Deutsche Fünfkampf-Meisterschaft 1939

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
3. Deutsche Fünfkampf-Meisterschaft 1939
Der Sieger Walter Lütgehetmann
Turnierdaten
Turnierart: Deutsches Reich NSDeutsche MeisterschaftDeutsches Reich NS
Turnierformat: Round Robin
Ausrichter: DABV
Turnierdetails
Austragungsort: ?,
Magdeburg
Eröffnung: 19. Januar 1939
Endspiel: 22. Januar 1939
Teilnehmer: 6
Titelverteidiger: August Tiedtke
Sieger: Walter Lütgehetmann
2. Finalist: Ernst Rudolph
3. Platz: Werner Sorge
Preisgeld: Amateurmeisterschaft
Rekorde
Bester GD: 29,05 (VGD) Walter Lütgehetmann
Bester ED: 44,56 (BVED) Werner Sorge
Höchstserie (HS): -
Spielstätte auf der Karte
1938 1940
Veranstaltungsort: Magdeburg

Die Deutsche Fünfkampf-Meisterschaft 1939 war eine Billard-Turnierserie und fand zum dritten Mal vom 19. bis 22. Januar in Magdeburg statt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der große Favorit und Titelverteidiger August Tiedtke war für diese Meisterschaft gesperrt. Er hatte sich bei der Dreiband-Weltmeisterschaft in Buenos Aires nach Ansicht der nationalsozialistischen deutschen Regierung staatsfeindlich geäußert. Damit startete die Meisterschaft ohne klaren Favoriten. Der Frankfurter Walter Lütgehetmann, der erstmals an einer Fünfkampf-DM teilnahm, nutzte die Gunst der Stunde und holte sich ungeschlagen den Titel vor Ernst Rudolph und Werner Sorge. Auch bei der eine Woche später ausgetragenen Fünfkampf-Weltmeisterschaft in Aachen bewies Lütgehetmann seine sehr gute Form und wurde erstmals Weltmeister. Durch die politische Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich nahm auch der Wiener Leo Dekner an dieser Meisterschaft teil und belegte am Ende den fünften Platz.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reihenfolge der Endrechnung in der Abschlusstabelle:

  1. PP = Partiepunkte
  2. VGD = Verhältnismäßiger Generaldurchschnitt
  3. MP = Matchpunkte
  4. BVED = Bester Einzel Verhältnismäßiger Durchschnitt

Bei der Berechnung des VGD wurden die erzielten Punkte in folgender Weise berechnet:

Freie Partie: Distanz 200 Punkte (erzielte Punkte mal 1)

Cadre 45/2: Distanz 150 Punkte (erzielte Punkte mal 2)

Einband: Distanz 50 Punkte (erzielte Punkte mal 9)

Cadre 71/2: Distanz 100 (Punkte erzielte Punkte mal 3)

Dreiband: Distanz 20 Punkte (erzielte Punkte mal 40)

Alle Aufnahmen wurden mal 1 gewertet.

Der Fünfkampf wurde auch in dieser Spielfolge gespielt.

In der Endtabelle wurden die erzielten Partiepunkte vor den Matchpunkten und dem VGD gewertet.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende
Abk. Bedeutung
Pkt. erzielte Punkte
Aufn. benötigte Aufnahmen
ED Einzeldurchschnitt
GD Generaldurchschnitt
VGD Verhältnismässiger Generaldurchschnitt
BMD Bester Mannschaftsdurchschnitt
BED Bester Einzeldurchschnitt
BSD Bester Satzdurchschnitt
BEVD Bester Einzel Verhältnismässiger Durchschnitt
HS Höchstserie
MP Match Points
PP Partie Punkte
G-U-V Gewonnen-Unentschieden-Verloren
SV Satzverhältnis
WRP Weltranglistenpunkte
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Bester GD des Turniers/Runde
Bester VGD des Turniers/Runde
Bester ED des Turniers/Runde
Bester BVGD des Turniers/Runde
Beste HS des Turniers/Runde
(Evtl. finden nicht alle Begriffe Anwendung oder einige sind nicht aufgeführt. Diese können in der Liste der Karambolage-Begriffe nachgesehen werden.)
Endklassement[1][2]
Platz Name PP MP VGD BVED
1 Walter Lütgehetmann (Frankfurt/M.) 41:9 10:0 29,05 41,00
2 Ernst Rudolph (Essen) 30:20 7:3 28,18 39,64
3 Werner Sorge (Berlin) 21:29 2:8 23,03 44,56
4 Otto Unshelm (Magdeburg) 21:29 4:6 22,79 23,33
5 Leo Dekner (Wien) 20:30 4:6 21,12 19,17
6 Gerd Thielens (Gelsenkirchen) 17:33 3:7 22,36 21,67

Disziplintabellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freie Partie (200 Punkte)
Platz Name MP Pkte. Aufn. GD BED HS
1 Walter Lütgehetmann 8:2 902 27 33,40 100,00 188
2 Ernst Rudolph 6:4 704 19 37,05 66,66 157
3 Gerd Thielens 6:4 634 24 26,41 50,00 178
4 Leo Dekner 6:4 788 31 25,41 100,00 189
5 Werner Sorge 2:8 497 24 20,70 66,66 183
6 Otto Unshelm 2:8 482 31 15,54 28,57 128
Cadre 45/2 (150 Punkte)
Platz Name MP Pkte. Aufn. GD BED HS
1 Werner Sorge 9:1 750 53 14,15 25,00 57
2 Walter Lütgehetmann 8:2 691 44 15,70 75,00 128
3 Ernst Rudolph 7:3 612 43 14,23 30,00 76
4 Otto Unshelm 4:6 599 57 10,50 15,00 46
5 Gerd Thielens 2:8 447 54 8,27 8,33 50
6 Leo Dekner 0:10 420 49 8,57 - 59
Einband (50 Punkte)
Platz Name MP Pkte. Aufn. GD BED HS
1 Walter Lütgehetmann 8:2 243 63 3,85 5,00 22
2 Leo Dekner 8:2 209 72 2,90 5,55 19
3 Gerd Thielens 6:4 209 57 3,66 5,55 30
4 Ernst Rudolph 4:6 185 49 3,77 10,00 23
5 Otto Unshelm 2:8 177 60 2,95 2,63 17
6 Werner Sorge 2:8 194 81 2,39 5,00 21
Cadre 71/2 (100 Punkte)
Platz Name MP Pkte. Aufn. GD BED HS
1 Walter Lütgehetmann 8:2 500 38 13,15 16,66 79
2 Leo Dekner 6:4 399 45 8,86 9,09 47
3 Ernst Rudolph 5:5 464 43 10,79 25,00 70
4 Werner Sorge 4:6 403 46 8,76 20,00 44
5 Otto Unshelm 4:6 342 48 7,12 12,50 41
6 Gerd Thielens 1:9 345 42 8,21 10,00 50
Dreiband (20 Punkte)
Platz Name MP Pkte. Aufn. GD BED HS
1 Otto Unshelm 9:1 100 168 0,595 0,833 7
2 Ernst Rudolph 8:2 91 152 0,598 0,800 4
3 Walter Lütgehetmann 7:3 97 167 0,580 0,952 6
4 Werner Sorge 4:6 87 162 0,537 0,909 7
5 Gerd Thielens 2:8 74 154 0,480 0,909 4
6 Leo Dekner 0:10 54 128 0,421 - 3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Court: Deutsche Billard-Zeitung. Band 19, Nr. 2. Köln Februar 1939, S. 20–22.
  2. Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 3. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 1330–1331.