Biesings

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Biesings
Gemeinde Sigmarszell
Koordinaten: 47° 35′ N, 9° 45′ OKoordinaten: 47° 35′ 29″ N, 9° 45′ 18″ O
Höhe: 514 m
Einwohner: 38 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 88138
Vorwahl: 08389
Baudenkmal in Biesings
Baudenkmal in Biesings

Biesings (bodenseealemannisch: ts Biesings[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Sigmarszell im bayerisch-schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiler liegt circa 500 Meter nordwestlich des Hauptorts Sigmarszell, direkt an der Queralpenstraße B 308. Nordwestlich der Ortschaft verläuft die Bahnstrecke Buchloe–Lindau.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname stammt von den Personennamen Büesinc, Buosing oder Buosin ab und bedeutet somit (Siedlung) des Büesinc.[2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biesings wurde urkundlich erstmals im Jahr 1432 mit einem Hof zem Bůsings erwähnt.[2] Im Jahr 1626 wurden vier Häuser im Ort gezählt.[2]

Zugehörigkeit des Orts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1513 gehörte Biesings als Enklave zu Hohenweiler, die Gerichtsbarkeit lag aber beim Gericht Tettnang und später dem äußeren Gericht der Reichsstadt Lindau. Diese Sonderstellung beschäftigte über Jahrhunderte hinweg das Gericht Hofrieden mit Verhandlungen über Zinszahlungen. Mit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 endete die Zugehörigkeit zu Hohenweiler und Biesings wurde dem Landgericht Lindau zugeordnet. Noch zwei Jahrzehnte später forderte Vorarlberg eine Rückgabe der Ortschaft.[4][5][2]

KZ-Außenkommando Biesings[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzweiß-Aufnahme einer Unterkunftsbaracke des KZ-Außenkommandos Biesings, ein Stadel
Unterkunftsbaracke KZ-Außenkommando Biesings

Zwischen 1944 und 1945 bestand das KZ-Außenkommando Biesings. Über die Ahnenerbe-Gesellschaft mit Hilfe des SS-Mitglieds und Arztes Sigmund Rascher – später unter Kurt Plötner – wurde es zur ethisch fragwürdigen Produktions- und Erprobungsstätte von experimentellen Medikamenten zur Steigerung von Blutgerinnung.[6]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Biesings

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Biesings – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Gebietsstand: 25. Mai 1987. München 1991, S. 408.
  2. a b c d e Heinrich Löffler: Stadt- und Landkreis Lindau. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Teil Schwaben. Band 6, München, 1973.
  3. Historische Ortsnamen von Bayern - Biesings. Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
  4. Johannes Greißing: Biesings bei Sigmarszell beschäftigte die Gerichte. „Zurück nach Österreich“ nur noch Geschichte. In: Westallgäuer Heimatblätter 2003-010.
  5. Geschichte der Gemeinde Sigmarszell. vg-sigmarszell.de. Abgerufen am 9. Juni 2022.
  6. Rosmarie Bingger: Sigmarszell 1944/45 - ein Stück Dorfgeschichte. In: Jahrbuch des Landkreises Lindau 1987.