Benutzer:Tresckow/sandkasten3

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Samurai der Shimazu zur Zeit des Boshin-Krieges, Aufnahme von Felice Beato

Der Boshin-Krieg (jap. 戊辰戦争, Boshin sensō, 18681869; wörtlich Krieg im Jahr des Drachen) wurde zwischen dem Tokugawa-bakufu und den kaiserlichen Truppen Japans ausgefochten. Die Niederlage des Bakufu, der Verwaltungsapparat des Shoguns, führte zum Erfolg der Meiji-Restauration und zu einer radikalen Veränderung Japans in den folgenden Jahrzehnten.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Schlacht von Sekigahara war es Tokugawa Ieyasu gelungen sich zum Shogun aufzuschwingen und Japan zu einen. In den folgenden Jahrhunderten hatte die Tokugawa-Familie das Amt des Shogun inne, bis Mitte des 18. Jahrhunderts angesichts innerer Schwäche und der Bedrohung durch westliche Großmächte, die die freiwillige Abschottung Japans (sakoku) beenden wollten, die Macht des Shogunats zu schwinden begann. Japan

Es hatte schon mehrere Jahre Uneinigkeit zwischen dem Bakufu und der reformistischen Sonnō-jōi-Bewegung geherrscht. Im November 1867 hatte Kaiser Meiji den rebellischen Han Satsuma und Chōshū das Recht zugesprochen, das Bakufu zu stürzen. Der regierende Shōgun Tokugawa Yoshinobu kam dem jedoch zuvor, indem er am nächsten Tag von seinem Amt (aber nicht seiner Macht) zurücktrat.

Kriegsverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ereignisse spitzten sich am 3. Januar 1868 zu, als der Kaiser die Wiederherstellung seiner eigenen Macht erklärte. Sieben Tage später begann der Krieg, als Shōgun Tokugawa Yoshinobu diese Erklärung für illegal erklärte und Kyōto, den Sitz des Kaisers, angriff. Trotz einer Überlegenheit von drei zu eins und Ausbildung durch französische Militärberater führte die erste größere Schlacht nahe Toba und Fushimi zu einer herben Niederlage der 15.000 Mann starken, aber technisch sehr schlecht ausgerüsteten Truppe des Shōguns. Dies zwang Yoshinobu zur Flucht nach Edo. Saigō Takamori führte die siegreichen kaiserlichen Truppen nördlich und östlich durch Japan, und besiegelte schließlich die bedingungslose Kapitulation Edos im Mai 1868.

Nach Yoshinobus Kapitulation akzeptierte ein Großteil Japans die Herrschaft des Kaisers, aber eine Gruppe von Bakufu-Treuen um das Han Aizu führte den Widerstand weiter. Nach einer monatelangen Schlacht kapitulierten die Aizu letztlich am 23. September. Dies führte zu einem feierlichen Seppuku von jungen Kriegern des Byakkotai (白虎隊, „Weißer-Tiger-Korps“). Einen Monat später wurde Edo in Tōkyō umbenannt und die Meiji-Ära begann.

Gegen Ende des Krieges floh der Marineoffizier Enomoto Takeaki mit den Überresten der Bakufu-Flotte und einer handvoll treuer französischer Berater (besonders Jules Brunet) nach Hokkaidō, und versuchte, dort die Republik Ezo zu errichten. Aber auch diese Truppen wurde von den Meiji-Truppen im Mai 1869 in der Seeschlacht von Hakodate besiegt. Dies besiegelte das Ende des Krieges.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Boshin-Krieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien