Cinidon-ethyl

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Strukturformel
Strukturformel von Cinidon-ethyl
Allgemeines
Name Cinidon-ethyl
Andere Namen

Ethyl-(Z)-2-chlor-3-(2-chlor-5-(cyclohex-1-en-1,2-dicarbox-imido)phenyl)acrylat

Summenformel C19H17Cl2NO4
Kurzbeschreibung

beiges Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 142891-20-1
EG-Nummer (Listennummer) 604-318-6
ECHA-InfoCard 100.120.583
PubChem 5851439
ChemSpider 4722745
Wikidata Q2392858
Eigenschaften
Molare Masse 394,25 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,398 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

109–110 °C[1]

Siedepunkt

360 °C[2]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (0,057 mg·l−1 bei 20 °C)[1]
  • löslich in organischen Lösemitteln (213 g·l−1 in Aceton)[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​351​‐​410
P: 201​‐​202​‐​273​‐​280​‐​302+352​‐​308+313[1]
Toxikologische Daten

>2.200 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cinidon-ethyl ist ein Herbizid aus der Klasse der PPO-Hemmer und eine chemische Verbindung aus der Gruppe der N-Phenylphthalimide.

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cinidon-ethyl wirkt selektiv gegen einjährige Zweikeimblättrige wie Klettenlabkraut, Ehrenpreis und Brennnessel.[4]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EU-Kommission nahm Cinidon-ethyl 2002 in die Liste der zulässigen Pflanzenschutzmittel auf.[5] Eine Verlängerung der bis Ende September 2012 gültigen Zulassung wurde nicht beantragt, so dass die EU-Kommission sie nicht erneuerte. Zugelassene Pflanzenschutzmittel mit Cinidon-ethyl durften bis 31. März 2013 verkauft, bis Ende März 2014 verwendet werden.[6]

In der Schweiz waren mehrere Pflanzenschutzmittel mit Cinidon-ethyl zugelassen, die gegen Unkräuter beim Getreideanbau und zum „Abbrennen“ von Kartoffelfeldern vor der Ernte verwendet werden konnten. Inzwischen sind weder in Deutschland oder Österreich noch in der Schweiz Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Cinidonethyl in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu Cinidon-ethyl in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 1. August 2013.
  3. Eintrag zu cinidon ethyl (ISO) im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Datenblatt Lotus (Memento vom 25. März 2012 im Internet Archive) (PDF; 106 kB).
  5. Richtlinie 2002/64/EG der Kommission vom 15. Juli 2002 (PDF) zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates zur Aufnahme der Wirkstoffe Cinidon-ethyl, Cyhalofop-butyl, Famoxadone, Florasulam, Metalaxyl-M und Picolinafen
  6. Commission implementing regulation (EU) No 1134/2011 of 9 November 2011 (PDF) concerning the non-renewal of the approval of the active substance cinidon-ethyl, in accordance with Regulation (EC) No 1107/2009 of the European Parliament and of the Council concerning the placing of plant protection products on the market, and amending Commission Implementing Regulation (EU) No 540/2011.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Cinidon ethyl in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 7. Dezember 2019.