Durchgangsstraße IV

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Durchgangsstraße IV (abgekürzt DG IV oder Dg. 4) war die Bezeichnung für eine 2175 km lange Fernverkehrsstrecke, die nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion von Berlin durch die besetzten Gebiete der Sowjetunion bis in den Kaukasus führen sollte. Wie die anderen Durchgangsstraßen diente sie zur Sicherung der neuen Herrschaftsräume im Osten und zur Sicherstellung des Nachschubes für die Front. In diesem Zusammenhang wurde die DG IV auch als Rollbahn Süd bezeichnet.

Die DG IV führte über Winnitza und Kirowograd bis nach Stalino und sollte über Taganrog den Kaukasus erreichen. Die Bauleitung oblag der Organisation Todt, die private Firmen mit der Durchführung beauftragte. Als Arbeitskräfte waren zunächst sowjetische Kriegsgefangene vorgesehen, bald nach Beginn der Arbeiten im Sommer 1941 wurden aber auch Zwangsarbeiter, vor allem jüdische Einwohner Galiziens herangezogen.

Zur Sicherung der Strecke und zur Bewachung der Zwangsarbeiter richtete der Höherer SS- und Polizeiführer Rußland-Süd ein eigenes Kommando für die DG IV ein. Einheiten der Ordnungspolizei und sogenannte Schutzmannschaften, bestehend aus lettischen, litauischen und ukrainischen Hilfspolizisten, wurden dafür abkommandiert. Entlang der Strecke errichtete man zahlreiche kleinere und größere Zwangsarbeitslager, die der Kontrolle der SS unterlagen. Die Straße der SS, wie sie später genannt wurde, war Bestandteil des Programms Vernichtung durch Arbeit, mehr als 25.000 jüdische Zwangsarbeiter wurden allein an der DG IV zwischen 1942 und 1944 ermordet.

Literatur