Claire Bretécher

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Claire Bretécher (* 7. April 1940 in Nantes) ist eine französische Zeichnerin und Autorin.

Leben

Bretécher begann ihre Karriere als Comiczeichnerin 1963 mit einer Zusammenarbeit mit René Goscinny. Sie arbeitete 1965 und 1966 für das Comic-Magazin Tintin. 1969 erschien Cellulite im französischen Comic-Magazin Pilote. Ab Mitte der 1970er Jahre erschien die Serie Die Frustrierten in der französischen Wochenzeitschrift Le Nouvel Observateur. Die von 1975 bis 1980 erschienenen Alben fanden ihren Weg auch in den deutschen Sprachraum.

1982 gewann sie den Grand Prix de la Ville d’Angoulême beim Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême. 2016 wurde sie beim Comic-Salon Erlangen als erste Frau mit dem Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk des Max-und-Moritz-Preises ausgezeichnet.[1]

Werk und Stil

In ihrem Werk setzt sich Bretécher mit dem Alltagsleben im ausgehenden 20. Jahrhundert und insbesondere mit den Anforderungen auseinander, die von Kirche und Gesellschaft, aber auch vom Feminismus an moderne Frauen gestellt werden. Sie deckt dabei ein Spektrum vom Problem der korrekten anti-autoritären Erziehung bis hin zum Problem des Erwerbs einer nahtlosen Bräune ab.

Mit ihrem Zeichenstil bricht Bretécher mit den Traditionen der franco-belgischen Schule. Der Text nimmt eine gleichberechtigte Rolle neben dem Bild ein. Dies macht den Weg frei für eine neue Generation von Comic-Zeichnern. Ihr minimalistischer Stil, der dennoch exzellent das Gefühlsleben ihrer Charaktere herausarbeitet, findet sich z. B. auch im Werk des deutschen Comiczeichners Ralf König wieder.

Veröffentlichungen

Zellulitis

  • Les états d'âme de Cellulite. 1972 (deutsch Zellulitis 1. 1986, ISBN 3-551-02610-6).
  • Les angoisses de Cellulite. 1974.

Die Frustrierten

  • Les frustrés. 1975 (deutsch Die Frustrierten).
  • Les frustrés 2. 1977 (deutsch Die Frustrierten 2).
  • Les frustrés 3. 1978 (deutsch Die Frustrierten 3).
  • Les frustrés 4. 1979 (deutsch Die Frustrierten 4).
  • Les frustrés 5. 1980 (deutsch Die Frustrierten 5).

Agrippina

  • Agrippine. 1988 (deutsch Agrippina).
  • Agrippine prend vapeur. 1991 (deutsch Agrippina 2).
  • Les combats d'Agrippine. 1993 (deutsch Agrippina 3).
  • Agrippine et les inclus. 1995.
  • Agrippine et l'ancêtre. 1998.
  • Agrippine et la secte à Raymonde. 2001.
  • Allergies. 2004 (deutsch Agrippina: Allergien).
  • Agrippine déconfite. 2009 (deutsch Agrippina: Fix und fertig).

Weiteres

  • Salades de Saison. 1973.
  • Les Gnangnan. 1976 (deutsch Die kleinen Nervensägen. Liebenswerte Nettigkeiten aus dem Kinderalltag. 1980, ISBN 3-7979-1682-5).
  • Baratine et Molgaga. 1977 (deutsch Prinz Baratin und sein Hofnarr Molgaga. Rate mal Comics Band 1. 1981).
  • Le bolot occidental. 1977.
  • Fernand l'orphelin. 1977.
  • Le cordon infernal. 1978.
  • La vie passionnée de Thérèse d'Avila. 1980 (deutsch Die eilige Heilige. 1982, ISBN 3-498-00472-7).
  • Les mères. 1982 (deutsch Die Mütter. 1983, ISBN 3-498-00477-8).
  • Le destin de Monique. 1984 (deutsch Monika, das Wunschkind. 1984).
  • Tourista. 1984 (deutsch Touristen. 1990, ISBN 3-498-00539-1).
  • Docteur Ventouse, bobologue. 1985 (deutsch Dr. med Bobo).
  • Docteur Ventouse, bobologue 2. 1986 (deutsch Dr. med Bobo 2).
  • Mouler, démouler. 1996.
  • Moments de lassitude. 1999.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Comic-Salon ehrt Französin, Nürnberger Nachrichten, 26. April 2016