Bernhard Opitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2015 um 22:08 Uhr durch Jack User (Diskussion | Beiträge) (Normdaten korrigiert, -DNB-Portal: Kein Werk verlinkt; bitte nur indiviualisierte Datensätze verknüpfen, s. Hilfe:GND#Personen.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bernhard Opitz (* 1936 in Meiningen) ist ein deutscher Arzt, Synodaler und Politiker.

Leben

Beruf

Nach seinem Studium promovierte Opitz zum Doktor der Medizin in Jena. Während seines Staatsexamens wurde er von den Sicherheitsbehörden der Deutschen Demokratischen Republik verhaftet, und ein Gericht verurteilte ihn in den 1960er Jahren wegen einer „politischen Straftat“. Das Urteil wurde nach der Deutschen Wiedervereinigung am 30. Juni 1992 aufgehoben. Nach Abschluss des Staatsexamens machte er in Bad Salzungen eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin. 1969 bis 1978 war er Oberarzt am Institut für Hygiene der Medizinischen Akademie Erfurt (MAE). In dieser Zeit beschäftigte er sich auch neben seiner krankenhaushygienischen Arbeit mit experimentellen Untersuchungen zur Mikroklimatologie. Mit einer thermopsychologischen Arbeit promovierte Opitz 1978 zum Doktor der Wissenschaften und erhielt die Lehrbefähigung. Ab 1978 ist er Chefarzt der Inneren Abteilung und leitender Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus Paul Gerhard Stift Wittenberg. Am 15. September 1990 wurde er zum Honorarprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen, und er führt ab 1990 theoretische Arbeiten auf dem Gebiet der Biothermodynamik durch.

Kirche und Politik

Von 1966 bis 1978 war Opitz Synodaler der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und von 1984 bis 1990 Vorsitzender der Konferenz des Landesausschusses des Evangelischen Kirchentags in der DDR. 1989 beteiligt er sich an der Bürgerrechtsbewegung in der DDR und wurde ab Januar 1990 zum stellvertretenden Vorsitzenden der neugegründeten Deutschen Forumpartei gewählt, die ab Februar 1990 sich dem liberalen Wahlbündnis der Bund Freier Demokraten (BFD) anschloss. Das Bündnis erreichte bei der ersten freien Volkskammerwahl 1990 5,3 Prozent der Stimmen und erzielte damit 21 Mandate. Opitz erhält ebenfalls ein Mandat und war von April bis Oktober 1990 Abgeordneter der Volkskammer in ihrer letzten Legislaturperiode in der Fraktion der Liberalen. Während dieser Zeit war er auch Vorsitzender des Sonderausschusses der Volkskammer zur Untersuchung der Vorgänge in der sächsischen Nervenklinik Waldheim. Eine hierzu eingesetzte Untersuchungskommission unter Leitung von Ehrig Lange und Wilfried Rasch (FU Berlin) stellte dabei hinreichende Verdachtsmomente für die Misshandlung von Patienten und den Missbrauch der Anstalt durch den aufgelösten Staatssicherheitsdienst fest. 2005 kandidierte Opitz für die Partei Freie Wähler für Wittenberg (FWW) und wurde in den Stadtrat gewählt. Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2006 kandidierte Opitz zusammen mit dem Vorsitzenden der FWU, Stefan Kretschmar, im Bund der Bürgerinitiativen und Freie Wähler Sachsen-Anhalt (BBW). Bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 erfolgte seine Wiederwahl in den Stadtrat von Wittenberg. Die FWU bildete zusammen mit der FDP und Bündnis 90/Die Grünen die Fraktion der Freien Wähler/FDP/Bündnis90/DIE GRÜNEN.