Diskussion:Herzogtum Ratibor

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Quellenbaustein[Quelltext bearbeiten]

Ich hab den Quellenbaustein rausgenommen, weil sich die Genealogie etwa durch peerage.com nachvollziehen lässt. Machahn 00:05, 21. Okt. 2009 (CEST)[Beantworten]

Beziehungen der schlesischen Herzogtümer zu Polen[Quelltext bearbeiten]

@Wietek:

  • Heinrich IV. (Schlesien), Herzog von Breslau, war 1388–1390 polnischer Seniorherzog und Inhaber des Herzogtums Krakau. Daraus ergibt sich, dass die Bindung der schlesischen Herzogtümer an Polen 1203 noch längst nicht erloschen war.
  • Im Vertrag von Trentschin 1335 gab Johann von Böhmen, der Vater Karls IV., Ansprüche auf die polnische Krone auf, die er als Schwiegersohn des letzten Przemysliden von diesen übernommen hatte. Im Gegenzug gab in diesem Vertrag Kasimir III. (Polen) die Ansprüche der polnischen Krone auf Schlesien auf.
  • Im polnischen Partikularismus wurden zwar die gegenseitigen Verpflichtungen immer geringer, aber es gab die Option, Polen irgendwann wiederherzustellen.

∑ Es gibt wesentliche Indizien, dass Schlesien in weltlichen Dingen bis 1335 als Teil Polens zu betrachten ist/betrachtet wurde.

  • Mit der kirchlichen Zugehörigkeit meinte ich natürlich die Zugehörigkeit des Bistums Breslau zum Erzbistum Gnesen. Aus der Erinnerung hatte ich sie drei Jahre zu früh enden lassen ;)

--Ulamm (Kontakt) 22:16, 27. Jun. 2018 (CEST)[Beantworten]

@Ulamm: Es ist doch vereinfachend, wenn du es so darstellst, als ob 1202 nicht schon eine staatsrechtliche Loslösung, wie sie sich aus den Fußnoten ergibt, erfolgt wäre. Die 1138 beschlossene Senioratsverfassung sollte die einzelnen Teilgebiete zusammenhalten, aber die Kämpfe um das Seniorat hatten zur Folge, dass nach dem Tod Mieszkos III. 1202 die Einheit des polnischen Staates beendet wurde. Die vollständige Lösung Schlesiens aus dem polnischen Staatsverband wird allerdings erst 1335 mit dem Vertrag von Trentschin deutlich, damals hatten sich aber schon alle Oppelner (also oberschlesischen) und der Großteil der Breslauer (niederschlesischen) Herzogtümer freiwillig der Krone Böhmen unterstellt. Das ist allseits gut bekannt und kann nicht einfach weggelöscht werden.

Den Hinweis auf Heinrich IV. als Seniorherzog 1388–1390 würde ich so deuten, dass er bei seinem Ehrgeiz mögliche Ansprüche auf Polen nicht aufgeben bzw. weiterhin aufrechterhalten wollte. Und wie man seinem Lemma entnehmen kann, erlangte er die Krakauer Herzogswürde mit dem Einfluss der dortigen deutschen Bürgerschaft (gegen zwei Mitbewerber). Zudem wurde er am böhmischen Königshof erzogen und machte sich Hoffnungen auf die Regentschaft in Böhmen.  ;) --Wietek (Diskussion) 10:50, 28. Jun. 2018 (CEST)[Beantworten]

  • Heinrich IV. von Schlesien wurde aber anscheinend von den Herzögen der übrigen polnischen Herzogtümer akzeptiert oder wenigsten toleriert, ebenso wie (ebenfalls nach 1202) Konrad von Masowien.
  • Fakt ist, dass Polen ab 1202 in weltlicher Hinsicht nur noch eine ideelle Größe ohne Institutionen war. Die (fehlenden) Bindungen zwischen Schlesien und Großpolen, Schlesien und Kleinpolen, Schlesien und Masowien, Masowien und Großpolen, Masowien und Kleinpolen, sowie Großpolen und Kleinpolen waren damit aber von gleicher Qualität. Das ist etwas völlig anderes als ein Zerreißen der Bande zwischen Schlesien und einem Block Polen.
  • Bei der Rolle der schlesischen Herzogtümer zwischen Polen und Böhmen in der ersten Hälfte des 14. Jh. geht es nicht darum, dass sie irgendjemand gezwungen hätte, sich der böhmischne Lehenshoheit zu unterstellen, sondern darum, dass Kasimir III. im Vertrag von Trentschin darauf verzichtet hat, dagegen Einspruch zu erheben. Damit hat er sie aus ideelen Verpflichtungen gegenüber Polen entlassen.
  • Last not least zu der Quelle NDB:
    • der Eintrag zum Herzogtum Ratibor ist von Ulrich Schmilewski, dem Gechäftsführer der Stiftung Kulturwerk Schlesien.
    • Der wiederum beruft sich auf einen Artikel von Josef Joachim Menzel in der Zeitschrift für Ostforschung.
    • Josef Joachim Menzel hat auch für die Stiftung Kulturwerk Schlesien das Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Band XXI. 1980 herausgebracht.
∑ Wir dürfen Herrn Schmilewski gratulieren, dass es ihm gelungen ist, den POV seines Verbandes in der als neutrale Quelle geltenden NDB unterzubringen. Es dient aber der Qualität der Wikipedia, wenn wir uns nicht zum Multiplikator für den POV des Kulturwerks Schlesien machen.--Ulamm (Kontakt) 12:00, 28. Jun. 2018 (CEST)[Beantworten]