Charlie’s Tavern

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Charlie's Tavern, New York. Fotografie von William P. Gottlieb, entstanden zwischen 1946 und 1948.

Charlie’s Tavern war eine New Yorker Bar, die in den 1940er- und frühen 1950er-Jahren als beliebter Treffpunkt und „inoffizieller Clubraum“[1] vor allem von Musikern der Bebop-Ära galt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charlie’s Tavern, benannt nach seinem Besitzer Charlie Jacobs, befand sich in der Seventh Avenue zwischen 51st und 52nd Street im Roseland Building, in dem sich auch der Roseland Ballroom befand. Das Lokal war ein beliebter nächtlicher Treffpunkt und Jobbörse von Studio-, Jazzmusikern und den Mitgliedern der großen Swingorchester, unweit der damaligen Jazzclubs der 52nd Street.[3][4] Dort verkehrten Charlie Parker,[5][6][7] Bob Haggart, Mel Lewis,[8] Gene Allen, Danny Bank, Eddie Bert, Sol Schlinger, Manny Albam,[9] Bill Crow, Dave Lambert,[10] Oscar Pettiford, Hal McKusick, Hank Jones, Al Cohn, Zoot Sims, Teddy Charles, Barry Galbraith, Osie Johnson, Joe Puma[11] und der junge Gary Burton.[12]

Milty Wand schrieb einen Song über Charlie's Tavern mit dem Titel „Local 802 and a Half“, was auf die New Yorker Musikergewerkschaft Local 802 anspielte, deren Büro ebenfalls Musikertreffpunkt war.[1] Das Lokal musste Mitte der 1950er-Jahre seine Pforten schließen, als das Roseland Building (51st Street, zwischen Broadway und 7th Avenue) abgerissen wurde und der Roseland Ballroom 1956 sein neues Quartier in der 52nd Street bezog.[13] Al Cohn leitete 1955 ein Charlie's Tavern Ensemble (u. a. mit Billy Byers, Eddie Bert, Hal McKusick, Gene Quill, Joe Newman), mit dem er drei Titel zu der RCA-LP East Coast/West Coast Scene beitrug.[14][15] Im Jahr 1957 gab es eine Formation namens Charlie's Tavern Jazz All-Stars.[16]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Herb Wasserman: A Different Drummer: What Makes Me Tic, a Memoir. 2000, Seite 99
  2. Brian Priestley: Chasin' the Bird: The Life and Legacy of Charlie Parker. 2007, S. 126.
  3. Elizabeth Dodd Brinkofski: New York City Jazz. 2013, S. 14.
  4. Harvey Phillips: Mr. Tuba.
  5. JazzTimes, September 1999, S. 134
  6. Steve Jordan, Tom Scanlan: Rhythm Man: Fifty Years in Jazz. 1993, Seite 113
  7. Parker soll in dem Lokal, das über eine Jukebox verfügte, Countrymusik ausgewählt haben. Darauf von Kollegen angesprochen, wie er nur sowas hören könnte, entgegnete er: „Listen to the stories; they're about people.“ Zit. nach Nat Hentoff: At the Jazz Band Ball: Sixty Years on the Jazz Scene.
  8. Chris Smith: The View from the Back of the Band: The Life and Music of Mel Lewis: 2014
  9. Gordon Jack: Fifties Jazz Talk: An Oral Retrospective.2004, S. 2.
  10. Bill Crow: From Birdland to Broadway: Scenes from a Jazz Life.
  11. Marc Myers: Eddie Bert: Kaleidoscope. Jazzwax, 14. Februar 2018, abgerufen am 14. Februar 2018 (englisch).
  12. Learning to Listen: The Jazz Journey of Gary Burton: An Autobiography. 2013
  13. Erinnerungen von (Memento des Originals vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.billcrowbass.com Bill Crow
  14. Billboard 26. März 1955, S. 92
  15. Al Cohn and His Charlie's Tavern Ensemble bei Discogs
  16. Billboard 20. Mai 1957, S. 22