Detlev (Lied)
| Detlev | |
|---|---|
 | |
| Ixi | |
| Veröffentlichung | 1982 |
| Länge | 3:51 |
| Genre(s) | neue Deutsche Welle |
| Text | Gaby Tiedemann („Ixi“) |
| Musik | Felix Clemens |
| Label | Metronome |
| Album | Der Knutschfleck (Alle Hits In Maxi-Version) (1983) |
Detlev ist ein Lied der deutschen Sängerin Ixi, das 1982 als Single veröffentlicht wurde. Das Lied wird der Neuen Deutschen Welle zugeordnet.
Hintergrund
Sie nahm das Lied als ihre erste Single auf, nachdem sie auf einer Party zwei Produzenten, Felix Kautsky und Balthasar Schramm kennengelernt hatte.[1] Der Text stammt von Ixi; die Musik von Felix Kautschky.[2] Gedacht war das Lied als Geburtstagsgeschenk für den Chef der Plattenfirma Metronome, dessen Vorname Detlev war. Dadurch konnten sie den Produktmanager des Unternehmens für sich einnehmen und Ixi erhielt einen Plattenvertrag.[3] Die Single wurde innerhalb von drei Tagen produziert. Als B-Seite wurde das Lied Maso Maso Masochist verwendet.[4]
Die Single wurde mit zwei Covern veröffentlicht. Zum einen mit Ixi vor einer gefliesten Wand in Rosa, zum anderen als reines Fließenmuster mit Künstlernamen sowie einer kryptischen Erklärung dazu: „IXI=ICKXZSI“.[3]
Das Lied wurde ein Jahr später auf Der Knutschfleck (Alle Hits in Maxi-Version), dem einzigen Album (im Prinzip eine Kompilation) in der kurzen Karriere von Ixi veröffentlicht.[5]
Inhalt
Das Lied handelt von einem Mädchen, das ihren Freund zur Prostitution verleiten will, da er eine positive Ausstrahlung auf Männer hat. Für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Perspektive, war das klassische Rollenverständnis doch ein anderes. Allerdings beschrieb das Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo ein ähnliches Szenario, in dem allerdings beide Protagonisten anschaffen gingen. Trotz der Namensähnlichkeit (Christiane F.s Freund im Buch hieß ebenfalls Detlev) haben Buch und Lied nichts gemein. Vielmehr war Detlev bereits durch die Detlev-Songs von Friedhelm Riegel ein Klischee-Name für Homosexuelle.[6]
Erfolg
In den deutschen Charts konnte sich das Lied nicht platzieren, denn das Lied sorgte aufgrund der Zeile Detlev ich bitte dich, geh doch für mich auf den Strich in Deutschland für Kontroversen und wurde von den Radiostationen kaum gespielt.[7] Aus diesem Grund wurde eine zensierte Version erstellt, bei der der „Strich“ weggepiepst wurde. Aber auch dies fruchtete nicht. Verteidigt wurde das Stück von der Jugendzeitschrift Bravo. Ixi versuchte sich als Vertreterin der „Neuen Frechen Welle“ in Anlehnung an die Neue Deutsche Welle zu vermarkten. Als Debütsingle waren die Verkaufszahlen ausreichend, um die Nachfolgesingle Der Knutschfleck produzieren zu können.[3]
Das Musikvideo des Liedes wurde ein Jahr nach der Veröffentlichung in der ARD-Musiksendung Formel Eins gespielt, der Bayerische Rundfunk übertrug es als Zensurmaßnahme nicht.[3] Homosexualität war im deutschen Fernsehen damals noch ein Tabuthema.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Biografie von Ixi
- ↑ GEMA
- ↑ a b c d Michael Tann: "Mach mir doch kein Knutschfleck - alles nur kein Knutschfleck" - so klang es 1983 aus allen Radios, Interview mit Gaby Tiedemann, ichwillspass.de, etwa 1992
- ↑ a b NDW – Aus grauer Städte Mauern. Die Neue Deutsche Welle 1977–85. Bear Family 2015. S. 12–15
- ↑ Der Knutschfleck (Alle Hits in Maxi-Version) auf Discogs
- ↑ Ralf J. Raber: Ich will, dass es das alles gibt! – Homosexualität auf Schallplatte, Teil 2 (1952-1976) ISBN 3-89916-076-2
- ↑ Katja Kullmann: Generation Ally: warum es heute so kompliziert ist, eine Frau zu sein, Eichborn Verlag, 2002, S. 18