Eilat Mazar

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Eilat Mazar mit Reuven Rivlin, 2015

Eilat Mazar (hebräisch אילת מזר * 10. September 1956) ist eine israelische Archäologin. Ihre Fachgebiete sind die Archäologie Israels und die phönizische Archäologie.

Leben

Eilat Mazar ist die Enkelin von Benjamin Mazar, dem Begründer der israelischen Archäologie. Sie wurde nach seinem Tod 1995 von der Hebräischen Universität Jerusalem berufen, seine Professur zu übernehmen.[1] Sie war verantwortlich für die Publikationen der Ausgrabungen ihres Großvaters auf dem Tempelberg (1968–1978). Diese wurden in der Fachzeitschrift Qedem veröffentlicht.[2] Sie promovierte 1997 an der Hebräischen Universität Jerusalem. Ihre Grabungen wurden zum großen Teil vom [Shalem Center] in Jerusalem finanziert. Sie arbeitet an Ausgrabungen in der Davidsstadt in Jerusalem und Achsiv. Sie ist am Institut für Archäologie an der Hebräischen Universität Jerusalem beschäftigt.

Sie ist Mutter von vier Kindern und wohnt in Jerusalem.

Ausgrabungen

Achsiv

Ab 1988 leitete Mazar die Ausgrabungen des Friedhofes der antiken phönizischen Stadt Achsiv. Sie grub dabei den südlichen, östlichen und nördlichen Friedhof aus. Dabei wurden dutzende phönizische Familiengräber gefunden. Darunter wurde auch ein Tofet mit dutzenden krematierten Begräbnissen und Krematorien entdeckt. Die meisten Funde sind aus dem 10.–6. Jh. v. Chr.

Davidsstadt

Zwischen 2005 und 2008 leitete Mazar die Ausgrabungen in der Davidsstadt in Jerusalem. Umstritten war ihre Behauptung, den Palast Davids gefunden zu haben, der als “Large Stone Structure” (dt: „Große Steinstruktur“) bezeichnet wird. In dieser Struktur fand sich Tonsiegel mit einer hebräischen Inschrift mit dem Namen „Juchal, dem Sohn von Schelemja“. Dieser wird zweimal als hoher Beamter in der Bibel erwähnt.[3][4] Ein zweites Tonsiegel wurde im Juli 2008 in der Nähe des ersten Siegels gefunden. Dieses zweite Siegel hatte eine Inschrift mit dem Namen „Gedalja, Sohn des Paschhur“, der mit Juchal[5] erwähnt wird. An der Südseite der Ausgrabung entdeckte sie eine Mauer, die sie als Mauer des Nehemia deutete.[6]

Ophel

Eliat Mazar grub 1986/87 mit ihrem Großvater Benjamin Mazar den Ophel aus. Die Funde wurden 1989 in der Fachzeitschrift Qedem 29 veröffentlicht.

Ihre weiteren Ausgrabungen erbrachten einige Strukturen aus der Zeit des Ersten Tempels, darunter ein Stadttor und eine Struktur aus der Zeit der Könige. Diese deutete sie als Teil der Stadtmauer Jerusalems, die im 10. vorchristlichen Jahrhundert von König Salomo gebaut wurde.[7]

Sie fand 50 Meter südlich vom Fuße des Tempelberges einen Goldschatz aus der Zeit der Byzantiner, wahrscheinlich aus der Zeit der persischen Eroberung Jerusalems (614). Darunter fanden sich in einer Tasche ein 10  cm großes goldenes Medaillon, drauf abgebildet eine Menora, eine Schofarhorn und eine Torarolle sowie in einer anderen Tasche einige Goldmünzen.[8]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Eilat Mazar: Did I Find King David’s Palace? In: Biblical Archaeology Review. 32. Jahrgang, 1) (January/February, 2006, S. 16–27, 70 (biblicalarchaeology.org). ISSN 0098-9444
  • Eilat Mazar: The Phoenician Family Tomb N.1 at the Northern Cemetery of Achziv (10th-6th Centuries BCE). Sam Turner Expedition. Final Report of the Excavations. Band 10. Cuadernos de Arquelogia Mediterranea, Barcelona 2004.
  • Eilat Mazar: The Phoenicians in Achziv, The Southern Cemetery. Jerome L. Joss Expedition. Final Report of Excavations 1988-1990. Band 7. Cuadernos de Arquelogia Mediterranea, Barcelona 2003.
  • Eilat Mazar: The Temple Mount Excavations in Jerusalem 1968–1978 Directed by Benjamin Mazar Final Reports Vol. II: The Byzantine and Early Islamic Periods (= Qedem. Band 43). Institute of Archaeology, Hebrew University of Jerusalem, Jerusalem 2003.
  • Eilat Mazar: The Complete Guide to the Temple Mount Excavations. Shoham Academic Research and Publication, Jerusalem 2002, ISBN 965-90299-1-8.
  • Eilat Mazar: The Monastery of the Virgins - Byzantine Period - Temple Mount Excavations in Jerusalem. Institute of Archaeology, Hebrew University of Jerusalem, 1999.
  • Eilat Mazar: mit Benjamin Mazar “Excavations in the South of the Temple Mount”. The Ophel of Biblical Jerusalem (= Qedem. Band 29). Institute of Archaeology, Hebrew University of Jerusalem, Jerusalem 1989.
  • Eilat Mazar: The Temple Mount Excavations in Jerusalem, 1968-1978, Directed by Benjamin Mazar, Final Reports, Vol. II: The Byzantine and Early Islamic Periods (= Qedem. Band 43). Jerusalem 2003.
  • Eilat Mazar: The Temple Mount Excavations in Jerusalem. 1968-1978 directed by Benjamin Mazar, Final Reports: III The Byzantine period. (= Qedem. Band 46). Jerusalem 2007.
  • Eilat Mazar: Preliminary Report on The City of David Excavations 2005 at the Visitor’s Center Area. Jerusalem 2007.
  • Eilat Mazar: The Palace of King David, Excavations at the Summit of the City of David. Preliminary Report of Seasons 2005-2007. Jerusalem 2007.
  • Eilat Mazar: The Temple Mount Excavations in Jerusalem, 1968-1978, Directed by Benjamin Mazar, Final Reports, Vol. IV: The Tenth Legion in Aelia Capitolina (= Qedem. Band 52). Institute of Archaeology, Hebrew University of Jerusalem, Jerusalem 2011.
  • Eilat Mazar: Discovering the Solomonic Wall in Jerusalem. Jerusalem 2011.
  • Eilat Mazar: The Walls of the Temple Mount. Jerusalem 2011.
  • Eilat Mazar: The Northern Cemetery of Achziv (10th-6th Centuries BCE), The Tophet Site. Sam Turner Expedition, Final Report of the Excavations (= Cuadernos de Arqueologia Mediterranea. Band 19-20). Barcelona 2013.
  • Eilat Mazar: The Discovery of the Menorah Treasure at the Foot of the Temple Mount. Jerusalem 2013.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eilat Mazar. The Hebrew University of Jerusalem, Institute of Archaeology, abgerufen am 31. Juli 2016 (englisch).
  2. Temple Mount Excavations. The Hebrew University of Jerusalem, Institute of Archaeology, abgerufen am 31. Juli 2016 (englisch).
  3. Jer 37,3
  4. 38,1, LUT 1912
  5. Jer 38,1 LUT 1912
  6. City of David. The Hebrew University of Jerusalem, Institute of Archaeology, abgerufen am 31. Juli 2016.
  7. vgl. 1. Kö 3,1. LUT 1912
  8. archaeology.huji.ac.il