Cordy Millowitsch

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Cordy Millowitsch in Die Csárdásfürstin, Johann-Strauß-Theater, Wien, Juni 1916[Anm. 1]

Cordy Millowitsch (auch Cordy Milowitsch; * 8. April 1890 als Cordula Ducque in Köln;[1][2]14. Juni 1977 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Cordy Millowitsch eine Gesangsausbildung absolviert hatte, erhielt ihre Bühnenkarriere seit ihrer Ankunft in Berlin einigen Schwung. Als Operettensängerin feierte sie ihre ersten Erfolge vor dem Ersten Weltkrieg am Metropol-Theater an der Seite von damals populären Künstlern wie Joseph Giampietro und Guido Thielscher.

Von November 1915 bis Ende März 1918 ist sie in Wien nachweisbar; dort gab sie in der Rolle der Paula Gräfin Rottersheim im Familiendrama Die Tragödie auf Schloß Rottersheim von Jakob Fleck und Luise Kolm im Jahr 1916 auch ihr Filmdebüt.

Nach einer Reise nach Konstantinopel (Istanbul) im April 1918 kehrte sie nach Berlin zurück. Dort wirkte Millowitsch ab Anfang der 1920er Jahre in mehreren Filmen mit, oft in hochherrschaftlichen Rollen. So spielte sie die judäische Königin Esther in Jeremias (1922), die Zarin Eudoxia in Peter der Große (1923 an der Seite von Emil Jannings) und die Kaiserin Maria Theresia in Trenck (1932). In Tonfilmen trat die Kölnerin nur sporadisch auf, doch sammelte sie bereits früh Erfahrungen beim Fernsehen, etwa in einer Inszenierung von Wenn der junge Wein blüht im Fernsehsender Paul Nipkow, wo sie als Frau Arvik zu sehen war.[3] Der Mittelpunkt ihrer beruflichen Tätigkeit blieb jedoch die Bühne.

Cordy Millowitsch starb 1977 im Alter von 87 Jahren in ihrer Wohnung in Berlin-Wilmersdorf.[4]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cordy Millowitsch stammte aus der Familie des Färbers Christian Ducque und seiner Ehefrau Charlotte geb. Falkenstein. Am 9. Dezember 1909 heiratete sie in Köln ihren Schauspielerkollegen Wilhelm Carl Caspar Millowitsch (1881–1952), einen jüngeren Bruder des Schauspielers und Theaterleiters Peter Wilhelm Millowitsch. Die Ehe wurde 1920 wieder geschieden.[2] Durch die Heirat war sie die Tante von Lucy und Willy Millowitsch. Ihr Großneffe ist der Schauspieler und Theaterleiter Peter Millowitsch, ihre Großnichte die Schauspielerin und promovierte Veterinärin Mariele Millowitsch.

Am 11. März 1922 heiratete Cordy Millowitsch in Berlin den Assekuranzdirektor Friedrich Frankl (* 1888 in Hamburg). Auch diese Ehe hielt nicht und wurde 1935 wieder geschieden.[5]

Von 1939 bis zu dessen Tod 1975 war Cordy Millowitsch mit dem Handelsvertreter Hans Skowronnek verheiratet.[6]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Am 25. Juni 1916 trat Millowitsch erstmals in dem auf dieser Bühne bereits über 210 Mal aufgeführten Stück auf (Rolle: Sylva Varescu). – Siehe: Theater- und Kunstnachrichten. (…) In der morgigen Aufführung der „Csardasfürstin“ (…). In: Neue Freie Presse, 24. Juni 1916, S. 13, oben rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Präzise Daten lt. Filmarchiv Kay Weniger.
  2. a b Heiratsurkunde (mit Scheidungsvermerk) Nr. 959 vom 9. Dezember 1909, Standesamt Köln I. In: LAV NRW R Personenstandsregister (Heiratsregister).
  3. Paul Nipkow in informaworld.
  4. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Wilmersdorf von Berlin, Nr. 1421/1977 (Cordula Skowronnek; vgl. Namensverzeichnis zum Sterberegister 1977; PDF; 194 MB).
  5. Heiratsurkunde (mit Scheidungsvermerk) Nr. 183 vom 11. März 1922, Standesamt Charlottenburg I. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 8. Oktober 2023.
  6. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Charlottenburg von Berlin, Nr. 1139/1939 (vgl. Namensverzeichnis zum Heiratsregister 1939; PDF; 151 MB).