Concierto madrigal

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Das Concierto madrigal ist ein Doppelkonzert für zwei Gitarren und Orchester von Joaquín Rodrigo. Es wurde 1966 komponiert und hat eine Dauer von ca. 30 Minuten.

Werkgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Werk entstand im Auftrag des Gitarristen-Ehepaares Alexandre Lagoya und Ida Presti. Presti verstarb jedoch 1967 noch vor der Uraufführung. Diese übernahmen an ihrer Stelle Angel und Pepe Romero. Die Uraufführung fand am 30. Juli 1967[1][2] oder 1970[3][4] in der Hollywood Bowl in Los Angeles statt. Die beiden Gitarristen wurden begleitet vom Los Angeles Symphony Orchestra unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos.[1] Diese und die folgenden Aufführungen wurden in Amerika begeistert aufgenommen.[2]

In Spanien wurde das Concierto madrigal erstmals am 16. November 1972 im Madrider Teatro Real aufgeführt. Die Soloparts übernahmen erneut Angel und Pepe Romero. Moshe Atzmon leitete das Orquesta Nacional de España.[3]

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Titel des Werks ist auf das anonyme Renaissance-Madrigal „Felices ojos mios“ („Meine glücklichen Augen“) zurückzuführen, das hier in Form von Variationssätzen verarbeitet wird. Dessen Hauptmelodie erscheint nach der einleitenden Fanfare erstmals im zweiten Satz in der Flöte. Die kurzen Sätze haben vorwiegend die Form eines spanischen Liedes oder Tanzes.[4] Formal ähnelt das Concierto madrigal daher mehr einer Orchestersuite als einem klassischen dreisätzigen Instrumentalkonzert, dessen typische Gegenüberstellung von Solisten und Tutti aber beibehalten wird.[2]

Satzbezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zehn Sätze tragen die folgenden Bezeichnungen:[1][5][2]

  1. Fanfare: Allegro marziale
    Einleitung
  2. Madrigal: Andante nostalgico
    Vorstellung des Madrigalthemas in der Flöte, begleitet von den beiden Gitarren
  3. Entrada: Allegro vivace
    Ballettsatz
  4. „Pastorcico tú que vienes, pastorcico tú que vas“: Allegro vivace
    Villancico in Form eines „Gesprächs“ der Gitarren mit der Trompete und den Holzbläsern
  5. Girardilla: Presto
    virtuoser andalusischer Tanz
  6. Pastoral: Allegretto
    Beispiel für den „anmutigen“ Stil des Komponisten, glockenhafte Klänge, unterbrochen durch einen Einwurf der einleitenden Fanfare
  7. Fandango: Molto ritmico
    Reverenz an die Musik des 18. Jahrhunderts bzw. den spanischen Komponisten Antonio Soler
  8. Arietta: Andante nostalgico
    der ausgedehnteste Satz des Conciertos. Das Madrigalthema erscheint in triolischem Zeitmaß über einer „hypnotischen“ Begleitung
  9. Zapateado: Allegro vivace
    energievoller spanischer Tanz
  10. Caccia a la Espagñola: Allegro vivace
    spanische Jagd mit einem Zitat aus Rodrigos Concierto de Aranjuez vor der abschließenden Reprise des Madrigalthemas

Orchesterbesetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Orchester spielen neben den beiden Sologitarren eine Flöte, eine Oboe, eine Klarinette, eine Fagott, ein Horn, eine Trompete und ein Streicherensemble.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Werkinformationen auf joaquin-rodrigo.com, abgerufen am 14. August 2017.
  2. a b c d Enrique Martínez Miura, Peter Noelke: Beilage zur CD Rodrigo: Concierto Madrigal / Concierto para una Fiesta (Complete Orchestral Works, Vol. 5). (Memento des Originals vom 15. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naxos.com Naxos 8.555842.
  3. a b Werkinformationen auf schott-music.com, abgerufen am 14. August 2017.
  4. a b Beilage zur CD Joaquín Rodrigo – Conciertos – Works for Guitar Solo – Pepe Romero, Academy of St Martin in the Fields, Sir Neville Marriner. Philips 432 581-2, S. 15.
  5. Concierto madrigal for 2 guitars & … Werkinformationen bei Allmusic, abgerufen am 14. August 2017.