Doc Ross

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Edward V. „Doc“ Ross (* um 1900 in Sullivan (Wisconsin);[1] † nach 1932) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Schlagzeug) und Leiter der Territory Band Doc Ross and His Jazz Bandits im Mittleren Westen der USA.[2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Doc Ross leitete er ab den frühen 1920er-Jahren eine aus weißen Musikern bestehende Territory Band,[3] die zunächst in Wichita Falls, später in Oklahoma City im Skirvin Hotel, Olmo’s Club und im Meadowware Country Club in Fort Worth spielte[4] und von dort aus in Texas, Kansas und Oklahoma auf Tourneen ging.[1][2] Die Ross-Band war ein Tanzorchester, die ein „Hybrid of Dixieland, Jazz und Western Music“ spielten.[5]

Zu den zeitweiligen Mitgliedern der Band gehörten der Tubist und Bassist J. Weldon „Pappy“ (bzw. „Paps“) Maples[6] sowie die Holzbläser Mike Simpson[5] und Bob McCracken;[7] ungefähr zeitgleich, von 1925[8] bis 1927 spielte Jack Teagarden[9] bei Doc Ross Jazz Bandits,[10][11][12] 1926 Wingy Manone[13] und 1932 der junge Harry James. Wenig später löste sich die Band in San Angelo auf.[4]

In den späten 1920er-Jahren wirkte Doc Ross bei Plattensessions von Willard Robison (der ebenso wie Ross aus Sullivan stammte) für Apex und Perfect Records mit. Im Bereich des Jazz war er zwischen 1926 und 1928 an 17 Aufnahmesessions beteiligt.[14] Aufnahmen der Band entstanden unter der Bandbezeichnung Doc Ross and His Recording Orchestra Featuring Jack Teagarden and His Euphonium.[15]

Die Band von Doc Ross gehörte mit Coon-Sanders Original Nighthawks Orchestra, den Bands von Alphonso Trent, Troy Floyd, Jesse Stone und Benny Moten zu den bekannten Tanzorchestern der Roaring Twenties im Mittleren Westen.[16][17]

Der Bandleader ist nicht zu verwechseln mit dem Jazz-Saxophonisten und -Klarinettisten Theodore (Ted) „Doc“ Ross, der in den 1920/30er-Jahren im Mittleren Westen aktiv war und u. a. mit Lester Young bei den Blue Devils von Walter Page spielte.[18]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Duncan P. Schiedt: The Jazz State of Indiana. 1977, Seite 51.
  2. a b Territory Bands Eintrag in Encyclopedia of the Great Plains
  3. The Handbook of Texas – Jazz
  4. a b Trumpet Blues: The Life of Harry James
  5. a b Porträt von Mike Simpson
  6. The Second Line, 1971 – Bände 23–25 – Seite 28. Maples spielte 1928/29 bei Jimmy Joy.
  7. Eintrag in The Rough Guide to Jazz, von Ian Carr, Digby Fairweather, Brian Priestley
  8. Zu den Zeitabschnitten gibt es unterschiedliche Angaben; nach Ansicht von Dave Oliphant spielte Teagarden bis 1924 bei R.J. Marin’s Southern Trumpeters, bevor er 1924 zu Doc Ross und seinen Jazz Bandits kam. Vgl. Dave Oliphant: Texan Jazz, 1996, S. 140.
  9. Im Jahr 1927 gelangte Teagarden mit der Ross-Band nach New York City, wo er dann die Band verließ. Vgl. Lewis Porter, Michael Ullman, Ed Hazell: Jazz: from its origins to the present. 1993, S. 85
  10. Handbook of Texas Music, herausgegeben von Laurie E. Jasinski
  11. Jazz on Record: The First Sixty Years
  12. Peter J. Levinson: Tommy Dorsey: Livin' in a Great Big Way, a Biography. 2009
  13. Zu dieser Zeit spielte das Doc Ross Orchestra im Hotel Paso Del Norte in El Paso, Texas in der Besetzung Jack Teagarden (trb), Wingy Manone (tp), Bob McCracken, Jack McPhee, Walter Botts (reeds), Wilbur Stump (p), Paps Maples (kb), Buddy Thilman (bjo) und Doc Ross (dr). Vgl. Ross Russell: Jazz Style in Kansas City and the Southwest, S. IX.
  14. Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen 21. August 2015)
  15. Angaben nach Dave Dexter Prentice-Hall: The Jazz Story, from the '90s to the '60s, 1964; allerdings wird dieses von Tom Lord in dessen Jazz Discography nicht bestätigt.
  16. Ken Burns: Jazz – The Roaring Twenties
  17. Christophe Pirenne Vocabulaire des musiques afro-américaines, 1994, Seite 159.
  18. Douglas Henry Daniels Lester Leaps in: The Life and Times of Lester „Pres“ Young. 2002, Seite 131.