Empagliflozin

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Strukturformel
Strukturformel von Empagliflozin
Allgemeines
Freiname Empagliflozin
Andere Namen
  • (1S)-1,5-Anhydro-1-C-{4-chlor-3-[(4-{[(3S)-oxolan-3-yl]oxy}phenyl)methyl]phenyl}-D-glucitol
  • BI-10773
Summenformel C23H27ClO7
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 864070-44-0
EG-Nummer (Listennummer) 620-176-8
ECHA-InfoCard 100.122.058
PubChem 11949646
ChemSpider 10123957
DrugBank DB09038
Wikidata Q5373824
Eigenschaften
Molare Masse 450,91 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​410
P: 264​‐​270​‐​273​‐​301+312​‐​330​‐​391​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Empagliflozin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der SGLT-2-Hemmer zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2, der symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion und chronischer Niereninsuffizienz. Er wurde von Boehringer Ingelheim entwickelt und gemeinsam mit Eli Lilly and Company auf den Markt gebracht.

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wirkmechanismus von Empagliflozin entspricht dem der strukturell verwandten Wirkstoffe Dapagliflozin und Canagliflozin und leitet sich von Phlorizin (Phloretin) ab.[2] Empagliflozin hemmt selektiv den Natrium-Glucose-Cotransporter SGLT2 (IC50 = 3,1 nM), was zur Hemmung des Glucose-Rücktransports in proximalen Tubuli der Niere und zu einer Erniedrigung des Blutglucose-Spiegels führt, ohne die Insulin-Sekretion zu verstärken. Andere Natrium-Glucose-Cotransporter werden wesentlich schwächer gehemmt.[2]

Nutzenbewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Wirkstoff wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss ein Zusatznutzen bei kardiovaskulärer Erkrankung bescheinigt.[3] Am 1. Februar 2024 beschloss der GBA dagegen: „Für Erwachsene mit chronischer Niereninsuffizienz ist ein Zusatznutzen nicht belegt.“[4]

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hatte 2016 ebenfalls keinen Zusatznutzen gesehen.[5]

Handelsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jardiance (D, CH)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Selleck: Empagliflozin (BI 10773), abgerufen am 27. Dezember 2019.
  2. a b Eintrag zu Empagliflozin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. Februar 2017.
  3. Helmut Laschet: Empagliflozin: G-BA sieht teils beträchtlichen Zusatznutzen. In: www.aerztezeitung.de. 5. September 2016, abgerufen am 13. Oktober 2016.
  4. Die tragenden Gründe zu diesem Beschluss wurden auf den Internetseiten des G-BA unter www.g-ba.de veröffentlicht.
  5. Ulrike Seay, Wolfram Groß, Ulrich Grouven, Thomas Kaiser: [A16-46] Empagliflozin - Addendum zum Auftrag A16-12. In: www.iqwig.de. 1. September 2016, abgerufen am 30. November 2021.