Domenico I. Contarini

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Wappen des Domenico I. Contarini

Domenico I. Contarini († 1071 in Venedig) war der 30. Doge von Venedig. Er regierte von 1043 bis 1071. Während seiner Regierungszeit fiel die Stadt Zara in Dalmatien an Venedig, die Flotte wurde ausgebaut, das Wirtschaftsleben blühte und die Republik konnte ihre politische Stellung im Mittelmeerraum festigen.

Familie

Die Contarini zählen zu den ältesten Familien Venedigs, ihr Name ist von Anfang an mit der Geschichte der Stadt verknüpft. Urkundlich nachgewiesen sind sie zum ersten Mal im Jahre 960. Die Familie verzweigte sich im Laufe der Jahrhunderte in über 20 Linien. Domenico war der erste der Contarini-Dogen. Insgesamt stellte die Familie 8 Dogen und 44 Prokuratoren.

Leben

Nach der Eroberung der Stadt Zara, folgte für Venedig eine Zeit des Friedens. Contarini unterhielt freundliche Beziehungen zu Byzanz, dem Papst in Rom und zum deutschen Kaiser Heinrich III., der die seinen Vorgängern gewährten Privilegien bestätigte.

Contarini betätigte sich als großzügiger Stifter von Kirchen und Klöstern wie San Nicolò di Gigli auf dem Lido und Sant'Angelo di Concordia. Der Markusdom erhielt in großen Zügen seine heutige Form als byzantinische Kreuzkuppelkirche. Der Umbau bzw. die Neuerrichtung begann um 1050 und war 1071, kurz vor seinem Tod, vollendet. Die Ausstattung des Doms mit Mosaiken, Inkrustationen, Skulpturen etc. war das Werk kommender Generationen. Die Kirche diente den Dogen als Palastkapelle, und sie wurde genutzt als Ort für öffentliche bzw. politische Anlässe, wie Versammlung von Gremien oder öffentliche Repräsentation der Republik.
Im Zusammenhang mit dem Bau der Markuskirche wurde von Contarini das Amt eines Prokurators eingeführt, im damaligen Venedig das höchste Amt nach dem Dogen.

Er wurde auf seinen Wunsch in der Kirche San Nicolò di Lido begraben. Das Grab war bis ins 16./17. Jahrhundert erhalten und wurde erst beim Umbau der Kirche zwischen 1626 und 1629 zerstört. An den Dogen erinnert eine Büste aus dem 17. Jahrhundert an der Fassade der Kirche.

Literatur

  • Claudio Rendina: I Dogi. Storia e segreti. 2. Auflage, Newton & Compton, Rom 2002, ISBN 88-8289-656-0.


VorgängerAmtNachfolger
Domenico FlabanicoDoge von Venedig
1043–1071
Domenico Selvo