Burg Dagestein

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Burg Dagestein
Staat Deutschland
Ort Vilseck
Entstehungszeit vermutlich 11./12. Jahrhundert
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand Erhalten
Ständische Stellung Adlige, Klerikale
Bauweise Kleinquader, Buckelquader, Werkstein
Geographische Lage 49° 37′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 49° 36′ 49″ N, 11° 48′ 32″ O
Höhenlage 450 m ü. NN
Burg Dagestein (Bayern)
Burg Dagestein (Bayern)

Die Burg Dagestein ist eine Burg in der Stadt Vilseck, Schlossgasse 6-8, im bayerischen Landkreis Amberg-Sulzbach. Sie gehört zu den frühen Burgen in der Oberpfalz.

Geschichte

Die Anfänge der Burg, die Ende des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich zu fassen ist, sind unklar. Archäologische Untersuchungen im Inneren der Burganlage ergaben bislang keine konkreten Anhaltspunkte für eine frühmittelalterliche Gründung der Anlage.

1185 wurde Vilseck als Teil der Besitzungen des Bamberger Hochstifts erstmals urkundlich erwähnt. 1205 wurde ein Megelaus von Dagestein in einer Urkunde genannt, und nach dem Aussterben des Geschlechts der Dagesteiner nannten sich die Burgherren nach der aufstrebenden Stadt Vilseck. Die Burg wurde im 15. Jahrhundert zum Wasserschloss ausgebaut. Während der Fehde zwischen Götz von Berlichingen (Ritter mit der eisernen Hand) und dem Bamberger Bischof wurde sie 1512 geplündert und gebrandschatzt, danach aber wieder aufgebaut. 1552 wurde die mittlerweile vor allem als Getreidespeicher und als Gefängnis genutzte Anlage vom Markgrafen Albrecht Alcibiades von Bayreuth erobert. Um 1730 fanden umfangreiche Neubauten statt, und im Zuge der Säkularisation wurden Teile der Burg 1802 an Vilsecker Bürger verkauft. In den Jahren 1796/97 war der Räuberhauptmann Franz Troglauer für einige Monate in der Burg inhaftiert. Heute ist sie im Besitz der Stadt, von 1999 bis 2002 fanden umfangreiche Renovierungen am Bergfried statt.

Beschreibung

Die Burganlage ist eine um den Innenhof gruppierte mittelalterliche Anlage mit Ringmauer, Torbau, Zehntscheune (Getreidespeicher), Zwinger und fünfgeschossigem, romanischen Bergfried. Die ältesten obertägig erhaltenen Baureste sind Teile der Ringmauer, die in das 11./12. Jahrhundert zurückgehen. Die unteren Geschosse des Bergfrieds der Burg Dagestein wurden um 1200 erbaut, dieses Sandsteinmauerwerk besteht aus Buckelquadern. Sein Eingang befindet sich in mehreren Metern Höhe (Hocheingang). Im zweiten Geschoss des Bergfrieds befand sich früher die Burgkapelle St. Georg.

Sicherungstechnisch war die Burg im Osten und Südwesten durch den Zwinger und im Osten und Westen durch einen heute verfüllten Wassergraben geschützt.

Literatur

  • Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg. Druckhaus Oberpfalz, Sulzbach-Rosenberg 1991, S. 228–232.
  • Ursula Pfistermeister: Burgen der Oberpfalz. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1974, ISBN 3-7917-0394-3, S. 97.
  • Günter Moser, Bernhard Setzwein, Mathias Conrad: Oberpfälzer Burgen – Eine Reise zu den Zeugen der Vergangenheit. Buch und Kustverlg Oberpfalz, Amberg 2004, ISBN 3-935719-25-6, S. 114–115.
  • Karl Wächter, Günter Moser: Auf den Spuren von Rittern und Edelleuten im Landkreis Amberg-Sulzbach. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1992, ISBN 3-924350-26-4, S. 70–72.

Weblinks

Commons: Burg Dagestein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien