Das Himmler-Projekt

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Film
Titel Das Himmler-Projekt
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2000
Länge 182 Minuten
Stab
Regie Romuald Karmakar
Drehbuch Romuald Karmakar
Produktion Romuald Karmakar
Kamera Bernd Neubauer
Schnitt Romuald Karmakar
Besetzung

Das Himmler-Projekt ist ein deutscher experimenteller Dokumentar-Spielfilm des Regisseurs Romuald Karmakar aus dem Jahre 2000. Er dokumentiert die erste der Posener Reden Heinrich Himmlers vom 4. Oktober 1943.

Handlung

Am 4. Oktober 1943 hielt der „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler im Rathaus von Posen im deutsch besetzten Polen eine mehr als dreistündige Geheimrede vor fast 100 Führern (Generälen) der SS. In Karmakars Film liest der Schauspieler Manfred Zapatka die Rede mit allen Versprechern, die Karmakar aus der Aufnahme der Rede herausgearbeitet hat. Himmler stellt zunächst die Lage für das Deutsche Reich im fünften Kriegsjahr aus seiner Sicht dar. Dabei propagiert er die baldige Erschöpfung der Kriegsgegner Deutschlands; das Auseinanderbrechen der Anti-Hitler-Koalition sei absehbar und ein deutscher Sieg stehe für ihn außer Frage. Es folgt eine Darstellung der internen Organisation und Moral der SS. Himmlers gesamter Redetext ist durchzogen von der NS-Rassenideologie, er ist insbesondere von der Minderwertigkeit des slawischen Untermenschen überzeugt und schwört seine hochrangigen Mitwisser und Mittäter des Holocaust auf die Notwendigkeit der Vernichtung des Judentums ein. Zapatka spricht den Text ohne erkennbare Emotion, ohne Kostüm, vor einer grauen Wand sitzend.

Die Abschrift der Rede wurde bei mehreren NS-Prozessen nach dem Kriege als Beweismaterial verwendet.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Durch den radikalen filmischen Minimalismus, der auf jede Form von Inszenierung verzichtet, wird ein beklemmender Blick ins Zentrum der NS-Ideologie möglich. Selten ist der kalte Kern eines menschenverachtenden Systems so unspektakulär und zugleich so präzise seziert worden.

Auszeichnungen

Der Film erlebte seine Uraufführung auf der Berlinale 2000 im Rahmen des Internationalen Forums des jungen Films. 2001 wurde der Film in den Dritten Programmen der ARD gezeigt. Zapatka und Karmakar erhielten 2002 den Adolf-Grimme-Preis für ihr Konzept, die Regie und die Erzählweise in der Kategorie Dokumentarfilm.

Weblinks