Die 6-Uhr-13-Bahn

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Die 6-Uhr-13-Bahn
Studioalbum von Reinhard Lakomy

Veröffent-
lichung(en)

1993

Aufnahme

Februar 1993

Label(s) Nebelhorn Musik, Buschfunk

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Rockmusik

Titel (Anzahl)

12

Länge

46:26

Besetzung

Produktion

Reinhard Lakomy

Studio(s)

Heimstudio Lakomy, Berlin-Blankenburg

Chronologie
Air
(1991)
Die 6-Uhr-13-Bahn Brücken wie ein Regenbogen
(1996)

Die 6-Uhr-13-Bahn ist ein Album des Berliner Sängers Reinhard Lakomy von 1993.

Entstehungsgeschichte

Das Album Die 6-Uhr-13-Bahn wurde im Februar 1993 im Tonstudio in der Berliner Wohnung von Reinhard Lakomy aufgenommen. Sämtliche Texte wurden von Lakomys Frau Monika Ehrhardt verfasst.[1] Die elektrische Gitarre wurde von Michael von Zötl eingespielt.[2]

Das Album sollte ursprünglich über das Label Deutsche Schallplatte gepresst werden, doch diese lehnten das Album ab, weil es sich „nicht gesamtdeutsch verkaufen“ ließe.[3] Stattdessen erschien das Album im März 1993 auf dem Label Nebelhorn im Vertrieb von Buschfunk.[2][4] Das Album wurde kaum im Radio gespielt.[5]

Nachdem der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Album gehört hatte, schrieb er Lakomy einen Brief, indem er „seine Sympathie für die Lieder und Texte zum Ausdruck brachte“.[6]

Texte

Im Gegensatz zu seinen sonstigen Albenveröffentlichungen enthält das Album weder Kinderlieder noch elektronische Tanzmusik. Stattdessen kritisiert in mehreren Liedern die damaligen Lebensumstände in Ostdeutschland nach der Wende.

Die CD beginnt mit einem Sample von Dr. Sabine Bergmann-Pohl aus der Abstimmung über den Einigungsvertrag in der Volkskammer. Die Texte sind direkt und zornig. Sie zeigen Lakomys damalige Verbitterung über die Wende.[7] Unter anderem handeln sie davon, dass viele Menschen nun keine Arbeit mehr haben (Die 6-Uhr-13-Bahn), dass man als Fischer in der Ostsee fast kein Geld mehr verdient, sondern auf Tourismus Wert legen muss (Der blaue Kutter), und dass die Heimat für viele Menschen in der ehemaligen DDR nun teilweise fremd geworden ist (Grüner Baum).

Kritiker warfen ihm auf der Grundlage seiner Texte vor, mit dieser Veröffentlichung Teil der sogenannten Ostalgie zu sein. Lakomy nannte, um diesen Vorwürfen zu entgehen, die DDR „Unterdrückungsstaat mit (…) unfähigen Wirtschaftsfunktionären, die nur den Westen nachmachen wollten“.[3]

Titelliste

  1. Grüner Baum – 3:28
  2. Alles Stasi, außer Mutti – 3:43
  3. Im Casino brennt noch Licht – 2;38
  4. Der Wind weht, wo er will – 4:48
  5. Laß doch die Sterne – 3:07
  6. Der blaue Kutter – 3:19
  7. Nach dem Regen – 4:15
  8. Golf in Motzen– 3:53
  9. Tini-Baby – 3:15
  10. Die 6-Uhr-13-Bahn – 3:50
  11. Novembermond in Berlin – 3:25
  12. Epilog (Instrumental) – 5:56

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diskographie. Offizielle Website, abgerufen am 10. März 2012.
  2. a b Die 6-Uhr-13-Bahn. Discogs, abgerufen am 10. März 2012.
  3. a b Interview: Die 6.13 Uhr- Bahn. In: Berliner Zeitung. BuschFunk, abgerufen am 5. April 2010.
  4. Über uns. Nebelhorn Agentur, abgerufen am 10. März 2012.
  5. Klaus Hart: Die kulturelle Kolonisierung der Ex - DDR. In: telegraph. Nr. 104, 2001 (ostbuero.de).
  6. Ricky Laatz: „Ein Leben mit dem Traumzauberbaum“ – Das Künstlerpaar Monika Ehrhardt & Reinhard Lakomy im Porträt. In: KaffeZeit Magazin. 2011, S. 28–29 (issuu.com).
  7. Almut Schröder: Momentaufnahmen von Reinhard Lakomy. In: Neues Deutschland. Januar 1996 (Momentaufnahmen von Reinhard Lakomy (Memento vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive)).