Brunnen im Hof des Goethehauses

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Brunnen im Hof von Goethes Wohnhaus

Im Bereich des Goethehauses bzw. des daran angeschlossenen Goethe-Nationalmuseums in Weimar gibt es zwei Röhrenbrunnen.

Ein Brunnen befindet sich im Hof, in der Kutschendurchfahrt, von Goethes Wohnhaus. Dieser ist nischenartig in die Hauswand eingefügt, ausgemauert mit Tuffsteinen, ähnlich einer Grotte. Er dürfte eher praktischen Zwecken gedient haben. Dafür spricht das darin befindliche große quaderförmige Brunnenbecken.[1] Dieser Brunnen ist an eine Röhrenfahrt angeschlossen. Um die Wirkung zu erhöhen, ist sie von Wildem Wein umrahmt.

Zeitweilige Installation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Hof von Goethes Wohnhaus, besser im kleinen Innenhof des Goethe-Nationalmuseums, zu dem das Wohnhaus gehört, in Richtung zur Ackerwand in Weimar befand sich zeitweilig ein Brunnen mit einer Figurengruppe im Statuettenformat in patinierter Bronze. Dabei handelt es sich um ein Original aus der Barockzeit, welches 1722 entstand. Geschaffen wurde sie von Johann Leonhard Bromig II., einem Nürnberger Bildhauer. Vermutlich unter Carl August kam sie nach Weimar. Ihr ursprünglicher Standort war im Schlosspark Belvedere[2] und befindet sich auf Belvedere wieder; wenn auch im Kassenbereich des Schlosses.[3] Sie ist im Bestand der Klassikstiftung Weimar unter der Signatur KSW, Museen, Inv.-Nr. KPl/01066.[4] Verschiedene Brunnen in Italien zeigen dieses Motiv. Die Figurengruppe stellt Herkules im Kampf mit dem libyschen Riesen Antäus dar. Herkules geht als Sieger hervor, da es ihm gelingt den Gegner auszuheben, den er dann erwürgt. Er lässt ihn oben, weil der Riese als Sohn der Erde immer, wenn er zu Boden geworfen wird, neue Kraft erhält. Herkules sollte Eurystheus die goldenen Äpfel der Hesperiden bringen, wofür der Kampf mit Antäus nötig war.

Der Brunnen der Herkules-Antäus-Gruppe wurde 1998 an die Röhrenfahrt von der Ackerwand angeschlossen, jedoch 2012 dort wieder entfernt. Sie befindet sich auf Belvedere.[5] Diese Figurengruppe hatte in Weimar stets ihre Verwendung als Zierbrunnen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Joachim Leithner: WeimarWissen 1: von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar, Weimar 2018, S. 157 f.
  2. Hans-Joachim Leithner: WeimarWissen 1: von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar, Weimar 2018, S. 173 bzw. S. 296. Demnach erster Aufstellungsort: Prinzengarten; zweiter Aufstellungsort: Neuer Orangeriegarten, inmitten des Teichrosenbeckens.
  3. Die Statuettengruppe befindet sich aus konservatorischen Gründen im Schloss Belvedere.
  4. Joachim Berger: Hercules Vinariensis: Aneignungen eines europäischen Mythos in der frühen Neuzeit, in: Europa in Weimar: Visionen eines Kontinents, hrsg. von Hellmut Seemann (=Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar 2008), S. 77–104, hier S. 100 f.
  5. Diese Information erhielt ich selbst im Goethe-Haus am 29. Mai 2020 und wurde mir durch die Klassikstiftung Weimar bestätigt. Bei Leithner ist der Beschreibung nach die Figurengruppe noch im Hof des Goethe-Nationalmuseums. Er nennt sie allerdings „während einer Aktionskunst“, d. h., dass die Figurengruppe nur zeitweilig dort aufgestellt werden sollte. Hans-Joachim Leithner: WeimarWissen 1: von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar, Weimar 2018, S. 173 f. Dass diese Figurengruppe unter Carl August nach Weimar gekommen sei, wie Leithner angibt, ist allerdings nicht belegt.

Koordinaten: 50° 58′ 39″ N, 11° 19′ 43″ O