Crista zygomaticoalveolaris

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Crista zygomaticoalveolaris, Schädel seitlich
Crista zygomaticoalveolaris, Schädel von vorne

Die Crista zygomaticoalveolaris ist eine Knochenleiste beidseits am Oberkiefer des Menschen. Sie liegt am Übergang vom Jochbein (Os zygomaticum) zum Oberkiefer (Maxilla) oberhalb des ersten Molaren (großer Backenzahn). Die beiden Cristae zygomaticoalveolares gehören neben dem Stirnnasenpfeiler (Crista nasomaxillaris) und den paarigen Flügelgaumenpfeilern (Crista pterygomaxillaris) zu den fünf vertikalen Stützpfeilern des Mittelgesichts.[1] Die Crista zygomaticoalveolaris bildet einen Teil der Außenwand der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) und des Processus alveolaris maxillae (Knochenteil in dem sich die Alveolen (Zahnfächer) befinden). Kranial (oberhalb) der Crista zygomaticoalveolaris liegt das Foramen infraorbitale, durch das der Nervus infraorbitalis austritt. Die Knochenfläche beträgt bei Erwachsenen etwa 1,5 – 2 cm2.

Die genaue anatomische Struktur der Crista zygomaticoalveolaris wurde bisher von keiner wissenschaftlichen Arbeit systematisch erfasst.[2]

Oralchirurgische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LeFort-I-Fraktur

Die Crista zygomaticoalveolaris wird im Rahmen eines Sinuslifts in Form eines Knochendeckels präpariert. Sie kann ebenso in begrenztem Umfang zur Gewinnung intraoraler Knochentransplantate zur Augmentation von Knochen bei oralchirurgischen Verfahren verwendet werden. Die Crista zygomaticoalveolaris wurde 2005 als intraorale Spenderregion eingeführt. Insbesondere nach einer Zahnextraktion kommt es im Oberkieferfrontzahnbereich im Bereich der labialen (lippenwärts gerichteten) Lamelle zu Resorptionen, die präimplantologisch aufgebaut werden müssen. Für solche Situationen bietet die Crista zygomaticoalveolaris durch ihre konvexe Form eine Möglichkeit der Rehabilitation der Jugae alveolariae (Vorwölbungen der knöchernen Zahnfächer) ohne zusätzliche aufwändige Bearbeitungsmaßnahmen eines sonst zur Transplantation vorgesehenen Knochenteils oder spätere Weichgewebsaufbauten.[3][4][5]

Bei einer LeFort-I-Fraktur ist die Knochenkontinuität an der Nasenöffnung und an der Crista zygomaticoalveolaris oft tastbar unterbrochen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. M. Rasse: Spezielle Traumatologie. In: Traumatologie des Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereichs. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-40570-9, S. 27–82, doi:10.1007/978-3-642-40571-6_2 (springer.com [abgerufen am 24. Januar 2023]).
  2. Insa Kristin Wiedemann, Die Crista zygomaticoalveolaris des Menschen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Eignung als Spenderregion bei der Gewinnung von intraoralen Knochentransplantaten, Dissertation, Medizinischen Hochschule Hannover 2014, Digitalisat (Memento des Originals vom 31. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 31. Januar 2017.
  3. D. M. Yates, H. C. Brockhoff u. a.: Comparison of intraoral harvest sites for corticocancellous bone grafts. In: Journal of oral and maxillofacial surgery: Official journal of the American Association of Oral and Maxillofacial Surgeons. Band 71, Nummer 3, März 2013, S. 497–504, doi:10.1016/j.joms.2012.10.014, PMID 23422150.
  4. Kai-Hendrich Bormann [alias Kai-Hendrik Bormann], C. Stühmer, Nils-Claudius Gellrich, Präimplantologische Rekonstruktion des Alveolarfortsatzes, Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2/2009. Abgerufen am 31. Januar 2017.
  5. Uwe Held, Kai Hendrik Bormann [alias Kai-Hendrik Bormann], Rainer Schmelzeisen, Nils-Claudius Gellrich, Augmentation von Alveolarkammdefekten: Autologes Knochentransplantat aus der Crista zygomaticoalveolaris – eine neue Technik (Memento des Originals vom 31. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sso.ch, Schweiz Monatsschr Zahnmed, Vol 115: 8/2005, S. 693–699. Abgerufen am 31. Januar 2017.