Diskussion:Selbstmanagement-Therapie

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Gelöschter Inhalt von Selbstmanagement[Quelltext bearbeiten]

Selbstmanagement [-ˌmænɪdʒmənt] umfasst Fähigkeiten, Fertigkeiten und Techniken, die Zielfindung, Planung, effektives Handeln sowie das Zeitmanagement einer Person betreffen.

Ursprünglich stammt der Begriff aus der Verhaltenstherapie und wurde von Frederick Kanfer geprägt. Selbstmanagement-Fertigkeiten, wie sie innerhalb der kognitiven Verhaltenstherapie systematisch angewandt werden, sind z. B. Selbstbeobachtung, Selbstinstruktionen, Zielklärung und -setzung, Selbstverstärkung, Selbstkontrolle, Selbstregulation, Selbstmotivation, Flexibilität, Ausdauer und Frustrationstoleranz.

Der Begriff wurde in der Managementliteratur übernommen als Bezeichnung für das Management der eigenen Person bzw. des eigenen Handelns.

Grundlagen und Techniken[Quelltext bearbeiten]

Selbstmanagement basiert in erster Linie auf Entspannung[1]. In diesem mentalen Zustand kann man zum einen eigene, vor allem unangemessene Gedanken und Gefühle leichter akzeptieren, was die Voraussetzung für deren Modifikation darstellt. In diesem Zusammenhang ist besonders das Konzept der Achtsamkeit von Kabat-Zinn[2] bekannt. Die Überprüfung der Angemessenheit der eigenen Kognitionen erfolgt in einem zweiten Schritt, z. B. an Hand folgender Fragen:

  • Helfen sie mir dabei, anstehende Herausforderungen gut zu bewältigen?
  • Helfen sie mir dabei, meine Ziele zu erreichen?
  • Helfen sie mir dabei, mich gut zu fühlen?
  • Helfen sie mir dabei, meine Gesundheit zu schützen?
  • Helfen sie mir dabei, mein Leben wertvoller zu machen?[3]

Bei „nein“ besteht der nächste Schritt darin, unangemessene Gedanken durch angemessenere zu ersetzen. Auf den Sport angewandt kann das beispielsweise sein, dass ein Sportler eine Niederlage zunächst mit den Worten „aus dir wird nie etwas“ innerlich kommentiert. In einem zweiten Schritt lernt er seinen inneren Dialog zu modifizieren, zum Beispiel in: „Niederlagen sind eine Lerngelegenheit. Ich überlege mir, was ich beim nächsten Mal anders machen werde.“

Eine weitere Technik im Selbstmanagement sind innere Filme. Diese Variante ist beispielsweise in der Sportpraxis weit verbreitet. So versetzen sich Skirennläufer vor jedem Rennen in einen inneren Film, mit sich selbst als Hauptdarsteller. Das heißt nichts anderes als sie das Rennen mit all seinen Details im Kopf durchspielen und sich dabei vorstellen, wie sie optimal unterwegs sind. Dieses Vorstellungstraining unterstützt den Athleten schließlich im Wettkampf[4].

Selbstmanagement-Strategien können in einer Psychotherapie, im Rahmen eines Coachingprozesses oder eigenständig mit Hilfe von Selbsthilfe-Manualen und Ratgeberbüchern erlernt werden. Voraussetzung dafür ist das Erkennen eigener Stärken und Schwächen sowie die Bereitschaft, an sich zu arbeiten.

Zeit- und Selbstmanagement[Quelltext bearbeiten]

Versteht man unter Zeitmanagement im engeren Sinne, die im Berufsleben anstehenden Termine und Aufgaben möglichst optimal planen, koordinieren und umsetzen zu können, geht das Selbstmanagement einen Schritt weiter. Es integriert außerdem die persönliche Lebensplanung (private Lebensführung, berufliche Laufbahnplanung) und deren Realisierung im täglichen Leben. Es berücksichtigt also auch persönliche Ziele und Lebensumstände wie Familie/Kontakte, Sinn/Kultur und Körper/Gesundheit. Hat das Zeitmanagement das Ziel, Zeit effektiv zu nutzen, so zielt Selbstmanagement darauf ab, sich selbst – ausgehend von seinen persönlichen derzeitigen Zielen und Werten, Belastbarkeiten – möglichst optimal zu managen.

