Carl Bolbrügge

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Bolbrüggesche Mühle in Grabow
Grabkapelle der Familie Bolbrügge in Grabow

Carl Maria Georg Bolbrügge (* 28. Oktober 1849 in Grabow; † 23. September 1898 ebenda) war der Besitzer der Wassermühle Grabow, eines der größten Mühlenkomplexe in Mecklenburg-Vorpommern.

Leben

Carl Bolbrügge studierte an der Gewerbeakademie Charlottenburg Ingenieurwissenschaften und schloss sich im Sommersemester 1872 dem Verein der Sachsen, dem späteren Corps Saxonia-Berlin an. Nach Beendigung des Studiums wechselte er in den Mühlenbetrieb seiner Familie, die 1717 in den Besitz der Grabower Wassermühle gelangt war.

Der 1831 nach neuestem Technikstand als Korn-, Öl- und Walkmühle errichtete Mühlenkomplex wurde unter der technischen Leitung von Carl Bolbrügge bis 1925 ständig erweitert und vergrößert. Seit 1923 wurde auch Stromproduktion betrieben. Der Betrieb der Mühle führte die Familie Bolbrügge zu hohem Wohlstand. Um 1880 wurde sie als die reichste Familie Mecklenburgs bezeichnet. Im Jahre 1884 übernahm Carl Bolbrügge von seinem Vater die Geschäftsführung des Unternehmens, die er bis zu seinem Tod ausübte. 1930 während der Weltwirtschaftskrise geriet die Mühle in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

1951 wurde die Familie Bolbrügge enteignet und die Mühle wurde volkseigen. Als Teil der Elde-Mühle Parchim arbeitete sie bis 1998 weiter. Heute steht der Komplex in der Altstadt von Grabow leer. Lediglich zur Stromerzeugung wird die Wasserkraft auch heute noch genutzt. Die Grabower Mühle stellt neben Bad Kleinen und Neu Kaliß den größten Mühlenkomplex in Mecklenburg-Vorpommern dar. Die gelben Klinkerbauten stehen auf der Insel zwischen Mühlengraben und Elde.

Die Grabkapelle der Familie Bolbrügge[1] gehört zu den Baudenkmalen des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Der Taufständer der Grabower Stadtkirche St. Georg wurde im Jahre 1785 von der Familie Bolbrügge gestiftet[2].

Literatur

  • Frank Norbert Nagel (Herausgeber): Türme, Schornsteine, Industrie-Mühlen, Land-Art, S. 70-71, Digitalisat
  • Wassermühle Grabow
  • Grabower Mühle Bohlbrügge auf der webpage der Stadt Grabow
  • Schweriner Volkszeitung vom 12. Juli 2010, S. 18, Vermischtes: Bolbrügge: Eine Müller-Familie mit Tradition
  • Carl Weigandt: Geschichte des Corps Saxonia-Berlin zu Aachen 1867-1967, Aachen 1968

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste des Landkreises Ludwigslust (PDF; 154 kB)
  2. webpage der Grabower Stadtkirche St. Georg

Weblinks

Foto der Mühle Bolbrügge, straßenseitig

Siehe auch