Dextropropoxyphen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Juli 2016 um 22:48 Uhr durch Leyo (Diskussion | Beiträge) (nur ein Wert/eine Zeile → kein Aufzählungszeichen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Dextropropoxyphen
Struktur ohne Stereochemie
Allgemeines
Freiname Dextropropoxyphen
Andere Namen

(+)-(1-Benzyl-3-dimethylamino-2-methyl-1-phenylpropyl)-propionat

Summenformel C22H29NO2
Kurzbeschreibung

Weißes, kristallines Pulver (Dextropropoxyphen·Hydrochlorid)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 469-62-5 (D.)
  • 1639-60-7 (Hydrochlorid)
Wikidata Q2268608
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse
Eigenschaften
Molare Masse 339,48 g·mol−1(Dextropropoxyphen)
Schmelzpunkt
  • 75–76 °C (freie Base, Enantiomer)[2]
  • 163–168,5 °C (Hydrochlorid, Enantiomer)[2]
Löslichkeit

löslich in Wasser, Aceton, Ethanol und Chloroform (Hydrochlorid)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dextropropoxyphen ist ein vollsynthetisch hergestelltes Opioid mit starker schmerzstillender Wirksamkeit. Dextropropoxyphen ist ein reiner Agonist am μ-Opioid-Rezeptor.

Geschichte

Dextropropoxyphen wurde 1955 als starkes Analgetikum von Lilly patentiert und war von Gödecke (Develin retard) im Handel. Arzneilich wurde das Hydrochlorid des Dextropropoxyphens eingesetzt. Dextropropoxyphen ist in Deutschland in Anlage II des Betäubungsmittelgesetzes aufgeführt und seit 2005 ausnahmslos nicht mehr verschreibungsfähig.

Pharmakologie

Wirkung

Dextropropoxyphen hat als Opioid dasselbe Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil und somit im Wesentlichen dasselbe Gefahrenpotential wie andere Opioide.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen können bei Dextropropoxyphen auftreten, die die vorbestehende Toleranz gegenüber Opioiden aufgrund des Vorkonsums überschreiten. Dies sind Müdigkeit, Schlafstörungen, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Ödeme in den Beinen, Harnverhaltung und Obstipation. Sie verschwinden in der Regel mit der Toleranzentwicklung oder Reduktion der Dosis. Am längsten halten sich Schlaf- und sexuelle Störungen.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit: Dextropropoxyphen hat bei Einnahme während der Schwangerschaft eine Wirkung auf den Fötus.

Handelsnamen

Monopräparate (alle a.V.): Develin retard (D), Darvon, Darvon-N (CA), Deprancol (NL, B)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): EUROPÄISCHE PHARMAKOPÖE 5. AUSGABE. Band 5.0–5.7, 2006.
  2. a b c d e S. Gangolli: The Dictionary of Substances and Their Effects: O–S. Royal Society of Chemistry, 1999, ISBN 978-0-85404-833-5, S. 573 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.