Das Selbstmanagement unterscheidet sich vom klassischen Zeitmanagement dadurch, dass sich der Einzelne nicht nur fragt: Welche Aufgaben muss ich bei meiner Arbeit erledigen? Sondern auch: Was ist mir privat wichtig, und welche Aufgaben muss bzw. will ich in meiner Freizeit erledigen?[5]

Damit geht das Selbstmanagement über das reine Zeitmanagement hinaus, basiert aber von seiner grundsätzlichen Methodik (z. B. Prioritätensetzung, Unterscheidung von Dringlichem und Wichtigem) im Wesentlichen auf dem Managementsystem „Management by Objectives“, das von Peter Drucker in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts für den Angestelltenbereich entwickelt worden ist.

Selbst konsequent praktiziertes Zeitmanagement führt nur zum Erfolg, wenn man bereit ist, sich selbst mittels Selbstmanagementroutinen kritisch zu beobachten und ebenso konstruktiv wie humane zu ändern. Statt noch mehr Zeit fremdbestimmt zur Verfügung zu stellen, sollte man die Lebensqualität aus eigenem Antrieb und in der eigenen Verantwortung verbessern. Beruflicher und privater Erfolg stellt sich nur unerzwungen ein, wenn man den Kopf frei macht – Geist, Körper und Seele in einen ausbalancierten, entspannten Zustand bringt. Die eigene Mitte einzubalancieren, ist kein Wettbewerb: wie beispielsweise Yogaasanas symbolisieren.

  • Walter Braun, Professor Günter F. Müller: Selbstführung – die Basis für ein wirkungsvolleres Leben und Arbeiten. SYSTEM-MANAGEMENT Praktiker-Checklisten, Heiligenhaus 2007. ISBN 978-3-922118-92-3
  • Rudolf Dadder: Anleitung zum Selbstmanagement. Bertuch, Weimar 2006, ISBN 3-937601-36-8.
  • Katja Dyckhoff, Klaus Grochowiak: Der Neugier-Erfolgs-Loop. Eine NLP-Lern- und Motivationsstrategie. Junfermann 2001, ISBN 3-87387-314-1.
  • Eichhorn, C.: Souverän durch Self-Coaching. Ein Wegweiser nicht nur für Führungskräfte. Göttingen. Vandenhoeck&Ruprecht. 2002 ISBN 3-525-49004-6.
  • Kristine Grotian, Karl Heinz Beelich: Arbeiten und Lernen selbst managen. Effektiver Einsatz von Methoden, Techniken und Checklisten für Ingenieure. Springer, Berlin Heidelberg New York 2004, ISBN 3-540-40321-3
  • Manfred Helfrecht, Werner Bayer, Christoph Beck: Zukunft gestalten. Ziele erreichen. ISBN 3-920400-68-2.
  • Alois Kogler: Die Kunst der Höchstleistung. Sportpsychologie, Coaching, Selbstmanagement. Springer, Wien 2006, ISBN 3-211-29129-6.
  • Martin Krengel Der Studi-Survival-Guide – Studienorganisation, Zeitmanagement, Selbstverwirklichung uni-edition 2006, ISBN 3-937151-56-7
  • Gerd J. Merz: Selbstmanagement für Steuerberater. 2. Auflage. Verlag Neue Wirtschafts-Briefe nwb 2006, ISBN 3-482-51592-1.
  • Dagmar Rohnstock: Zeit- und Selbstmanagement für Lehrende. ISBN 978-3-589-22454-8
  • Helga Schachinger, Das Selbst, die Selbsterkenntnis und das Gefühl für den eigenen Wert. 2005, ISBN 3-456-84188-4

Quellenangaben[Quelltext bearbeiten]

  1. Eichhorn, C. (2002): Souverän durch Self-Coaching. Ein Wegweiser nicht nur für Führungskräfte. Göttingen. Vandenhoeck&Ruprecht
  2. Kabat-Zinn, J., Kesper-Grossmann, U. (2004): Die heilende Kraft der Achtsamkeit
  3. Eichhorn, C. (2002): Souverän durch Self-Coaching. Ein Wegweiser nicht nur für Führungskräfte. Göttingen. Vandenhoeck&Ruprecht
  4. Eichhorn, C. (2002): Souverän durch Self-Coaching. Ein Wegweiser nicht nur für Führungskräfte. Göttingen. Vandenhoeck&Ruprecht
  5. Lothar J. Seiwert, Balance Your Life, München 2004, Seite 60

Zur gefälligen Weiterverwurstung. --Andreas Werle 19:48, 21. Jan. 2009 (CET)[Beantworten]


Andere Meinungen[Quelltext bearbeiten]

