Benutzer:TAXman/Neuigkeiten

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Nach der Richtlinie Was Wikipedia nicht ist soll Wikipedia kein Nachrichtenportal oder Veranstaltungskalender sein und dient nicht der aktuellen Berichterstattung. Nachrichtenartikel und Eilmeldungen haben deswegen im Schwesterprojekt Wikinews ihren Platz. Andererseits ist es Grundprinzip der Wikipedia, eine Enzyklopädie auf der Basis des Wiki-Prinzips aufzubauen, das es ermöglicht, schnell auf aktuelle Ereignisse zu reagieren. Daraus ergibt sich ein Spannungsverhältnis, weil einerseits tagesaktuelle Berichterstattung nicht Gegenstand einer Enzyklopädie ist, andererseits die Aufnahme herausragender Ereignisse in die Wikipedia erforderlich ist. Diese Seite soll Hinweise und Anhaltspunkte liefern, wie die Umsetzung von aktuellen Ereignissen in Wikipedia-Artikel erfolgen kann.

Welche aktuellen Ereignisse eignen sich für Wikipedia?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist stets kritisch zu überlegen, ob Meldungen aus den Nachrichten zum Anlass für neue Artikel genommen werden sollen oder ob man noch damit warten sollte. Auch zur Aktualisierung bestehender Artikel kann nicht jede aktuelle Meldung sinnvoll genutzt werden. So ist nicht jede aktuelle Schlagzeile über eine Person relevant für ihr Leben und zudem erweist sich nicht jede Schlagzeile später als sachlich zutreffend. Die notwendigen Kriterien für eine Aufnahme ergeben sich aus der Pflicht, nur überprüfbare Informationen aus zuverlässigen Quellen zu verwenden und den neutralen Standpunkt einzuhalten.

Aktuelle Ereignisse in der Wikipedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu aktuellen Ereignissen liegen in der Regel keine Quellen vor, die den Ansprüchen an zuverlässige Informationsquellen genügen. Die Recherche wird daher bedeutend erschwert und zuweilen auch unmöglich.

Auswahl der Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Üblicherweise findet man Informationen zu aktuellen Ereignissen vorwiegend in journalistischen Medien. Weitere Quellen können beispielsweise Pressemitteilungen von großen privaten oder öffentlichen Institutionen sein. Aussagen und Kommentare von Einzelpersonen sind hingegen eher unzuverlässig.

Um die Zuverlässigkeit einer Quelle abzuschätzen ist es notwendig, mehrere voneinander unabhängige Quellen miteinander zu vergleichen. Bei aktuellen Ereignissen mit großer Öffentlichkeitswirksamkeit werden Informationen aber auch von unterschiedlichen Medien aus der selben Presseagenturmeldung oder auch gegenseitig übernommen. Daher lässt sich aus der Tatsache, dass viele Medien übereinstimmend berichten, noch nicht ableiten, dass es sich um gesicherte Fakten handelt. Wenn zu einem Sachverhalt binnen kurzer Zeit unterschiedliche Informationen kursieren, sollte abgewartet werden, bis sich eine Darstellung als dauerhaft zuverlässig erweist.

Auch sollte geprüft werden, ob die Quelle selbst den Ansprüchen des neutralen Standpunkts genügt. Gerade bei Ereignissen, die große Betroffenheit, Ärger oder andere Emotionen auslösen, muss hierbei sorgfältig vorgegangen werden, um nicht selbst einem Interessenkonflikt zu unterliegen.

Um auch dann, wenn das öffentliche Interesse nachgelassen hat, noch überprüfbare Quellen zu haben sollte darauf geachtet werden, dass die Quelle vorraussichtlich auch noch Jahre nach dem Ereignis verfügbar sein wird. Gerade bei Internetquellen ist das problematisch und diese sollten nach Möglichkeit durch gedruckte Quellen ersetzt werden.

Neutraler Standpunkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artikel in der Wikipedia werden in Zusammenhang mit einem aktuellen Ereignis wesentlich häufiger aufgerufen als sonst. Aufgrund der Bekanntheit der Wikipedia tragen die Informationen, die durch Artikel in der Wikipedia vermittelt werden, auch zum Prozess der öffentlichen Meinungsbildung bei. Aus dem Grundprinzip des Neutralen Standpunkts ergibt sich allerdings, dass Wikipedia–Artikel nicht aktiv auf die Meinungsbildung einwirken sollten. Daher sollte vor einer Übernahme von Informationen in einen Artikel auch darüber nachgedacht werden, ob und in welcher Weise dies die Öffentlichkeit beeinflussen könnte.

Besonders umsichtige muss man bei Artikel vorgehen, wenn Personen, die anderweitig nicht in einem Artikel auftauchen würden, plötzlich durch ein aktuelles Ereignis in die Schlagzeilen geraten sind. Die besonderen Anforderungen an biografische Artikel gelten dabei verschärft, aber auch andere Ereignisse mit Todesopfern oder im Zusammenhang mit spektakulären Straftaten erfordern kritisches Nachdenken, ob und wenn ja welche Informationen in einen Artikel gehören und wie diese umgesetzt werden könne, ohne Betroffene und ihr Umfeld zusätzlich zu belasten. Hinweise, welche Informationen in welcher Weise in Artikeln dargestellt werden können und sollen, bietet auch der Pressekodex des deutschen Presserats.

Mögliche Auswirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wechselwirkung zwischen Wikipedia und den Medien aus Sicht des Satiremagazins Titanic.[1]

Welchen Einfluss Wikipedia-Artikel in der Öffentlichkeit haben können, lässt sich am Beispiel des Artikels Karl-Theodor zu Guttenberg veranschaulichen. Nach seiner überraschenden Ernennung zum Bundeswirtschaftsminister schnellte die Zahl der Artikelaufrufe von fast Null auf – die Weiterleitungen eingerechnet – knapp 65000 hoch[2]. Dabei wurde allerdings sogar von Journalisten übersehen, dass ein anonymer Benutzer bereits einen Tag zuvor unbelegt einen Vornamen hinzugefügt hatte. Dieser wurde zwar nach kurzer Zeit als unbelegt entfernt, hatte sich zu diesem Zeitpunkt aber schon in den Medien verbreitet und konnte daher unter Angabe einer vermeintlich seriösen Quelle wieder eingefügt werden. Das ganze flog erst auf, als der anonyme Fälscher sich offenbarte. Nun hätte eine solche Fälschung auch in jedem anderen Artikel geschehen können, die Brisanz erlangte sie aber erst durch den Bezug zum aktuellen Ereignis. Welche Auswirkungen die Artikel dabei auf andere Leser haben, wird dabei nicht einmal berücksichtigt.

  1. TITANIC Infografik, Startcartoon, im Dezember 2008, titanic-magazin.de
  2. Wikipedia-Statistik-Tool

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]