Cerro de Pasco

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Cerro de Pasco
Cerro de Pasco (Peru)
Cerro de Pasco (Peru)
Cerro de Pasco
Cerro de Pasco auf der Karte von Peru
Koordinaten 10° 41′ 11″ S, 76° 15′ 45″ WKoordinaten: 10° 41′ 11″ S, 76° 15′ 45″ W
Basisdaten
Staat Peru
Region Pasco
Stadtgründung 1578
Einwohner 70.000 (Berechnung 2007)
Detaildaten
Höhe 4338 m
Stadtvorsitz Jhoni Teodosio Ventura Rivadeneira
Website www.munipasco.gob.pe
Der Bergbau bestimmt die Entwicklung der Stadt.
Der Bergbau bestimmt die Entwicklung der Stadt.
Der Bergbau bestimmt die Entwicklung der Stadt.

Cerro de Pasco (gegründet als Villa de Pasco) ist eine peruanische Stadt mit über 70 000 Einwohnern. Sie ist die Hauptstadt der Region Pasco.

Geographie

Lage

Cerro de Pasco liegt auf einer Hochebene in den Anden und gilt als eine der höchstgelegenen Städte der Erde. Sie befindet sich eingeschlossen in einer Ebene in den zentralen Anden am Berg Ulianchin und am Fuß der Lagune Patarcocha in der geographischen Region der Tierra helada, in der nur Ichu-Gras wächst und in der die mit den Lamas verwandten Vicuñas leben.

Verkehr

Von der Hauptstadt Lima ist die Stadt etwa acht Autostunden entfernt. Der Weg führt entlang am Naturschutzreservat des Sees Lago Junín. Gleichfalls führt eine der weltweit höchstgelegenen Eisenbahnstrecken nach Cerro de Pasco. Sie dient allerdings nicht dem Personenverkehr, sondern dem Transport der abgebauten Erze nach La Oroya, bzw. an die Küste nach Lima. Alternative gut ausgebaute Routen für den Güterverkehr (Straße und Schiene) existieren bisweilen nicht. Eine Verbindung von Lima über Canta nach Huayllay und Cerro de Pasco wird diskutiert. Sie würde die Carretera Central entlasten.

Wirtschaft

Cerro de Pasco gilt als Zentrum der Minenindustrie in den Zentralanden Perus. Im Zentrum Cerro de Pascos befindet sich die Tagebaumine Raul Rojas und eine Untertagemine. Seit den 1960er-Jahren wird dort hauptsächlich Blei und Zink abgebaut, vorher auch Kupfer. Ein Großteil der Bevölkerung ist im Bergbau (Silber, Blei, Gold, Kupfer und Zink) beschäftigt. Die sozialen Konflikte im Bergbau im Cerro de Pasco des beginnenden 20. Jahrhunderts thematisiert das Theaterstück El Cóndor Pasa.

Bevölkerung

Die Stadt Cerro de Pasco ist auf drei Distrikte aufgeteilt. Deren urbaner Bevölkerungsanteil bildet in Summe die Bevölkerung von Cerro de Pasco. Es handelt sich um Chaupimarca (28 000 Einwohner), Yanacancha (28 000 Einwohner) und Simón Bolívar (14 000 Einwohner). Somit zählt die Stadt (Zensus 2007) rund 70 000 Einwohner.

Klima

Das Klima in Cerro de Pasco ist hauptsächlich durch die Höhe bestimmt. Das Jahr ist in zwei Jahreszeiten einzuteilen, eine regnerische Periode von September bis Mai und eine trockene Periode von Juni bis August. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 4.2 °C.

Geschichte

Gegründet wurde die Stadt 1578 als Bergbau-Siedlung. Im 17. Jahrhundert wurde in Cerro de Pasco Silbervorkommen entdeckt. Während der Jahre 1639 bis 1740 erlangte Cerro de Pasco Berühmtheit durch seinen Mineralienreichtum und konnte sich hinsichtlich der Ausbeute mit der bisherigen Silberhauptstadt Potosí messen lassen. Der spanische Bergmann José Maíz y Arias ließ einen enormen Tunnel in Yanacancha bauen und fand große Mengen an Silbervorkommen. In der Regentschaft von Vizekönig Luis Fernández y Cabrera 1639, sandte er fünf Millionen Dukaten von Cerro de Pasco nach Spanien. Die Einwohnerzahl stieg stark an und das Interesse der spanischen Krone spiegelte sich in der Vergabe von Titeln wider.

Am 7. Dezember 1820 proklamierte General Francisco Álvarez de Arenales die Unabhängigkeit von Pasco und ernannte Ramón de Arias zum Bürgermeister.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt Cerro de Pasco als die zweitgrößte Stadt Perus. In den 1920er Jahren stammten 80 % der gesamten peruanischen Förderung von Edelmetallen und Erzen aus den Bergwerken in und um Cerro de Pasco.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Horst Badura: Cerro de Pasco und La Oroya, die Zentren des peruanischen Erzbergbaus. In: Geographische Rundschau. 18, 9, 1966, ISSN 0016-7460, S. 354–357.

Einzelnachweise

  1. Thomas F. O'Brien: The Revolutionary Mission. American Enterprise in Latin America, 1900–1945 (= Cambridge Latin American Studies, Bd. 81). Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-55015-7, S. 114.

Weblinks