Die Artikel Selbstmanagement und Selbstmanagement-Therapie sind nicht redundant.[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel Selbstmanagement der hier zur gefälligen Weiterverwurstung gespeichert wurde, beleuchtet das Thema aus der Sicht des Managements der eigenen Person und hat meine Fragen, die ich zu Selbstmanagement hatte, beantwortet. Auch die Links in diesem Artikel haben mir weitergeholfen. Der angeblich redundante Artikel Selbstmanagement-Therapie beleuchtet das Thema aus der Sicht der Psychologie und beantwortet meine Fragen nicht. Darum wäre es schön den ursprünglichen Artikel Selbstmanagement wiederherzustellen und/oder die Weiterleitung zu entfernen. --Röstie 20:45, 25. Jan. 2009 (CET)[Beantworten]

Siehe auch hier: die Versionsgeschichte ist jetzt hinter dem Redirect erhalten geblieben, seihe diese Version. Wenn Du der Prinz bist, der die (schwierige) Prinzessin fachkompetent und werbefrei wach küssen kann, steht Dir der Weg offen ;-) --Carolin 20:58, 25. Jan. 2009 (CET)[Beantworten]
„Selbstmanagement“ (vor allem in der Managementwissenschaft) und „Selbstmanagement-Therapie“ (vor allem in der Psychotherapie) sind „zwei Paar Schuhe“. Die Vermischung wird weder dem einen noch dem anderen Thema gerecht, zumal Kanfer ein ganz spezielles Verständnis von diesem Begriff entwickelt, dem allerdings andere Forscher nicht gefolgt sind. In der Psychologie haben sich die Begriffe „Self-Regulation“ oder „Emotion Regulation“ durchgesetzt. Ich habe nun für das Thema Selbstmanagement einen neuen Artikel nach dem aktuellen Stand der Diskussion (siehe Literaturverzeichnis) erstellt. Dies ist die Grundlage für die weitere Arbeit an diesem doch sehr wichtigen Thema. Das Thema „Selbstmanagement-Therapie“ kann man als separaten Artikel beibehalten. Dazu müsste man ihn allerdings gründlich überarbeiten, weil er auf den ersten Blick zahlreiche irreführende Aussagen enthält. Beispielsweise sagt Kanfer (S 6): „Dagegen möchten wir den Begriff der Selbstmanagement-Therapie spezieller gefasst wissen und auf die Theorie und Praxis der ‚instigation therapy‘ … beziehen, die wir in diesem Buch ausführlich beschreiben werden“. Folglich müsste sich der Artikel vor allem mit dieser Theorie beschäftigen und diese in den Kontext anderer Therpien integrieren. Schon im nachfolgenden Abschnitt bringt der Artikel aber eine völlig andere Definition von Selbstmanagement; und darin sind wiederum Werturteile enthalten (Selbstmanagement ist notwendig, wenn man keinen Vorgesetzten hat???). Das setzt sich im nächsten Abschnitt fort - und das ohne Belege. --Wolberg77 12:55, 3. Apr. 2010 (CEST)[Beantworten]

Eine grundlegende Überarbeitung des Artikels wäre nötig[Quelltext bearbeiten]

  • Der bisherige Artikel vermischt die Darstellung des aus der kognitiven Verhaltenstherapie stammenden psychotherapeutischen Rahmenmodells "Selbstmanagement-Therapie" mit Ausführungen zum allgemeinen Begriff "Selbstmanagement".
  • Es wird nicht darauf hingewiesen, dass in der internationalen Fachliteratur die Ansätze Meichenbaums, Banduras und Kanfers als "Self-Management-Therapies" bezeichnet werden (vgl. Rokke & Rehm, 2001, in Dobson (Ed.), Handbook of Cognitive-Behavioral Therapies, 2nd Ed.).
  • SM-T ist keine Methode, sondern laut Autoren (Kanfer et al., 2012) ein explizit methodenoffener Ansatz.
  • Der gesamte Artikel ist stilistisch und inhaltlich äußerst uneinheitlich und didaktisch schlecht aufgebaut, man hat den Eindruck eine Ideensammlung oder eine Reihe von Stichpunkten zum Thema zu lesen.
  • Mit dem Lehrbuch von Kanfer et al. (2012), sowie diversen Überblickskapiteln von Reinecker (2005, 2009) und Schmelzer (2000) wären eigentlich gute und eindeutige Quellen für eine Überarbeitung des Eintrages vorhanden.

--Hansdiplpsych 18:47, 31. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]