Bizionia

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Bizionia
Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Bacteroidetes
Klasse: Flavobacteriia
Ordnung: Flavobacteriales
Familie: Flavobacteriaceae
Gattung: Bizionia
Wissenschaftlicher Name
Bizionia
Nedashkovskaya et al. 2005

Bizionia ist eine Gattung von Bakterien. Der Gattungsname wurde zu Ehren des italienischen Naturwissenschaftler Bartolomeo Bizio gewählt. Es handelt sich um marine Bakterien. Viele Arten wurden in Verbindung mit Meerestieren gefunden.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zellen der verschiedenen Arten von Bizionia sind ca. 0,3 bis 0,5 µm breit und 1,0 – 5,0 µm lang.[1] Das Bakterium ist unbeweglich, auch eine gleitende Bewegung, die bei vielen Arten der Familie Flavobacteriaceae beobachtet wird, tritt nicht auf.[1]

Stoffwechsel und Wachstum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bakterien der Gattung Bizionia sind chemoorganotroph, d. h. sie benötigen organische Stoffe für das Wachstum. Sie sind aerob, sie benötigen Sauerstoff für das Wachstum Der Stoffwechselweg ist die Atmung. Der Oxidase-Test, der Katalase-Test und der Test auf Gelatinase fällt positiv aus. Typisch ist weiterhin die Unfähigkeit Säure aus Kohlenhydraten zu bilden und Stärke zu hydrolysieren. Nitrat wird nicht reduziert.[2]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arten von Bizionia wurden von verschiedenen marinen Ökosystemen isoliert. Dazu zählen freies Meerwasser, innerhalb von Soletaschen im Meereis, Meeresboden und Tiere.

So wurden Biziona gelidisalsuginis und B. saleffrena von marinen Soletaschen isoliert. Die Arten B. arctica, B. argentinensis und B. hallyeonensis wurden aus Proben im freien Meerwasser gewonnen. Die Erstbeschreibung von B. sediminis stammt aus dem Meeresboden.

Es sind einige kälteliebende (psychrophile) Arten in dieser Gattung vorhanden, so zeigt z. B. Bizionia algoritergicola Wachstum bei Temperaturen von −2 bis zu 25 °C.[1] Andere Arten von Bizionia, darunter B. echini, B. fulviae, B. hallyeonensis, B. psychrotolerans und B. sediminis, wurden aus wärmeren Regionen des Pazifischen Ozeans isoliert: dem Japanischen Meer, der Südsee (Republik Korea) und dem Gelben Meer.

Bizionia algoritergicola, B. echini, B. fulviae, B. myxarmorum, B. paragorgiae, B. psychrotolerans und B. berychis wurden in Verbindung mit Meerestieren (hauptsächlich Wirbellose), sowie Fischen gefunden.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bizionia wurde im Jahr 2005 von Olga I. Nedashkovskaya und Mitarbeitern beschrieben. Es zählt zu der Familie der Flavobacteriaceae, welche wiederum zu der Abteilung der Bacteroidetes zählt. Die Typusart, also die zuerst beschriebene Art ist Bizionia paragorgiae. Es folgt eine Auflistung einiger Arten:[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Olga I. Nedashkovskaya und Song-Gun Kim: Bizionia, Wiley-Blackwell 2019 doi:10.1002/9781118960608.gbm00298.pub2
  2. Olga I. Nedashkovskaya, Marc Vancanneyt und Seung Bum Kim: Bizionia echini sp. nov., isolated from a sea urchin In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology (2010), Band 60, S. 928–931 doi:10.1099/ijs.0.013193-0
  3. Systematik nach J.P. Euzéby: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN) - Bizionia (Stand: 21. März 2021)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]