Carl Justus Harmen Fedeler

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Carl Justus Fedeler: Raddampfer Bremen vor Vegesack, Ölgemälde, 1847

Carl Justus Harmen Fedeler (* 25. Januar 1799 in Bremen; † 23. Januar 1858 in Bremen), der sich oft nur Carl Justus Fedeler nannte und entsprechend mit C. I. Fedeler signierte, war ein deutscher Maler von Schiffsbildern in Bremen und Bremerhaven. Sein mit ihm oft verwechselter Sohn Carl Justus Fedeler, der sich Carl Fedeler nannte und meist C. Fedeler signierte, war hier gleichfalls Marinemaler.

Leben

Über die Herkunft und Jugend des älteren Fedeler ist wenig sicheres bekannt, ein Aufenthalt bei einem Hamburger Malermeister wird genannt, ansonsten erfolgte seine Entwicklung zum Maler weitgehend autodidaktisch. Um 1830 ist er wieder in Bremen nachweisbar, denn von 1832 bis zu seinem Tod führt ihn das Bremer Adressbuch als „Zeichenlehrer, Porträt- und Marinemaler“. Hier stellte er zwischen 1833 und 1856 wiederholt in der Kunsthalle aus.

Werk

Carl Justus Fedeler: Die Europa auf Walfang in der Südsee, Ölgemälde, 1845 (?), Focke-Museum

Malte Fedeler zunächst wohl auch Porträts und Landschaften, so widmete er sich bald nur noch dem Schiffsporträt, einem in Bremen und Bremerhaven gefragten Genre. Ab Mitte der 1830er Jahre nimmt die Zahl seiner durch Signaturen gesicherten Bilder deutlich zu. In dieser Zeit perfektioniert er sein Geschick, Wasseroberflächen mit oft etwas durchscheinenden, von schmalen Schaumsäumen gekrönten Wellen ganz unterschiedlich zu charakterisieren und mit sonnigen Flecken lebendig zu gestalten. Um 1846/49 verliert sich, vielleicht unter dem Einfluss des um 1841/43 in Bremen arbeitenden Niederländers Anthonie Braakman, die frühere Bevorzugung dramatischer Wolkenlandschaften zugunsten eines biedermeierlich warmen Lichtes. Alle seine Schiffsbilder kennzeichnet jedoch eine genaue Kenntnis von Takelage und Wellenbildungen (beides allerdings gelegentlich durch unsachgemäße Reinigung und Übermalung verdorben). Gern wählt er als Hintergrund die Kulisse Bremens oder Bremerhavens. Sein Werk beschränkt sich nicht auf das simple Kapitänsbild, in dem ein seitlich gesehenes Einzelschiff porträtiert wird; wenn es darum ging, die dramatische Szenerie eines Walfanggeschehens, die Flotte einer Reederei oder die jüngsten Produktionen einer Werft zusammenfassend darzustellen, war es Fedeler, den man in Bremen beauftragte. Nicht alle seine Werke sind signiert. Um 1850 scheint seine Produktion nachzulassen. Ob an den Gemälden seiner letzten Lebensjahre auch sein von ihm zum Marinemaler angelernter Sohn beteiligt war, ist nicht auszuschließen.

Sein graphisches Œuvre, soweit wir es heute noch kennen, ist minimal: es beschränkt sich auf zwei kolorierte Umrissradierungen mit Ansichten der Weser bei Bremen, um 1830/33. Lithographiert hat er selber nicht[1], wohl haben Beuermann, G. Michaelis und andere nach seinen Gemälden Reproduktionsgraphik gefertigt.

Sammlungen

Literatur

  • Bremische Biographie des 19. Jahrhunderts. Bremen 1912, (Nachdruck Bremen 1976), S. 130 f.
  • Johannes Lachs: Schiffe aus Bremen, Bilder und Modelle im Focke-Museum. Bremen o.J. [1974], mit 14 Abb. auf S. 56–106.
  • Saur: Allgemeines Künstlerlexikon. Band 37, Saur, München/Leipzig 2003, S. 386.
  • Elke Grapenthin: Künstler und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung. Bremen 1991, S. 59 f.

Nachweise

  1. Gegenteilige Angaben in den Handbüchern von Saur, Schwarzwälder und Grapenthin haben einer Überprüfung in den Beständen des Focke-Museums nicht standgehalten.

Weblinks

Commons: Carl Justus Harmen Fedeler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien