Civil Rights Act von 1964

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Veröffentlichung des Civil Rights Act von 1964 durch das Weiße Haus.
US-Präsident Lyndon B. Johnson (sitzend) bei seiner Ansprache an die Nation vor Unterzeichnung des Gesetzes
Fernsehansprache von Präsident Lyndon B. Johnson bei der Unterzeichnung des Civil Rights Actes (2. Juli 1964)

Der Civil Rights Act von 1964 ist ein amerikanisches Bürgerrechtsgesetz, welches diskriminierende Wahltests für Afroamerikaner für ebenso illegal erklärte wie die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen wie Restaurants, Kinos, Hotels, Sportstadien, Bussen, Sanitäreinrichtungen etc. Es bevollmächtigte das Justizministerium, dieses Gesetz durchzusetzen, was nämlich nach dem Erlass der vorherigen Bürgerrechtsgesetze 1957 und 1960 nicht oder nur zögerlich geschehen war. Das Gesetz wurde nach langen Diskussionen im Juni 1964 vom US-Kongress beschlossen und erlangte am 2. Juli 1964 durch die Unterschrift des US-amerikanischen Präsidenten Lyndon B. Johnson, der entscheidend auf die Verabschiedung hingearbeitet hatte, Gesetzeskraft.

Geschichte

Bis zum Präsidentschaftswahlkampf von 1960 war die De-facto-Rassentrennung in den nördlichen Bundesstaaten und die De-jure-Rassentrennung in den südlichen Bundesstaaten der USA so weit ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gedrungen, dass sie von keiner Partei mehr außer Acht gelassen werden konnten. Daher erklärten sowohl die Demokratische als auch die Republikanische Partei, Rassendiskriminierung und Rassenvorurteile beenden zu wollen. Der demokratische Kandidat John F. Kennedy stellte sich jedoch am deutlichsten auf die Seite der Schwarzen, unter anderem etwa durch die Befreiung Martin Luther Kings aus dem Gefängnis von Atlanta, Georgia, als dieser wegen eines Sit-ins dort inhaftiert worden war – und die Stimmen der Schwarzen spielten beim knappen Wahlsieg Kennedys eine entscheidende Rolle.

Nach seinem Sieg zeigte Kennedy sich erkenntlich und besetzte eine Reihe herausragender Posten mit Schwarzen. Diese Maßnahmen reichten jedoch nicht aus, um die zunehmend militanten Protestaktionen der Schwarzen, die ihre Forderungen nach Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß immer noch nicht verwirklicht sahen, aufzufangen. In seinen ersten beiden Amtsjahren war Kennedy jedoch nicht sonderlich aktiv in der Schwarzenfrage gewesen. Dies änderte sich erst als es im Jahr 1963 zu mehr und mehr Aufständen im Rahmen der Bürgerrechtsbewegung kam. Als im Mai 1963 George Wallace, der Gouverneur von Alabama, schwarzen Studenten die Aufnahme in die Universität von Tuscaloosa, Alabama verweigerte, nahm Kennedy dies zum Anlass, um sich am 11. Juni 1963 mit einer Fernsehansprache an das amerikanische Volk zu wenden und sich hinter den Kampf um die Gleichberechtigung zu stellen. Noch im selben Monat legte er dem Kongress ein umfassendes Bürgerrechtsgesetz vor. Kennedys Bemühungen um das Gesetz erreichten allerdings keine Mehrheiten im Kongress.[1]

Es war jedoch Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson der sich entschieden dafür einsetzte das Gesetz im Kongress durchzusetzen (Kennedy war im November 1963 ermordet worden). Präsident Johnson unterzeichnete den Civil Rights Act von 1964 am 2. Juli 1964.

Das Bürgerrechtsgesetz verbesserte die Lage der Afroamerikaner deutlich, hob aber nicht die Diskriminierungen schwarzer Wähler auf. Daher verabschiedete Präsident Johnson mit Zustimmung des US-Kongresses am 6. August 1965 ein entsprechendes Wahlrechtsgesetz (Voting Rights Act).

Martin Luther King wurde für seine Bemühungen um das Zustandekommen dieses Gesetzes 1964 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Neben dem Gesetz von 1964 gab es Civil Rights Acts davor und danach (1866, 1871, 1875, 1957, 1960, 1968 und 1991).

Siehe auch

Weblinks

Commons: Civil Rights Act of 1964 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ZDF-Beitrag John F. Kennedy- Präsident für 1000 Tage online