittelirischer Sagen und Erzählungen zusammengefasst.

    Der Zyklus umfasst Werke über die traditionellen und mythologischen Helden der irischen Provinz Ulster, die Handlung ist in der Zeit um Christi Geburt angesiedelt. Der Ulster-Zyklus stellt einen der vier großen Zyklen der altirischen Mythologie dar. mehr

    Vercingetorix (* ca. 82 v. Chr.; † 46 v. Chr. in Rom) war ein Fürst der gallisch-keltischen Arverner, der 52 v. Chr. – im siebten Jahr des Gallischen Krieges – fast alle gallischen Völker zu dem letzten allgemeinen, aber erfolglosen Versuch vereinigte, ihre Unabhängigkeit gegen den Eroberer Gaius Julius Caesar zu verteidigen. mehr

    Als Viereckschanze oder Keltenschanze bezeichnet man die vor allem in Süddeutschland anzutreffenden Reste eines quadratischen, manchmal auch rechteckigen Areals mit umlaufendem Wall und Graben. Ihre Deutung ist noch nicht abschließend geklärt. Durch neuere Untersuchungen ist jedoch gesichert, dass manche der Viereckschanzen dauerhaft bewohnte keltische Gutshöfe oder Mittelpunkt einer ländlichen Gemeinde waren. Andererseits ist nicht ausgeschlossen, dass die Kelten auch ihre Kultanlagen mit viereckigen Einfriedungen umgaben. Für die meisten Viereckschanzen liegen keine oder nur spärliche Untersuchungen vor, so dass allgemeine Aussagen über ihren Zweck noch nicht möglich sind. mehr

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Daten aus der Zeittafel in Die Welt der Kelten. Zentren der Macht. Kostbarkeiten der Kunst. Thorbecke, 2012, ISBN 3799507523, S. 524 f.