Burgstall Andorf

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Burgstall Andorf
Burgstall Andorf heute

Burgstall Andorf heute

Staat Österreich
Ort Andorf
Entstehungszeit um 1140
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 48° 23′ N, 13° 34′ OKoordinaten: 48° 22′ 50,6″ N, 13° 34′ 18,8″ O
Burgstall Andorf (Oberösterreich)
Burgstall Andorf (Oberösterreich)

Der Burgstall Andorf liegt in der gleichnamigen Gemeinde Andorf im Bezirk Schärding von Oberösterreich. Der Burgstall der Höhenburg liegt nördlich von Andorf im sogenannten Burgstallholz auf einem in nordwestliche Richtung ragenden Vorsprung, der steil zur Pram abfällt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird vermutet, dass die Burg Andorf auf den Ruinen eines Römerkastells errichtet wurde. 1140 wird erstmals Dietricus de Ammendorf als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Vornbach genannt. Eine Urkunde des Klosters Reichersberg nennt ebenfalls um 1140 Isinrich de Annendorf, dessen Sohn Odalrich und wieder dessen Sohn Wolfram; weiters kommen hier die Namen von Alewig, Hartwig, Ditmar, Rudiger und Walther von Ammedorf vor. Um 1200 scheint Walchun de Andorf in einer Urkunde des Klosters St. Nicola auf und um 1203 ein Ulricus de Ammendorf. Im 14. Jahrhundert, eventuell aber bereits im 12. Jahrhundert durch Isinrich, gelangt Andorf in den Besitz des Domkapitels von Passau. 1768 kommt Andorf an Freiherrn Ferdinand Rudolf von Pflacher.

Planskizze des Burgstalls Andorf von Johann Ev. Lamprecht

Burg Andorf heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg war durch bogenförmige Wälle und Gräben gesichert. Man konnte von hier das Pramtal, das Mehsenbachtal und auch teilweise die Bergkette des Sauwaldes überblicken. Drei Gräben umgaben die Burg, wobei der äußerste bereits um 1850 zu einem Acker eingeebnet wurde. Von dem Burgstall soll ein unterirdischer Gang in südlicher Richtung gegen Andorf hin verlaufen, eventuell ist dies aber ein Erdstall, dessen Funktion nicht klar ist.[1]

Zu der Burg gehörte ein um 1358 erbauter Meierhof, das heutige Haus Opitz. Hier starb 1860 Anton Freiherr von Herbstheim.

Vom Burgstall sind noch der halbkreisförmige Umfassungsgraben und der Turmhügel erkennbar. Einige Bereiche der ehemaligen Burg dürften aber schon in die darunter fließende Pram gestürzt sein.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
  • Johann Ev. Lamprecht: Archäologische Streifzüge transkribiert von Josef Fischer. OÖ Landesarchiv, Linz um 1880.
  • Josef Reitinger: Die ur- und frühgeschichtlichen Funde in Oberösterreich (= Schriftenreihe des OÖ. Musealvereins. Band 3). Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1968.
  • Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Ev. Lamprecht, 1880.
  2. Christian K. Steingruber, 2013, S. 299.