Dassower See

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Dassower See
Blick über die Bucht Dassower See (1990)
Blick über die Bucht Dassower See (1990)

Blick über die Bucht Dassower See (1990)

Gewässer Trave (Untertrave)
Geographische Lage 53° 54′ 37″ N, 10° 55′ 42″ OKoordinaten: 53° 54′ 37″ N, 10° 55′ 42″ O
Dassower See (Schleswig-Holstein)
Dassower See (Schleswig-Holstein)
Breite 3 km
Tiefe 5,6 km
Fläche 7,84 km²
Mittlere Wassertiefe 2,5 m
Inseln Buchhorst, Graswerder
Zuflüsse Stepenitz

Der Dassower See ist trotz seines Namens kein Binnensee, sondern eine Seitenbucht (Wiek) der Traveförde, fünf Kilometer oberhalb der Travemündung zur Ostsee.

Die Flussbucht liegt nordöstlich des bebauten Stadtgebiets von Lübeck (Schleswig-Holstein) in direkter Nähe zur Ostsee. Rechtlich ist das Gebiet ein Bestandteil der Bundeswasserstraße Trave[1] mit einer Länge von rund 5,5 Kilometern bis zum Südostende bei Dassow[2] in der Zuständigkeit des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Lübeck.

Geographie

Der Dassower See ist eine Brackwasser-Bucht im Fluss Trave, die zusammen mit der Pötenitzer Wiek von der offenen See der Lübecker Bucht durch die Halbinsel Priwall abgetrennt wird. Der etwa 8 km² große Dassower See hat von der Mündung des Flusses Stepenitz im Südosten ausgehend, eine trichterartige Form, die sich im Nordwesten (Mündung in die Pötenitzer Wiek) wieder auf etwa 300 Meter verengt. An der Mündung der Stepenitz befindet sich bei der Dassower Brücke ein kleiner Anleger für die Fischerboote aus Dassow.

Der See gehört zum Stadtgebiet von Lübeck, die gesamte Uferlinie bildet dabei die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Die namengebende Kleinstadt Dassow im Landkreis Nordwestmecklenburg ist die einzige größere Ansiedlung am Dassower See, am nördlichen Ufer befindet sich die ehemalige Gutsanlage des Schlosses Johannstorf.

Geschichte

Bis zur deutschen Wiedervereinigung war der gesamte Seeuferbereich Sperrgebiet und somit dem Tourismus und jeglicher Bebauung entzogen. Am Ufer befand sich auf DDR-Gebiet eine mehrere Meter hohe Mauer aus Betonelementen, so dass der See von der DDR-Seite aus nicht eingesehen werden konnte. Das Betreten der Sperrzone war nur mit Sondergenehmigung möglich. Die Wasserfläche des Sees konnte von der Trave aus befahren werden (die Grenze verlief entlang der Hochwasserlinie, sodass bei normalem Wasserstand ein schmaler Uferstreifen zu Schleswig-Holstein und somit zur Bundesrepublik gehörte).

Flora, Fauna und Naturschutz

Ufer in Zarnewenz mit Hinweisschild auf das NSG Uferzone Dassower See

Als Heimat von etwa 30 Entenarten ist der Dassower See eines der größten Vogelschutzgebiete Deutschlands. Der See mit den beiden Inseln Buchhorst und Graswerder (Plönswerder) sowie seinen Röhrichtbeständen ist auch ein wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet für nordische Wasservögel. Der Dassower See und seine Uferbereiche stehen seit 1983 unter Naturschutz (Naturschutzgebiet Dassower See, Inseln Buchhorst und Graswerder (Plönswerder))[3] und sind der Europäischen Union als FFH-Gebiet gemeldet. Auf mecklenburgischer Seite sind die angrenzenden Uferbereiche durch Ausweisung des Naturschutzgebiets Uferzone Dassower See 1990 unter Schutz gestellt worden.[4] Am Nordufer schließt sich das Naturschutzgebiet Küstenlandschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäkniederung an.

Siehe auch

Literatur

  • Gottfried Renatus Häcker: Lübeckische Flora. Aschenfeldt, Lübeck 1844 (Digitalisat)
  • Manfred Diehl, Dorothea Diehl: Naturschutzgebiete an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. In: Berichte des Vereins „Natur und Heimat“ und des Naturhistorischen Museums zu Lübeck, Heft 19/20, 1986, ISSN 0067-5806

Weblinks

Commons: Dassower See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis E, Lfd.Nr. 58 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  2. Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  3. Naturschutzverordnung.
  4. Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, ISBN 3-910150-52-7, S. 452 f.