Carl von Dieskau (Kriegskommissar)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl von Dieskau, zeitgenössisch meist von Dießkau oder Dießkaw, (* 1601 oder 1596 in Knauthain; † 11. Oktober 1667 in Zschepplin) war ein kursächsischer Kriegskommissar und Rittergutsbesitzer. Er besaß die Rittergüter Zschepplin, Knauthain, Kleinzschocher, Lochau, Trebsen und Gruna (Laußig).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl stammte aus der Linie Knauthain der sächsischen Adelsfamilie von Dieskau. Er studierte ab 1609 an der Universität Leipzig bei Christian Lange und später an der Universität Jena bei Theodor Moestel. Nach einigen Jahren an der Universität Bourges und Tätigkeit in der königlichen Garde in Paris kehrte Carl von Dieskau in die Heimat zurück, um das elterliche Rittergut Knauthain ab 1626 zu übernehmen.

Im Jahre 1633 wurde Carl von Dieskau zum Kriegskommissar des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen im Leipziger Kreis ernannt. Als solcher sah er sich gezwungen, vor den im Dreißigjährigen Krieg in Sachsen plündernden Schweden aus dem flachen Land in die Stadt Leipzig zu fliehen. Dennoch geriet er 1642 in Gefangenschaft und konnte erst gegen Ende des Krieges wieder nach Knauthain zurückkehren.

Er war als Der Wendende Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft.

Am 20. Juli 1664 konstituierte er ein Lehnsquantum für seine Familie und seine sechs hinterlassenen Söhne. Drei Jahre später starb er und seine Söhne teilten sich in die väterlichen Güter durch Erbvergleich vom 10. November 1675 wie folgt: Otto übernahm Kleinzschocher, Hans Trebsen, Heinrich Knauthain, Carl Lochau, Geißler Zschepplin und Gebhard Gruna.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Falckenhagen: Schwanen-Gesang, Das ist Buß und Todtes-Gedancken [...] Bey Des HochEdel-gebornen Gestrengen und Vesten Herren H. Carls von Dießkaw auf Knauthain, Tzscheplin, Trebsen, Lochaw u. Klein-Tzschocher, Hoch-Adelicher und Volckreicher in der Knauthainischen Kirchen gehaltener Leichen-Begängnüsz [...] am 13. Novembr. 1667. Samuel Spörel, Leipzig 1667.
  • Heinrich Engelbert Schwarz: Historische Nachlese zu denen Geschichten der Stadt Leipzig, sonderlich der umliegenden Gegend und Landschaft [...], als eine nutzbare Land-Chronicke des Leipzigischen und Merseburgischen Creyßes [...]. August Stopffel, Leipzig 1744. Nachdruck von Pro Leipzig, Leipzig 2006 unter dem Titel Leipziger Land-Chronik, ISBN 978-3-936508-23-9, S. 225. (Digitalisat des Originals bei Google Books)
  • Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2: Bozepolski–Ebergassing. Friedrich Voigt, Leipzig 1860, S. 485 ff. (Digitalisat bei Google Books)
  • Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge. Erste Section: A–G, Band 25: Die–Dipyr. F. A. Brockhaus, Leipzig 1834, S. 79. (Digitalisat der SUB Göttingen)
  • Manuel Bärwald: Im Dienste derer von Dieskau. Barocke Musikpflege in Knauthain. In: Markus Cottin, Detlef Döring, Cathrin Friedrich (Hrsg.): Leipziger Stadtgeschichte. Jahrbuch 2010. Sax-Verlag, Beucha 2011, ISBN 978-3-86729-082-1, S. 53.