Burchana

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Burchana (auch Byrchanis) ist laut Plinius dem Älteren die berühmteste von 23 den Römern bekannten Inseln zwischen Rhein und Jütland. Bisher ist es nicht gelungen, sie zu identifizieren oder ihre Lage zu bestimmen.

Es wurde vielfach vermutet, dass es sich bei Burchana um eine Großinsel vor der ostfriesischen Küste handelte, die durch eine der Sturmfluten des Mittelalters – namentlich während der Großen Mandränke des Jahres 1362, vielleicht auch schon während der Ersten Marcellusflut des Jahres 1219 – in die Inseln Borkum, Bant, Juist und Buise zerrissen wurde. Der erhaltene östliche Teil von Buise ist heute die Insel Norderney. Andere meinen dagegen, dass geologische Gründe dagegen sprächen.

Ebenso vertreten wurde die These, Burchana sei mit Borkum identisch. Aus diesem Grund feierte die Stadt Borkum 1993 ihr 2000-jähriges Bestehen. Allerdings handelt es sich bei Borkum wie auch bei den anderen Ostfriesischen Inseln um geologisch sehr junge Gebilde, die um Christi Geburt allenfalls rudimentär vorhanden waren und offenbar erst im Mittelalter besiedelt wurden.

Quelltext

Gaius Plinius Secundus, Naturalis historiae (Buch IV, Abschnitt XIII, Absatz 97):

Quidam haec habitari ad Vistlam usque fluvium a Sarmatis, Venedis, Sciris, Hirris tradunt, sinum Cylipenum vocari et in ostio eius insulam Latrim, mox alterum sinum Lagnum, conterminum Cimbris. promunturium Cimbrorum excurrens in maria longe paeninsulam efficit, quae Tastris appellatur. XXIII inde insulae Romanis armis cognitae. earum nobilissimae Burcana, Fabaria nostris dicta a frugis multitudine sponte provenientis, item Glaesaria a sucino militiae appellata, barbaris Austeravia, praeterque Actania.

Literatur

  • Menso Alting: Descriptio agri Batavii et Frisii sive notitia Germaniae inferioris. Amsterdam 1697.
  • Kurverwaltung Borkum, Hrsg.: Borkum 2000 Jahre. Neustadt 1993.
  • Karl-Heinz Sindowski: Geologische Entwicklung von Ostfriesland. – J. Ohling, Hrsg.: Ostfriesland im Schutz des Deiches, Bd. I. Pewsum 1969.