Butralin

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Strukturformel
Strukturformel von Butralin
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Butralin
Andere Namen
  • N-sec-Butyl-4-tert-butyl-2,6-dinitroanilin
  • (RS)-N-sec-Butyl-4-tert-butyl-2,6-dinitroanilin
  • Amexine
  • Tamex
Summenformel C14H21N3O4
Kurzbeschreibung

gelb-orange Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 33629-47-9
PubChem 36565
Wikidata Q2570341
Eigenschaften
Molare Masse 295,33 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

60–61 °C[2]

Siedepunkt

134–136 °C (0,6 mbar)[2]

Dampfdruck

0,0017 mPa (25 °C)[2]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (1 mg·l−1 bei 25 °C)[2]
  • löslich in Aceton, Benzol, Butanon, Tetrachlormethan[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​319​‐​341​‐​410
P: 273​‐​281​‐​305+351+338​‐​501[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Butralin ist ein Racemat aus der Gruppe der Dinitroanilin-Derivate, welches als Vorauflaufherbizid verwendet wird.[1] Es wurde 1973 von Amchem auf den Markt gebracht.[4]

Gewinnung und Darstellung

Butralin kann durch Chlorierung von iso-Butylbenzol sowie anschließender Reaktion mit Salpetersäure und sec-Butylamin gewonnen werden.[5]

Verwendung

Butralin gehört wie das verwandte Nitralin zu den Mikrotubuli-Hemmern.[6]

Zulassung

In der Schweiz, Deutschland und Österreich ist kein Pflanzenschutzmittel zugelassen, das Butralin enthält.[7] In der Europäischen Union wurde 2008 entschieden, den Wirkstoff wegen seiner schädlichen Wirkung auf die Gesundheit nicht in die Liste der zulässigen Wirkstoffe aufzunehmen.[8] Ein Handelsname für den Einsatz im technischen Bereich und als Pflanzenschutzmittel in den USA ist Amex 820.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag bei drugfuture
  2. a b c d e f g S. D. Gangolli, Royal Society of Chemistry (Great Britain): The Dictionary of Substances and Their Effects (DOSE): Volume 01 A–B. Royal Society of Chemistry, 1999, ISBN 0-85404-808-1, S. 786 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c Datenblatt Butralin bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Patentanmeldung US3991116: 4-Tert-butyl-N-sec-butyl-2,6-dinitroaniline. Angemeldet am 1. Mai 1975, veröffentlicht am 9. November 1976, Anmelder: Amchem Products, Erfinder: John Joseph Damiano.
  5. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 862 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. C. L. Elmore, D. E. Bayer: Mitotic and structural effects of nitralin and butralin on ryegrass (Lolium perenne L.) root meristems. In: Weed Research. Band 32, Nr. 2, April 1992, S. 77–86, doi:10.1111/j.1365-3180.1992.tb01864.x (PDF).
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Butralin in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands
  8. Entscheidung der Kommission vom 20. Oktober 2008 über die Nichtaufnahme von Butralin in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Stoff (2008/819/EG).
  9. Informationen eines Anbieters (abgerufen am 13. Dezember 2013).