CSL Behring

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Januar 2016 um 22:36 Uhr durch Z thomas (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Emil von Behring). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

CSL Behring mit Sitz in King of Prussia, im US-Bundesstaat Pennsylvania, ist eine Geschäftseinheit des australischen Biopharma-Konzerns CSL Limited (Commonwealth Serum Laboratories) und auf die Herstellung von Plasmaprodukten spezialisiert.

Die Geschäftseinheit CSL Behring beschäftigt rund 8000 Mitarbeiter in 19 Ländern weltweit. Der größte Produktions- und Forschungsstandort befindet sich in Marburg in Hessen, weitere in Kankakee im US-Bundesstaat Illinois und in Bern im gleichnamigen Kanton der Schweiz. Darüber hinaus gibt es Vertretungen in 16 weiteren Ländern.[1] Hauptmärkte für die Medikamente aus humanem Blutplasma sind die USA, Europa, Japan, Lateinamerika sowie der mittlere Osten.

Produkte

CSL Behring entwickelt, produziert und vertreibt biotechnologische Produkte für die Bereiche Gerinnungsstörung, Intensivmedizin und Immunglobuline. In Deutschland versorgt CSL Behring Patienten mit 21 verschiedenen Arzneimitteln auf Plasmabasis, einem rekombinanten Faktor VIII-Präparat und einem Fibrinolytikum.

CSL Behring GmbH (Deutschland)

Das heutige deutsche Tochterunternehmen wurde 1904 als Behringwerke AG vom Medizin-Nobelpreisträger Emil von Behring gegründet, zu den Produkten gehören Sera und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Ab 1946 kommt die Produktion von Plasmaprodukten hinzu. 1952 übernahm Hoechst die Behringwerke als Tochtergesellschaft.

Mitte der Neunziger wurde begonnen die Behringwerke aufzuteilen; dabei wurde die Plasmasparte ausgegliedert und Anfang 1996 mit der Rhône-Poulenc-Tochter Armour zum Joint-Venture Centeon fusioniert. Als Hoechst und Rhône-Poulenc 1999 zu Aventis fusionierten, wurde aus Centeon neu die Aventis-Tochter Aventis Behring. Da das Unternehmen nicht mehr zum neu definierten Kerngeschäft von Aventis passte, wurde im Dezember 2003 der Verkauf an die australische CSL-Holding beschlossen und im ersten Halbjahr 2004 vollzogen. Unter der CSL wurde Aventis Behring sogleich mit ZLB Bioplasma zu ZLB Behring fusioniert. Ende 2006 wurde das Kürzel ZLB in den Namen der Tochtergesellschaften durch CSL ersetzt; seither firmiert die deutsche Tochter als CSL Behring GmbH.

Wegen der Produktion von Blutgerinnungsfaktor VIII und Von-Willebrand-Faktor galt CSL Behring 2008 für die USA als essenzielle Einrichtung.[2]

CSL Behring AG (Schweiz)

Das heutige Schweizer Tochterunternehmen wurde 1949 vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) als Zentrallaboratorium Blutspendedienst SRK (ZLB) in Bern gegründet. 1951 wurde dem ZLB vom Bund erlaubt Medikamente aus Blutplasma herzustellen und zu verkaufen.

Die CSL-Holding übernahm im Jahr 2000 das Zentrallaboratorium Blutspendedienst vom Roten Kreuz und gründete in Form einer Aktiengesellschaft nach Schweizer Recht die ZLB Bioplasma. 2001 übernahm die CSL-Holding Plasma-Labors in den USA, die ebenfalls die Abkürzung ZLB als Teil des Unternehmensnamens ZLB Plasma Services trugen.

2004 übernahm die CSL-Holding das Pharmaunternehmen Aventis Behring, das mit ZLB Bioplasma zu ZLB Behring fusioniert wurde. Ende 2006 wurde die Abkürzung ZLB in den Namen der Tochtergesellschaften durch CSL ersetzt. Seither firmiert die Schweizer Tochter als CSL Behring AG.

Einzelnachweise

  1. Michael Acker: CSL Behring legt Rekordzahlen vor; in Oberhessische Presse, 20. August 2009, S. 25.
  2. Liste der Critical Foreign Dependencies Initiative

Weblinks